
Es ist Sonntagabend kurz vor 23.00 Uhr - Vor mir liegt endlich der neue Blockbuster aus dem Hause Ubisoft. Das neue Sam Fisher Abenteuer Splinter Cell: Conviction. Der Countdown läuft, denn meine Mission lässt keine Rast zu. Meine Mission? Ein Review in weniger als 48 Stunden... Also schnell den Akku im Controller gewechselt, die Installation gestartet und reichlich Essen sowie Trinknachschub bereitgestellt, denn ab jetzt bestimmen Gerechtigkeit, Rache und Überzeugung mein Leben als Sam Fisher.
Sam - Es ist vorbei!
Eigentlich hätte das Leben schön sein können, aber ein tiefer Schicksalsschlag nahm Sam Fisher den Lebensmut. Er verlor auf bisher unerklärliche Weise seine kleine Tochter und kehrte seinem ehemaligen Arbeitgeber Third Echolon den Rücken zu. Sam wurde zu einem gebrochenem Mann. Es ist ein lauer Sommerabend auf Malta. Lässig sieht man Sam in einem Strassencafe sitzen. Dann nähert sich ein Kellner und überreicht Sam mit den Worten "Mit den freundlichen Grüssen des Anrufers" ein Handy sowie ein Headset.
Verwundert nimmt Sam das Gespräch an. Am anderen Ende seine ehemalige gute Seele und hilfreiche Stimme im Ohr mit Namen Anna Grimsdotottir aka "Grim". Sams Verbindungsoffizierin aus den letzten Splinter Cell-Teilen. Sie teilt ihm mit, dass er unter Beobachtung steht und in wenigen Augenblicken Männer eintreffen, die ihm nach dem Leben trachten. Doch für Sam ist klar: Er ist raus aus Third Echolon und er will mit der Sache nichts mehr zu tun haben. Doch Grim hat ein Ass im Ärmel. Sie offeriert ihm neue Informationen zum Verschwinden seiner Tochter.
Was dann geschieht ist klar, Sam wird ein weiteres Mal verstrickt in ein neues Abenteuer voll aus Lügen, Intrigen und Verrat. Freund und Feind liegt hier einzig in der Betrachtung der aktuellen Situation...
Es ist endlich da!
Lange hat das neue Splinter Cell-Abenteuer auf sich warten lassen. Nach dem Erfolg von Splinter Cell Double Agent haben die Fans bereits auf einen schnellen Nachfolger gehofft. Doch letztlich blieb es erstmal nur bei einer Ankündigung. Danach herrschte vorerst Funkstille. Viele Gerüchte rund um das neue Sam Fisher Abenteuer fanden den Weg ins Internet und mündeten letztendlich sogar in der Meldung, dass man das Abenteuer gänzlich neu vom Zeichenbrett an programmieren müsste. Wie auch immer der Werdegang von Conviction war. Von vornherein stand fest, dass das neue Sam Fisher Abenteuer anders werden würde als die bisherigen. Weg vom Aalglatten immer coolen High Tech Agenten. Es sollte eine menschlichere Seite gezeigt werden, aber halt auch die gebrochene.
Doch neben einem neuen Sam Fisher wollte Ubisoft mit Conviction auch ein neues und bisher unbekanntes Gameplay veröffentlichen. Evolution in allen belangen soll der neue Sam Fisher bieten. Dazu dienen unter anderem die bereits in den Previews erwähnten und beschriebenen Features wie dem Last Known Position-Feature, das auf dem Bildschirm in Form eines grauen Schattens die Position darstellt an der Sam das letzte Mal von den Gegnern gesehen und entdeckt wurde. Sowie das Mark and Execute-Feature (Markieren und Eliminieren), dass nach einem erfolgreichen Nahkampfangriff zur Verfügung steht und dem Spieler erlaubt, KI Gegner mittels RB-Taste zu markieren und dann mit einem einfachen Tastendruck binnen Sekunden zielsicher per Kopfschuss zu eliminieren.
Ebenso erwähnenswert ist das neue Hinweissystem, dass wichtige Informationen wie Projektionen auf Wänden oder Türen einblendet und dem Spieler so ein - vom Waffenauswahl- und Statusmenü - befreites Gameplay bietet. Insgesamt spielt sich Splinter Cell: Conviction an vielen Stellen wie ein interaktiver intensiver Spielfilm.
