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Bereits zum Ende des letzten Jahres wollte uns das Entwicklerteam aus dem Hause Obsidian auf Basis der Mass Effect 2 Engine ein Action Rollenspiel mit Agentensetting präsentieren. Leider kam es zu einer kurzfristigen Releaseverschiebung, die nun endlich ein Ende fand. Ob es sich lohnt, das Abenteuer mit Michael Thornton zu bestreiten, klärt unser Review.

Bourne, Sam, Michael, Shepard?!

Im vorigen Jahr kündigte der Publisher SEGA in Zusammenarbeit mit den Entwicklern aus dem Hause Obsidian ein neues Action Rollenspiel an. Der verheißungsvolle Titel lautete Alpha Protocol. Das Spiel sollte eine bisher bestehende Lücke im Rollenspielsegment schließen.

Auch wenn es bereits einige Action und Stealthspiele wie die berühmte Reihe rund um die Abenteuer von Sam Fisher gibt, so wollten die Entwickler die Tiefgründigkeit eines Actionspiels wie Mass Effect auf ein Szenario rund um Vertrauen, Misstrauen und verzwickten Lagen mit der Charakterentwicklung eines Rollenspiels und reichlich Action miteinander verbinden, und somit den Gamern ein perfektes Gameplay präsentieren. So lag es nahe sich der Mass Effect 2 Engine zu bedienen und das Spiel auf selbiger zu entwickeln. Im Umkehrschluss legt man damit natürlich die Messlatte auch recht hoch.

Ein Knall ist das Ende - Und ein Anfang...

Wer das Spiel startet, wird mit einer Cut Scene in Empfang genommen und bestaunt dabei direkt, wie ein gestarteter Raketenkörper eine fliegende Passagiermaschine mit einem betäubenden Knall in Einzelteile zerlegt. Weitere Hintergründe für diese Tat sind vorerst nicht zu erahnen. Jedoch ist das der Start für den Neuling Michael Thornton - eurem neunen Protagonisten, der euch die nächsten Stunden begleiten wird. Bereits zu Beginn lässt das Spiel die Wahl zwischen verschiedenen Charaktergrundzügen, die bereits mit einigen Fähigkeiten ausgestattet sind oder der Wahl des "echten" Frischlings. Dabei sieht man bereits zu Beginn, dass sich die Fähigkeiten im Verlaufe des Spiels unterschiedlich ausprägen werden und somit auch die Spielweise und die Spielerfahrung sehr unterschiedlich sein können. So gibt es Erfahrungsbereiche für Waffen, Technik, Verhörmethoden, Tarnung, Nahkampf und diverse weitere Kategorien. Natürlich starten wir als echter Newbie in das neue Alpha Protocol...

Nichts ist wie es scheint

Nach dem Start des Spiels erwacht Michael nach einer nicht unerheblichen Dosis Betäubungsmittel in einem Labor - mögliche Parallelen zu anderen Action-Abenteuern sind natürlich nur rein zufällig. Ein beherzter Griff auf den Schreibtisch und schnell den PDA geschnappt. Schon macht man Bekanntschaft mit MINA, deren Namen man sich bereits jetzt gut einprägen sollte. Sie hilft uns nun - obwohl bisher nicht bekannt - aus dem Labor zu entfliehen. Dabei erlernt der Spieler die diversen Taktiken wie das Anschleichen, Schlösser knacken, Computer-hacken aber auch das radikale Vorgehen mit Waffen. Ein nett inszeniertes Tutorial Level also.

Zum Ende dieses Levels stellt sich jedoch heraus, dass wir in einer geheimen Zentrale des Alpha Protocol Teams sind und bereits dieses Tutorial nur ein weiterer Test unserer Fähigkeiten war. Nichts ist wie es scheint! Nach Abschluss des Levels darf man sofort in die erste Mission starten, jedoch sollte man sich Zeit nehmen, seinen Protagonisten kurz an die eigenen Wünsche anzupassen. Leider gibt es dabei nicht so ausgiebige Möglichkeiten wie in Mass Effect 2, jedoch sollte es reichen, um Michael mit einem adretten Aussehen zu versehen. Danach bietet es sich an, die drei unterschiedlichen Trainingsmissionen, die sich auf Waffen, Technik und Schleich/Tarnvermögen konzentrieren, zu absolvieren. Dabei lernt man auch Mina und andere Protagonisten näher kennen.

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Fazit

Alpha Protocol kann leider lange nicht all das halten, was man nach all den Videos und Pressemeldungen erwartet. Das Spiel bietet zwar eine interessante Story, die immer wieder antreiben kann, jedoch sind die Mängel im Gameplay leider immer wieder störend, sodass auch der Spielspass darunter leidet.

