Page

Nach mittlerweile über ein Dutzend TV-Staffeln der Actionserie Alarm für Cobra 11, erscheint nach 8-monatiger Entwicklungszeit die 2. Auflage für die Xbox 360. Alarm für Cobra 11: Burning Wheels schickt euch auf die actiongeladene Streife und verlangt von euch die tollkühnsten Stunts, um als Hüter des Gesetzes für Ordnung zu sorgen. Ob es ein toller Job oder eher eine Art Arbeitsbeschaffungsmaßnahme geworden ist, will euch unser Review verraten.

Im Namen des Gesetzes

Erwirbt man ein Spiel zur RTL-Actionserie Alarm für Cobra 11, erwartet man halsbrecherische Stunts, heiße Verfolgungsjagden und beeindruckende Explosionen bis zum Abwinken, denn dies ist das gewohnte Bild zur beliebten RTL-Serie. Sicher nicht jedermanns Geschmack, aber wer auf Alarm für Cobra 11 steht, freut sich natürlich, selbst das Steuer in die Hand nehmen zu dürfen und mittels Alarm für Cobra 11: Burning Wheels, die Polizeiwelt zum gewünschten Erfolg zu verhelfen. Schnell, professionell, kompromisslos und letzten Endes siegreich, so wie auch die Hauptdarsteller der Serie, Erdo?an Atalay (Semir Gerkhan) und Tom Beck (Ben Jäger), könnt auch ihr zu Helden der Actionserie werden.

Und so könnt ihr in die Rolle der Original-Helden schlüpfen und kommt zudem in den Genuss der Originalstimmen, was vorweggenommen nicht gerade als Highlight genannt werden kann, da die Stimmausgabe eher sehr dürftig und äußerst unmotiviert ausfällt und offenlegt, dass Lizenzen allein, kein Erfolgsrezept darstellen. Und da die Stimmen nun halt alles sind, was die beiden Hauptdarsteller zum Spiel beitragen, hätte man sich die lustlos wirkenden Redner auch direkt sparen können. Optisch sind die Hauptfiguren zwar recht originalgetreu gestaltet, aber leider extrem lieb- und leblos, da sie ausnahmslos als Fahrgast-Puppies ohne Regung und Mimik, auftreten.

Zur Verteidigung lässt sich sagen, dass es sich bei Alarm für Cobra 11: Burning Wheels nun mal um Action auf vier Rädern handelt und darauf haben die Entwickler aus dem Hause Synetic ihr Hauptaugenmerk gesetzt. Neuerungen und Verbesserungen im Vergleich zum Vorgänger, wurden im Vorfeld angekündigt und legt man den Titel in die Xbox 360, ist die erheblich verbesserte Grafik schon von Beginn an, nicht zu übersehen.

Mit gezogener Handbremse

"Open World" ist seit einiger Zeit genreübergreifend angesagt, selbst wenn nur wenige Open World-Titel insgesamt überzeugen können, setzen auch die Entwickler von Alarm für Cobra 11: Burning Wheels auf dieses Gameplay-Pferd. So bewegt ihr euch in einer frei zu durchquerenden Stadt, in der ihr euch nach belieben bewegen könnt. Über Funk erhaltet ihr unterschiedliche Aufträge, während ihr euren Streifendienst leistet. Bevor ihr euren Einsatz startet, könnt ihr euch das passende Fahrzeug aussuchen, vorausgesetzt euer Wunsch-Flitzer ist durch erfolgreich absolvierte Aufträge bereits freigeschaltet. Dies geschieht allerdings recht zügig und so könnt ihr bereits nach kurzer Spielzeit einigermaßen abwechslungsreich zwischen verschiedenen Fahrzeugen auswählen. Leider schwächelt hier die Lizenzbereitschaft, und so müsst ihr euch mit erfundenen Autoherstellern begnügen, anstatt mit originalen Cobra 11-Fahrzeugen auf Verbrecherjagd zu gehen.

Zu Beginn empfiehlt sich die Absolvierung des ausführlichen Tutorials, um mit den möglichen Aktivitäten mittels Kontroller, vertraut zu werden. Hier haben die Entwickler solide Arbeit geleistet und so ist die Steuerung, wie bei den meisten Titeln dieses Spielgenres, einfach, simple und leicht erlernbar. Nach Abschluss des Tutorials wird es für euch ernst, denn der erste echte Fall will von euch gelöst werden. Die Missionen bieten euch eine durchschnittliche Mischung, so dass ihr euch mit Banküberfällen, Entführungen, Begleitschutzfahrten bis hin zu Checkpoint-Rennen rumschlagen dürft. Die Missionsabläufe unterscheiden sich durch das Verfolgen und Rammen von Fluchtfahrzeugen, vorgeschriebene Abstände zu anderen Fahrzeugen müssen über bestimmte Zeiträume eingehalten werden oder ihr müsst von einem Checkpoint zum nächsten rasen.

