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Sound und die Flut der Bilder

Der Spielesound erinnert wirklich an einen Spielhallenautomaten und ist dafür auch ok. Passt also zu dem durchgeknallt-japanischen Spiel. Die zahlreichen Explosionen erinnern auch an den trashigen Sound der Automatenzeit und untermalen jederzeit das Kampfgeschehen.  Die Musik ist ein Mix aus Electro und Hartbeats mit teilweise rockigen Einlagen. Ryu Umemoto zeichnet sich für den Soundtrack verantwortlich. Er ist in der japanischen Spieleindustrie bekannt und hat auch den Soundtrack für die bereits erwähnten Spiele Dodonpatchi und Deatsmiles komponiert.

Die Grafik ist eine Flut von Bildern, die sehr stark an die Automatenära der 80er erinnert. Diese ist in diesem Fall recht akzeptabel umgesetzt, denn man erkennt keinerlei Verpixelungen und die Objekte wurden an die HD-Auflösung angepasst. Damit lockt Cave zwar keinen hinter dem Ofen hervor, aber es ist eine zweckdienliche Grafik. Puristen schöner zeitgemäßer Grafik werden hier allerdings in Angesicht der verwendeten Bitmap-Grafik die Nase rümpfen.

Bitte wo geht es hier zur Story?

Naja Story... Es gibt eine! Soviel sie hier schon mal gesagt. Die Menschen haben mal wieder was entdeckt, was sie besser nicht angerührt hätten. Die Rede ist hier von sogenannten Blutschwertern. Sie besitzen zwar eine enorme Macht, werden aber nur durch Menschenopfer angetrieben. Sie wurden vom Imperium eingesetzt, um die umliegenden Nachbarländer mit ihrer immensen Zerstörungskraft zu vernichten. Da sie nun mal Menschen brauchen um angetrieben zu werden, müssen halt die einen oder anderen Mitglieder der Familien herhalten. Das finden dann einige Schwertkämpfer nach einer Weile dann nicht mehr ganz so prickelnd und sie stellen sich dem mächtigen Imperium. Nein, es ist kein Kampfstern! Sie lehnen sich  nun gegen die bösen Mächte und es liegt in der Hand des Spielers die kleine Rebellentruppe zum Sieg zu führen.

Die Story wird im Grunde am Ende der Hauptkämpfe erzählt. Da gibt es aber keinerlei Cutscenes oder dergleichen. Es gibt ein paar Bilder mit Text und japanischen Stimmen. Storytelling vom feinsten sozusagen. Aber gut, bei so einem Spiel ist die Story auch nicht unbedingt der Hauptschwerpunkt. Die Hintergrundgeschichte eines jeden Rebellen variiert aber immerhin etwas.

Die Welt der Blutschwerter

Von den Schwertern merkt man leider nicht besonders viel. Außer wenn sie ein Endboss auf euch schleudert. Ansonsten gibt es in dieser Welt hauptsächlich nur Kanonenkugeln. Dazu gibt es noch... na? Bomben! Ka-Tching! Und zwar einige. Ihr sammelt, je länger ihr am Leben bleibt, auch immer mehr von diesen Dingern ein. Man erkennt auch schnell wozu sie benötigt werden, sobald man eine davon ausgelöst hat. Bei Zündung verursacht die Explosion nicht nur ordentlich Schaden. Praktischerweise wischt sie auch direkt die vielen Kugeln die auf euch zufliegen vom Bildschirm. Der Einsatz einer solchen Bombe will also taktisch gut überlegt sein.

Es gibt aber auch noch einen sogenannten Phantom-Mode. Dafür müsst ihr besonders viel Energie sammeln. Je mehr ihr habt, desto länger könnt ihr diesen Modus benutzen. Einmal angetriggert, verwandelt sich das Flugzeug und ihr macht mit euren Schüssen wesentlich mehr Schaden solange dieser Modus andauert.

Wie schaut es aus in der Welt? Viele Panzer, viele Kriegschiffe, Eisenbahnen (ja auch die greifen natürlich mit gewaltigen Kanonenkugeln an. Weiß doch jeder!) und Luftschiffe. Vieles kreucht und fleucht am Boden herum und ballert ohne Ende Kugeln. Es gibt in dem Spiel immer eine mehrschichtige Hintergrundbitmap auf der wir uns bewegen. Aus diesem Hintergrund ploppen dann auch allerlei Geschütztürme und andere Gefahren auf, um uns das Leben schwer zu machen. Gut das jemand irgendwann Ende der 80er mal das Dauerfeuer erfunden hat! Das dachte sich auch Cave und so reicht es einfach nur den Finger gedrückt zu halten und zwischendurch auf Pause zu drücken, um das verkrampfte ehemalige Handmitglied alias Finger wieder bewegungsfähig zu machen.

Abwechslung ist in dem Spiel ein Fremdwort. Im Grunde genommen wird nur draufgehalten und man langweilt sich schon bei dem zweiten Endboss. Größtenteils ist das Spiel hierbei unfair und führt schnell zu Frustrationsmomenten. Ohne Continue gibt es kaum eine Chance. Modi gibt es 3 Stück: Den Story/Acade Mode, den Scoremode und Trainer. Beim Trainer gibt es vielleicht ein Tutorial? Fehlanzeige! Ihr habt es hier mit einem waschechten Japanogame zu tun und das ist auch nur für die Hardcorezocker die auf Schmerzen stehen. Im Trainer gibt es nur eine Einstellmöglichkeit, um diverse Schwierigkeitsgrade auszuprobieren.

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Fazit

Akai Katana ist eine totale Reizüberflutung und wurde für japanische Zocker entworfen, die Spaß am ewigen Wiederholen bestimmter Sequenzen haben.

Es gibt zwar die Continue-Möglichkeit, aber die ist dann auch kein Ersatz für ausgeglichenes Gameplay. Der Look des Spiels wird dem Automaten gerecht, liegt aber nicht auf dem Niveau der 360.

Somit kann man das Spiel nur Spielern empfehlen, die wirklich Fans dieses sehr speziellen Genres sind. Alle anderen lassen lieber die Finger davon und freuen sich über nicht-schmerzende Handgelenke.


Bewertung

Pro

  • XBL-Leaderboards
  • Der volle Bildschirm wird genutzt
  • Der Sound ist dem Spiel angemessen
  • Keine Ruckler

Contra

  • Spiel ist extrem kurz
  • Keinerlei Tutorial
  • Für Neulinge des Genres schwer zugänglich
  • Visueller Overkill - weniger wäre mehr
  • Immer gleiches Gameplay und ödes Leveldesign
  • An vielen Stellen unfair
  • Co-Op nur lokal möglich

Grafik 6 von 10
6/10
Sound 7 von 10
7/10
Story 6 von 10
6/10
Umfang 5 von 10
5/10
Spielspaß 5 von 10
5/10
Gameplay 6 von 10
6/10
Multiplayer 6 von 10
6/10
6

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