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Das Stichwort zu dem neuen Snowboard-Spiel, was die Xbox 360 in weißen Schnee umhüllen soll, ist eindeutig: Freiheit! Sei frei und erkunde den Berg, so wie du es willst. Steig vom Board ab und geh zu deinem Lieblingsspot, ganz wie du willst! Shaun White Snowboarding will neue Maßstäbe im Extremsport Genre setzen. Ob es dies aber gelingt oder nicht, haben wir für euch herausgefunden.

Der Berg ruft!

Ubisoft, bekannt für liebevoll gestaltete Spiele, steigt in das Extremsport-Genre. Wie wir bereits bei der Entwicklerpräsentation auf der Games Convention erfahren konnten, wurde das Spiel voll und ganz im Einklang mit und auch für Shaun White gemacht. Wer ist der Kerl? 1985 geboren gehörte er gleichzeitig zu den jüngsten und erfolgreichsten Snowboardfahrern aller Zeiten. Er fährt seit seinem 13. Lebensjahr Snowboard und hat zahlreiche Preise gewonnen, unter anderem 2006 bei den Olympischen Winterspielen eine Goldmedaille in der Halfpipe.

Was will uns das Spiel ,,Shaun White Snowboarding" bieten? An und für sich repräsentiert das Spiel das Lebensgefühl eines sehr erfahrenen Snowboardfahrers wie Shaun White es einer ist: Die totale Freiheit. Es geht darum so frei wie möglich und wann immer man will Snowboard zu fahren. Sucht euch den Berg heraus, sucht euch den Skilift oder den Helikopter heraus, den ihr wollt und passt euer Aussehen und eure Klamotten ganz euren Wünschen an.

Werfen wir bei diesem großen Werbetrommeln also mal einen Blick hinter die Kulissen und filtern wir heraus, was das Spiel tatsächlich an Umfang bietet. Orte, an denen ihr fahren könnt, gibt es insgesamt ,,nur" 4: Park City, Europa, Japan und Alaska (laut Shaun White die prägnantesten und besten Orte an denen er je gefahren ist). Doch der anfänglich klein aussehende Spiel für heranwachsende Snowboardprofis entpuppt sich als riesige Freiheit: Die einzelnen Berge an den unterschiedlichsten Orten der Welt sind absolut riesig und eine schnelle Abfahrt dauert mehr als nur ein paar Minuten! Die Größe überwältigend - immer wieder entdeckt man neue Stellen, andere Geheimwege und versteckte Spots. Die scheinbar endlose Abfahrt begeistert von Anfang an.

Missionen, Challenges und Rennen bietet das Spiel auch genügend; zwar ist die Anzahl begrenzt, aber es reicht für eine lange Zeit - besonders weil man die Challenges in immer besseren Zeiten (und somit höheren Belohnungen) gewinnen kann. Die Story an sich ist relativ kurz, aber teilweise sehr fordernd und zeitintensiv. Der Umfang wird dadurch noch größer, dass wir einen sehr gelungenen Mehrspieler-Modus haben (zu dem später mehr) bei welchen man mit bis zu 15 weiteren Spielern den Berg hinunterfahren kann. Der Umfang scheint also okay - doch macht es Spaß alles aus dem Spiel herauszuschöpfen?

Lächerlich und sinnlos: Die Story

Da müssen wir Ubisoft aber nun leider gewaltig auf die Füße treten... Das, was man dem Spieler an Story zur Verfügung stellt, ist ein Hohn. Ihr beginnt das Spiel mit dem Erstellen eures persönlichen Snowboardfahrers. Wieso und warum ihr Snowboard fahrt, ein geschichtlicher Hintergrund, existiert nicht. Ihr kreiert also lustig drauf los und seid dann sofort mitten im Geschehen. Ihr bekommt die Steuerung in einem winzigen Tutorial erklärt und erfahrt nur, dass ihr ein Nachwuchs-Fahrer seid. Shaun White stellt noch schnell seine Truppe (und somit die 4 Berge) vor und dann geht's los! Ihr verfügt von Anfang an freien Zugriff auf alle 4 Berge - Freiheit pur.

Doch wieso ihr nun verschiedene Challenges bestreiten müsst - das Wie und Warum fehlt einfach. Klar ist natürlich: Wettkämpfe gewinnen, Geld kassieren, bessere Ausrüstung kaufen. Aber wozu das Ganze ist immer unklar. Klar scheint allerdings immer euer Hauptziel, ,,Shauns Quest". Er verteilt Münzen (z.B. Euros oder Yens) auf allen vier Bergen und ihr müsst sie finden, um in der ,,Story" voranzuschreiten. Naja, wie gesagt: Es gibt keine Story, ihr müsst halt nur dies tun, um weitere Fähigkeiten zu erlangen.

Die Münzjagd, also das, was euch immer am meisten beschäftigen wird, gestaltet sich dank sehr unpräzisem Radar als teilweise sehr mühselig. Schade auch, dass die Hauptmissionen immer aus diesem Münzen finden bestehen und somit Abwechslung fehlt. Es wird schnell monoton und langweilig. Grausam sind auch die Zwischensequenzen: Von der eher unterdurchschnittlichen Grafik her mal abgesehen ist absolut jedes Sprechen von Shaun White asynchron und das von er von sich gibt, hat weder einen roten Faden, noch einen Sinn (,,Ey Alter, ich hab noch nie so fette Moves gesehen! - Such' meine nächsten Münzen!")
Das was das Gameplay ausmacht ist also nicht die (nicht vorhandene) Story, sondern das freie Fahren... da hätte mehr drin sein müssen!