Fazit
Sucht die Dunkelheit, denn sie ist euer Freund. Nutzt sie und das neue Deckungssystem, dass den Spieler per Knopfdruck elegant von Position zu Position hechten lässt, und das gewohnte Splinter Cell Feeling wird sich nach einiger Zeit wieder einstellen.
Splinter Cell: Conviction dürfte vielen Hardcore-Fans im ersten Augeblick sauer aufstoßen. Die offensichtliche Mutation zum Action-Shooter verfliegt jedoch nach kurzer Zeit. Man muss sich einfach nur im Klaren sein, dass die offensichtliche Tür nicht immer der einzige Weg zum Ziel ist. Ich habe selbst einen zweiten Anlauf des zweiten Levels genutzt, um genau das für mich herauszufinden und konnte dann genüsslich die Zeit im Schatten verbringen. Die wenigen Situationen, in denen das Markieren-und-Eliminieren-Feature dann unausweichlich ist, verzeiht man dem Spiel dank der ständig in Bewegung befindlichen Story gern.
Grosses Kino präsentieren die Entwickler mit dem umfangreichen KoOp Multiplayer, der mit nochmals 6-8 Stunden Spielzeit eine tolle Abwechslung darstellt. Das gemeinsame Schleichen und die vielen gut umgesetzten KoOp Modi sind uns sogar einen XBoxUser Special Award wert.
Auch Zweifler sollten dem Spiel eine Chance geben, denn die Demoversion spiegelt leider nicht wirklich alle Facetten des Gameplays wieder. Conviction besteht eben nicht nur aus Markieren & Eliminieren und Verhören. Ihr werdet letztlich nicht enttäuscht und das lange Warten hat sich gelohnt.
Bewertung
Pro
- Ausgewogene Schwierigkeitsgrade
- KoOp sorgt für Langzeitspass
- Flüssiges Gameplay
- Grandioses KoOp Gameplay
- Tolle Story
Contra
- Zwingt dem Spieler gelegentlich Action-Sequenzen auf
- Stimmenortbarkeit manchmal kontraproduktiv
- Missionsziel nicht immer auf Anhieb zu finden


132 Kommentare
rob Sa, 28.12.2013, 13:27 Uhr
hört sich gut an. Glaub ich hols mir bald:smt023
logiCopter So, 10.04.2011, 16:23 Uhr
Splinter Cell hat eine herausragende Grafik, spielt sich flüssig, ist spannend und bietet endlich (zumindest im Schwer-Modus) auch einen Schwierigkeitsgrad, bei dem man nicht einschläft ( ... was bei den vorhergehenden Teilen immer das Problem war, alles war zu einfach).
Fischer ist wie immer schön geschmeidig animiert, vorsichtiges Anschleichen und Überrumpeln macht richtig Spaß und diesmal auch Sinn, da man sich damit das Leben erheblich leichter macht.
Für mich (neben Mafia II) eins der besten Spiele.
XBU Dirty Mi, 21.07.2010, 14:02 Uhr
Ja, genau das war lange Zeit mein großer Kritikpunkt. Während des Spiels wird man aber oft genug eines besseren belehrt. Nur Rushen geht nämlich gar nicht so locker...und das ist ja auch gut so.
Nicii306 Mi, 21.07.2010, 13:56 Uhr
Ich habe die Demo gespielt und finde es sehr gut..
Das einzige was ich etwas doof fand war, dass man teilweise auch einfach rumrennen konnte und alle abschießen.
Ich finde die müssten das etwas mehr aufs Schleichen auslegen.
(Vlt war das ja auch nur so, weils am Anfang war ;))
XBU Dirty Mi, 21.07.2010, 13:55 Uhr
Hab jetzt endlich Zeit zum Schleichen gefunden und bin fast durch. Abgesehen von einigen kleinen Mängeln (KI-Verhalten, Deckungs- bzw. Zielsystem) ein solider Nachfolger der Reihe, der zum größten Teil sehr unterhaltsam ist. :smt023