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Die Vorgänger von Army of Two: The Devil's Cartel hatten in Deutschland primär zwei Probleme. Zum einen waren sie nur über den Importhändler zu erwerben und zum anderen wussten sie nicht ihr volles Potential auszunutzen. Mit dem neuesten Teil ist zumindest eines dieser Probleme Geschichte. Mit einigen - gameplaytechnisch irrelevanten - Kürzungen bekam der Titel freie Bahn für einen deutschen Release, doch wie sieht es mit dem ungenutzten Potential aus? Das und einiges mehr soll unser Review für euch klären.

Die Stärken der Vorgänger:

Gut drei Jahre ist es her, dass uns Salem und Rios im Vorgänger The 40th Day Shanghai unsicher machten. Mit jeder Menge Action, taktischen Einflüssen und einem gelungenen - weil originellem - kontextsensitivem Deckungssystem zeigte der Titel viel Potential, das leider nie völlig ausgenutzt wurde.

Der neueste Teil sollte nun unter Federführung der Dead Space Entwickler Visceral Games einiges besser machen. Seltsam fällt dabei allerdings gleich nach dem Start des Spiels auf, dass zwar einige beteiligte Entwickler genannt werden (u.a. der Entwickler der Vorgänger: EA Montreal), Visceral es aber anscheinend nur auf das physische Cover geschafft hat.

Das Menü sticht gleich durch Kompaktheit ins Auge, was auch daran liegt, dass der kompetitive Multiplayer in seiner Gänze gestrichen wurde. Das soll aber erst einmal egal sein. Das Prunkstück des Spiels soll laut Entwickler und Publisher der Story-Modus sein inklusive des möglichen, intensiven Koop-Erlebnis sein.

Was nun Frischling(e)?

Nach einem kurzen Intro, dass einige sehr leere und leblose Straßenzüge einer fiktiven mexikanischen Stadt zeigt, reist ihr mit euren Protagonisten zurück in die Vergangenheit. Um genau zu sein, an den Punkt wo eure zwei Protagonisten Alpha und Bravo den Einstufungstest für den privaten Militärdienstleister T.W.O. absolvieren müssen. Die Inhaber dieses Unternehmens sind die zwei Helden der vergangenen Teile, Salem und Rios. Nach ein paar typischen Übungen zur Bewegung der Figuren und der Kamera, sowie dem Fadenkreuz und den ersten Schussübungen geht es an die Deckungsmechanik.

Überraschenderweise ist das kontextsensitive System dem typischen ,,visiere Richtung an und Drücke A"-System gewichen. Da dieses sich in vielen anderen Shooter schon bewährt hat, kann man hier wohl nicht viel falsch machen, dachten sich die Entwickler. Dabei haben sie aber nicht bedacht, dass sich die Vorlagen aber alle samt flüssiger steuern lassen und dabei reibungslos so funktionieren, wie man es erwartet.

In Army of Two kommt es allerdings immer wieder vor, dass nicht die gewünschte  Seite einer Deckung anvisiert werden kann, oder das eure Protagonisten nach dem Drücken von A, die Deckung nur verlassen und sich keine neue suchen. Auf den höheren Schwierigkeitsgraden resultiert das sehr schnell im virtuellen Tod.

Nach dem Tutorial geht es in die erste Mission, hier gilt es, zusammen mit Salem und Rios ein Mädchen aus der Gefangenschaft eines mexikanischen Kartellbosses zu befreien.

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Fazit

Army of Two - The Devil's Cartel führt eine Serientradition fort: Das Potential ist da, die Umsetzung bringt es aber nur teilweise hervor.

Das es dieses mal aber mit diesen Anlangen nicht einmal zu einem durchschnittlichen 3rd Person Shooter reicht, liegt daran, das der Entwickler - wer es schlussendlich auch war - sich nicht auf die Stärken der Serie verlassen hat. 

Dabei heraus kam ein austauschbarer Shooter mit gehaltloser Story, profillosen Charakteren und einer solch ungehörigen Masse an Gegnern, dass selbst hartgesottene Shooter-Freunde an den Punkt kommen, wo sie sagen: ,,Es reicht!".

Uns bleibt nur zu sagen, selbst als absolute Army of Two Fans solltet ihr es euch lieber zwei Mal überlegen, ob ihr dieses Spiel wirklich braucht. Allen anderen Gamern kann ich von diesem stumpfen und lieblosen Spiel nur abraten.