Wer auf Schleich und Stealtheinlagen gut verzichten kann und lieber in Rambo Manier durch die Levels pflügen möchte, der könnte erheblich mehr Spass am Spiel finden, zumal das Deckungssystem 1:1 von einem anderen indizierten Shooter übernommen wurde - wenn auch nicht so gut umgesetzt.

Alpha Protocol lockt bereits jetzt durch einen günstigen Preis die Spieler, allerdings sollte man bedenken, dass aufgrund mangelnder Mehrspielermodi der Spielwert geringer ausfällt als bei anderen Mitbewerbern. Wer Spass am Spiel findet, wird jedoch sicherlich auch mehr als einmal den Storymodus spielen und sich dabei ganz anders verhalten als vorher...


Bewertung

Pro

  • Verzwickte Story
  • Gute Sprecher
  • Viel Entscheidungsfreiheit

Contra

  • Keine lokalisierte Synchronisation
  • Grafisch nicht überragend
  • Kein Feedback bei Stealth Aktionen

Grafik 8 von 10
8/10
Sound 9 von 10
9/10
Story 8 von 10
8/10
Umfang 8 von 10
8/10
Spielspaß 9 von 10
9/10
Gameplay 8 von 10
8/10
XBU-Silver-Award
8

3 Kommentare

XBU Mastermind Mo, 07.06.2010, 16:08 Uhr

bloodhunter schrieb:
Also mir gefällt das Spiel bisher ganz gut! Ist nen gutes Review, aber warum beschwert man sich das kein Multiplayer Modus dabei ist? Es ist halt nen Rollenspiel und ich hab noch nie nen Rollenspiel mit Multiplayer gesehen, ausser wenn es direkt auf Multiplayer wie Sacred aufgebaut ist.

Das Fällt mir aber oft bei euch auf, das ihr euch beschwert, das kein MP vorhanden ist, obwohl nen MP fehl am platz wäre. Beispielweise Bayonetta, da habt ihr sogar als Contra drinne stehen Kein Multiplayer.. Wäre nen MP so übertrieben fehl am platz.

Aber ansonsten gutes Review und ich kann die Wertung zustimmen!

Der Hinweis auf den fehlenden Multiplayer gibt es nur im Fazit. Das ganze ist dem Spiel auch nicht als Negativaspekt ausgelegt worden.

Was stört dich an der Formulierung? - Fakt ist, dass man das Spiel jeweils alleine im SP spielen wird/muss. Nehme ich als Vergelich zum Beispiel SCC, so habe ich dort den SP einmal gespielt aber bereits zig Stunden im (KoOp) Multiplayer gespielt. Ohne den MP hätte ich SCC für die nächsten Monate nicht nochmal eingelegt und genau so steht es im Fazit:

allerdings sollte man bedenken, dass aufgrund mangelnder Mehrspielermodi der Spielwert geringer ausfällt als bei anderen Mitbewerbern.

Wie sollte man derartige Formulierungen deiner Meinung nach machen, um sie aus deiner Sicht passender zu haben?

Was das Spiel angeht, so muss ich sagen, dass das Spiel erst nach längerer Zeit Fahrt aufnimmt und sofern man sich vom Stealth Gedanken weitestgehend verabschiedet kann es noch um einiges spaßiger werden. Aber es bleibt dennoch nur Durchschnitt und bietet weniger als ich erhofft/erwartet hatte.

XBU Zwobby Mo, 07.06.2010, 15:45 Uhr

Naja Bayonetta hätte gut einen Coop Modus vertragen können finde ich, bei "klassischen" Side Scrollern und Beat em Ups gab es das auch immer, würde hier auch funktionieren
Und Rollenspiele können doch auch guten Coop haben... Diablo z.B. (ok mehr Action-Adventure) hat das gut vorgemacht...
Ich finde man könnte sich schon als Entwickler mehr Gedanken machen, wie es möglich wäre einen Multiplayer in Games zu integrieren.
Ich gebe dir recht, das es Games gibt wo es fehl am Platz ist aber ich gebe auch meinen "<Review-Kollegen" recht, dass es oft negativ zu beurtilen ist, dass einfach gar kein MP gebracht wird...

bloodhunter Mo, 07.06.2010, 15:33 Uhr

Also mir gefällt das Spiel bisher ganz gut! Ist nen gutes Review, aber warum beschwert man sich das kein Multiplayer Modus dabei ist? Es ist halt nen Rollenspiel und ich hab noch nie nen Rollenspiel mit Multiplayer gesehen, ausser wenn es direkt auf Multiplayer wie Sacred aufgebaut ist.

Das Fällt mir aber oft bei euch auf, das ihr euch beschwert, das kein MP vorhanden ist, obwohl nen MP fehl am platz wäre. Beispielweise Bayonetta, da habt ihr sogar als Contra drinne stehen Kein Multiplayer.. Wäre nen MP so übertrieben fehl am platz.

Aber ansonsten gutes Review und ich kann die Wertung zustimmen!