Da der Schwierigkeitsgrad extrem schwankt, wechselt auch die Spiellaune zwischen motivationsloser Langeweile und gestresster Frustrationswallung. Während jeder einzelnen Mission, schwankt der Schwierigkeitsgrad von viel zu leicht bis hin zu unspielbar schwer. Dies erzeugt eine vollkommen misslungene Spielspaßmischung ohne Sinn und Zweck. So ist es selbst unter größter Anstrengung kaum nachvollziehbar, warum ihr mitunter halsbrecherische Abbremsmanöver bewältigen müsst, um in scharf abknickende Straßen einzubiegen, obwohl die verfolgten Fahrzeuge mit Vollgas um die Ecke brausen. Erschreckend schlecht kommt das Navigationssystem weg, da es viel zu wenig vom Streckenverlauf verrät und deutlich zu spät anzeigt, wo es lang geht. Erwähnenswert ist auch die Tatsache, dass gegnerische Fahrzeuge problemlos durch zahllose Zäune und Streckenabgrenzungen fahren können, wo ihr als Verfolger nur vereinzelt eine Chance zur Durchfahrt erhaltet und stattdessen wie vor eine Wand rast, obwohl ihr nur ein hüfthohes Zäunchen ummähen wolltet. Erfüllt ihr nicht alle Missionsaufgaben, dürft ihr die ganze Mission neu beginnen, was den einen oder anderen Kontroller, durchaus in Lebensgefahr bringen könnte.

Seite

 

Fazit

Alarm für Cobra 11: Burning Wheels kann nicht wirklich überzeugen, selbst wenn man berücksichtigt, dass der Titel für rund 30 Euro käuflich zu erwerben ist. Man erhält zwar eine aufwändig inszenierte Strassen- und Autobahnwelt, die zudem noch recht ansehnlich ist, aber die müden Missionen, die an vielen Stellen auch noch unnötig schwer sind, fesseln den Spieler nur halbherzig.

Dazu die völlig verkorkste Sprachausgabe der Hauptdarsteller und schon ist man eigentlich bereits nach kurzer Zeit satt. Für echte Fans der TV-Serie vielleicht noch einigermaßen tauglich, da das Gasgeben zumindest ruckelfrei vonstatten geht und somit für die eine oder andere nette Runde sorgen kann, wobei die Erwartungen auch hier nicht allzu hoch sein sollten.

Für reine Rennsportfans gibt es sicher andere Titel, die lohnenswerter sind, auch wenn diese schon um einiges älter sein sollten. Da ist der Griff zu reduzierter Altware schon eher zu empfehlen, als sich an der durchschnittlichen Magerkost des Cobra 11-Teams zu erfreuen.


Bewertung

Pro

  • Ansehnliche Grafik
  • Gelungene Fahrphysik
  • Günstiger Preis

Contra

  • Miserable Vertonung der Hauptdarsteller
  • Langweilige Missionen
  • Nutzloses Navigationssystem
  • Teilweise viel zu hoher Schwierigkeitsgrad
  • Häufige KI-Aussetzer

Grafik 8 von 10
8/10
Sound 6 von 10
6/10
Story 7 von 10
7/10
Umfang 7 von 10
7/10
Spielspaß 6 von 10
6/10
Gameplay 7 von 10
7/10
Multiplayer 6 von 10
6/10
7

7 Kommentare

Stefan B 1983 Do, 25.12.2008, 19:09 Uhr

ja ist alles übertrieben und so klar,aber gucke es trotzdem gerne.Ist ja geschmackssache.Nur die umsetzung ins Spiel ist halt voll daneben.

Phil1994 Do, 25.12.2008, 17:52 Uhr

mal ehrlich die serie ist auch ungelungen

Stefan B 1983 Do, 25.12.2008, 10:26 Uhr

Ich schaue mir ehrlich gesagt die Serien im Fernsehn gerne an und das schon seit der ersten Folge.
Aber die Spiele dazu sind total billig und unprofessionell gemacht!
Habe die Demo gespielt und finde es nicht gelungen.

Phil1994 Mi, 24.12.2008, 15:29 Uhr

Alarm für Cobra 11 ist nun wirklich Müll

peilip Mi, 24.12.2008, 14:57 Uhr

ich finde das eigentlich genz witzig und es macht auch irgendwie spaß
man kann es sogar gut mit dem lenkrad spielen
ich kann es jeden empfehlen, der cobra11 fan ist

Alle Kommentare anzeigen