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Fazit

Shaun White Snowboarding ist ein guter Versuch - mehr aber auch nicht. Ubisoft hatte einige sehr gute Ideen, die auch auf den Pressekonferenzen sehr beeindruckend waren. Für mich persönlich war es schon ein demnächst erwarteter Top-Titel.

Doch leider konnte man nicht alles dementsprechend umsetzen und Einbußen in der Grafik, so wie eine eher schwammige Steuerung, trüben den Spielspaß. Letztendlich kommt schnell Langweile auf, weil man keine richtige Story hat und die Aufgaben allesamt monoton sind.

Der gute Soundtrack und der allerdings sehr gut umgesetzte Multiplayer können das Spiel auch nicht mehr groß retten. Es macht zwar sehr viel Spaß im Mehrspieler über Xbox Live - aber nicht, wenn sich der Fahrer wie eine Marionette steuert. Ungenau und unpräzise im Singleplayer bleibt auch ungenau und unpräzise im Multiplayer... leider.

Shaun White Snowboarding ist kein schlechtes Snowboardspiel, allerdings gab es bereits Spiele, die mehr Spaß machten (z.B. SSX Tricky oder Amped 3). Schade, ich hatte mich gefreut.


Bewertung

Pro

  • Multiplayer über Xbox Live ist Top!
  • Freiheit beim Spielen
  • Schöne Weitsichten und Berge

Contra

  • Schwammige, unpräzise Steuerung
  • Grafik eher Mittelmaß
  • Null Story und monotone Missionen

Grafik 8 von 10
8/10
Sound 8 von 10
8/10
Story 7 von 10
7/10
Umfang 8 von 10
8/10
Spielspaß 8 von 10
8/10
Gameplay 8 von 10
8/10
Multiplayer 9 von 10
9/10
XBU-Silver-Award
8

23 Kommentare

Horrorfan So, 07.12.2008, 01:51 Uhr

Also mir macht das Spel sehr spass. Ich denke mal die meisten hier haben das Spiel keijne richtige Chance gegeben. Habe es jetz mal gestern und vorgestern gezoggt.

Die ersten Stunden dachte ich mir, was ist das bitte für ein kack Spiel, aber als ich dann mehrere Stunden gespielt hatte und die Steuerung teilweise raushatte, hat es immer mehr Spass gemacht.

Und ehrlich gesagt, die Grafik is doch mal alles andere als Schlecht, de Grafik ist super.

Also mir gefällt das Spiel sehr und ich werde es mir auch noch kaufen.

XBU Philippe Mo, 01.12.2008, 09:39 Uhr

RT macht einen Tweak aus deinem Grab (sozusagen eine stylishere Form) und wenn du LT drückst machst du einen Shifty.

XBU TenZeroNine Mo, 01.12.2008, 09:03 Uhr

soundtrack find ich auch voll cool, wurde aber in der 360 Live komplett zerrissen - da sieht man mal, dass die dort keine ahnung von Musik haben.

bzgl. der Tricks: du kannst die Tricks in der Luft noch modifizieren, wenn du RT und andere Dinger noch benutzt ;)

caliban Mo, 01.12.2008, 00:22 Uhr

so habs heut mittag bei nem kumpel gespiel und muss sagen das es mir wesentlich besser gefallen hat als ich es in erinnerung hatte. heißt jetzt aber nich das alles super ist.

die steuerung ist auf jeden fall etwas merkwürdig. wie XBU Philippe schon geschrieben hat, wenn man beschleunigt und dann springen will riskiert man am anfang ja immer einen frontflip, wenn man nicht rechtzeitig den analog stick los lässt. was ich am anfang auch schwere fand ist erst mal richtig speed drauf zu bekommen. man muss rt drücken(weiß nich ob man braucht ging aber besser fand ich,aber nervig bei abbremmsen oder um die wenn man enge kurven fährt, aber wie gesagt weiß nicht so recht ob man braucht fands aber besser) um sich zu ducken nach vorne und dann dabei noch lecken ist irgendwie etwas viel.

vorallem find ich es schade das es so wenig trick gibt, weiß nicht ob da im laufen des spiels noch etwas dazu kommt oder ob es da war.

die verschieden berge sind auch ganz cool macht auf jeden fall fun, auch wenn ich es erst nicht so gedacht hätte, naja 60 euro ist es mir aber trotzdem nicht wert, wenns es mal für 30 euro gibt würd ich mir es sogar überlegen es zu holen.
aber eins muss man sagen de soundtrack ist mal richtig gut passt voll zu spiel

XBU Philippe So, 23.11.2008, 21:38 Uhr

JF600 schrieb:
Steuerung finde ich voll einfach.
Linker Stick bewegen und im Sprung drehen, rechter Stick in der Luft grabben. Wo ist eigentilch das Problem?^^

Skate habe ich leider nie gespielt, skaten ist auch nicht mein Ding :roll:


Es gibt mehrere leider offensichtliche Fehler und Probleme in der Steuerung. Zwei Beispiele:
1. Wenn man schnell fahren will hält man nach vorne gedrückt. Bei anschließendem Sprung riskiert man dadurch einen nicht gewollte Backflip. Sehr gewöhnungsbedürftig rechtzeitig den Stick "loszulassen".
2. Steuerung beim "Gehen" ist nicht gut. Kein Springen/Klettern möglich und steile Abhänge kommt man auch nicht hinauf.

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