Bewertung

Pro

  • Modifizierbare Waffen ...
  • Zerstörbare Deckungen ...
  • Ordentliche Kampagnenlänge (ca. 10 Std.)
  • Gute Optik

Contra

  • Katastrophale Gegner-KI
  • Monotoner Spielablauf
  • ... ohne spielerische Relevanz
  • ... ohne merkliche Vorteile
  • Lineare und enge Levels

Grafik 8 von 10
8/10
Sound 7 von 10
7/10
Story 4 von 10
4/10
Umfang 5 von 10
5/10
Spielspaß 5 von 10
5/10
Gameplay 5 von 10
5/10
Multiplayer 4 von 10
4/10
5

11 Kommentare

TheGreenChris Do, 25.04.2013, 08:49 Uhr

Auch Koop finde ich diesen Teil deutlich schwächer. Man ist einfach zu mächtig (oder die Gegner zu dumm/schwach). Auch einige Gameplay-Elemente sorgen dafür, das sich das Spiel auch im Koop wie Army of One anfühlt. :/

smurf77 Do, 25.04.2013, 07:20 Uhr

Ach Mann....ich hab gehofft, dieser Teil wird nochmal besser als der zweite, fand den ersten immer noch am besten! Dann warte ich mal, bis es das Teil für nen 10er gibt!

Warum hat man diesen Rücken an Rücken Teil entfernt??

Ansonsten fand ich die koop Action echt cool (allein machts wohl nicht soviel Spass)!

CeAzZ Mo, 22.04.2013, 00:20 Uhr

XBU Fliege schrieb:

Zum anderen finde ich nicht, das 50% ein magische Grenze für Bewertungen sein sollte. Das ist nämlich genau das Problem derzeit, alle miesen Klone und uninspirierten Fortsetzungen bekommen irgendwo noch Ihre 70-80% und die Welt sieht in Ordnung aus. Das dabei aber völlig die Signalwirkung an den Potentiellen Kunden verfehlt wird interessiert keinen mehr.

Und das ist die richtige Einstellung. Bleib so :smt023

XBU yahyajad So, 21.04.2013, 20:31 Uhr

XBU Dirty schrieb:
Was soll ich sagen? Ich sag einfach Electronic Arts :roll:

w0rd kann man so unterstreichen...
EA macht alles irgendwie kaputt -.-

TheGreenChris So, 21.04.2013, 20:09 Uhr

Also zum einen finde ich schon, dass Wertungen einen zeitlichen Bezug haben sollten. Schließlich soll sich die Software einer Konsolengeneration ja nicht ewig auf dem Level bewegen, mit dem einen Konsole anfängt, oder doch?
Von daher hinkt der Vergleich mit einem gut 3 Jahre alten Spiel schon gewaltig.

Zum anderen finde ich nicht, das 50% ein magische Grenze für Bewertungen sein sollte. Das ist nämlich genau das Problem derzeit, alle miesen Klone und uninspirierten Fortsetzungen bekommen irgendwo noch Ihre 70-80% und die Welt sieht in Ordnung aus. Das dabei aber völlig die Signalwirkung an den Potentiellen Kunden verfehlt wird interessiert keinen mehr.

Army of Two ist für meine Maßstäbe und auch im Vergleich mit aktuellen Titel wie Tomb Raider oder Gears of War Judgment einfach ein paar Klassen schlechter. und genau das sagen 54%. Wer sich für ein Spiel interessiert, der wird es sich trotzdem ausleihen, nur mit einer solchen Wertung schafft man es vielleicht den ein oder anderen Kunden zu warnen und zu sagen "Halt Stop, das ist 0815 Kost ohne Anspruch mit Fehlern, Monotonie und geringem Umfang"

Vielleicht bringt das die Publisher und Entwickler irgendwann mal wieder auf den richtigen Weg und wir als Gamer kriegen mal wieder ordentliche Kost aufgetischt in der Ideen und Herzblut stecken.
Ich für meinen Teil haben nämlich auch kein Problem einem noch schlechteren Spiel auch deutlich unter 50% zu geben, denn dafür ist eine Wertungsskala von 0-100 nun einmal da.

Zumal ich - entgegen meines Geras Reviews - bei Army of Two: The Devils Cartel mit den 54% nichtmal alleine da stehe. Bei metacritic kommt das Spiel auch nur auf 54 ... nicht das ich mich danach richte, aber wenn ich Kritik an meinen etwas strafferen Bewertungsmaßstäben erwartet habe, dann sicher nicht bei diesem miesen Spiel, welches man sich maximal für ein Wochenende ausliehen sollte, aber sicher nicht für mehr als 10 € kaufen sollte.

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