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Zum Ende des Jahres lauert nicht nur die Kälte, sondern auch garstige Kalorienbomben hinter jeder Ecke. Sei es ein wärmender Glühwein, der knusprige Weihnachtsbraten oder der häufige Griff in die Süßigkeitenschüssel. All diese Leckereien sind zwar eine Wohltat für unser Gemüt, sorgen aber leider auch für den lästigen Hüftspeck. Für eine schlanke Figur ist Sport also unabkömmlich. Doch wer hat schon bei dem kalten Wetter Lust auf eine Joggingtour? Und ist die Motivation für den Gang in das Fitnessstudio nach einem langen Arbeitstag nicht immer im Keller? Mit dem neuen Kinectspiel Shape Up bietet Ubisoft jetzt eine witzige Alternative und verlagert das Training ganz bequem vor den heimischen Fernseher. Wir haben den Speckpölsterchen den Kampf angesagt und ob wir dabei auch noch Spaß hatten, verraten wir euch in unserem neuen Review.

Kinect sieht dich!

Damit ihr Shape Up überhaupt spielen könnt, benötigt ihr eine Xbox One samt der Kinectsensor-Technik. Denn mit Hilfe der kleinen Kamera wird jede Bewegung aufgezeichnet und projiziert diese dann in das Spiel. Das hat sogar bis auf  kleinere Makel ausgezeichnet funktioniert.

Bevor wir mit dem Spiel starten, müssen wir uns allerdings erst einmal etwas Platz schaffen. Also wird kurzerhand der Couchtisch in ein anderes Zimmer verfrachtet, die Couch verrückt und der Sessel in die Ecke geschoben. Puh, da perlen ja schon vor Spielbeginn die ersten Schweißperlen von der Stirn. Zum Schluss müssen wir aber noch für die nötige Beleuchtung sorgen, denn im Dunkeln ist der Kinectsensor nicht zu gebrauchen.

Da nun alle Vorbereitungen getroffen sind, können wir endlich mit unserer ersten Fitnessstunde beginnen. Also legen wir die Disc ins Laufwerk und starten das Spiel. Sogleich begeistert uns der nostalgische Soundtrack und die dazu passende Grafik. Auch das Menü ist schlicht und in einer einfachen Kästchenform aufgebaut, was den Vorteil hat, dass per Gestensteuerung Befehle über den Kinect-Sensor eingegeben werden können. Aber nochmal zurück zu der nostalgischen Grafik und der dazu passenden Musik. Was meinen wir damit? Und zwar ist Shape Up stark an die klassischen Automatenspiele angelehnt, was wirklich super zum Konzept des Videospieles passt. Da haben die Entwickler wirklich ein stimmiges Paket auf die Beine gestellt.

Auf zu unserer ersten Fitnessstunde

Jetzt wollen wir uns aber endlich in unsere erste Trainingsstunde stürzen und da wir uns erst einmal einen Überblick verschaffen wollen, starten wir als Einstieg mit einem schnellen Spiel. Hier besteht die Auswahl zwischen zwei Spielmodi. Den Herausforderungen und die Workout-Season. Die Herausforderungen bestehen aus einer Reihe von kleineren Minispielen, die nicht viel Zeit in Anspruch nehmen.

Los geht es mit dem Spiel "Arctic-Punch". Hier finden wir uns in einer arktischen Umgebung wieder und müssen kleinere Eisblöcke zerhauen. Das machen wir entweder mit unseren Armen per Punch oder mit den Beinen per Kick. Dabei sind die Blöcke in drei unterschiedlichen Höhen angeordnet, damit wir auch ja in Bewegung bleiben. Wichtig ist übrigens, dass wir den Schlagweg kreuzen. Heißt, blinkt links unser Ziel auf, dann müssen wir mit der Rechten zuschlagen. Wird der Block dann aber auf der rechten Seite angezeigt, müssen wir logischerweise mit der Linken ran. Dies hat den Vorteil, dass der Oberkörper mehr in Bewegung ist. Somit wird gleichzeitig auch für den nötigen Trainingseffekt gesorgt, denn neben dem Spielspaß dürfen wir auch nicht vergessen, dass wir ja unsere Muskeln trainieren wollen. Schummeln bringt übrigens nicht, denn das merkt der aufmerksame Kinectsensor sofort.

Während wir immer mehr Eisblöcke zu kleinen Schneekörnchen verarbeiten, gibt es eine kleine Überraschung in Form von einer Bonussequenz. Hier regnen jede Menge großer Eisblöcke vom Himmel, die wir mit schnellen Trommelschlägen zerschlagen müssen. Je mehr wir am Ende treffen desto höher ist auch unsere Gesamtpunktzahl. Diese kleinen Bonussequenzen gibt es bei jedem kleinen Minispiel und sind dabei ganz unterschiedlich aufgebaut. Damit sorgen die Entwickler für die nötige Abwechslung und fordern den Körper auf der Jagd nach Bonuspunkten, zur Höchstleistung auf.

Apropos Punkte. Natürlich steht ihr nicht alleine auf dem Trainingsplatz, sondern ihr tretet immer gegen einen der Trainer, gegen einen Freund oder gegen euer eigenes Abbild an. Ihr könnt euch selber herausfordern? Die Antwortet lautet ja und dahinter steckt auch ein Sinn. Eure besten Trainingsergebnisse werden aufgezeichnet und gespeichert. Wenn ihr wollt, könnt ihr also gegen euren gespeicherten Geist antreten und euch so selber zu neuen Bestleistungen anspornen. Eine prima Idee.

Übrigens werden euch alle Spiele vor dem Start in einem kurzen Tutorial noch einmal genauestens erklärt, damit ihr auch wisst, was überhaupt von euch verlangt wird. Hier wird auch die nötige Haltung und die geforderte Bewegung demonstriert. Je genauer ihr euch dabei an die Vorlage haltet desto höher der Trainingseffekt.

Ein anderes Minispiel heißt "Knee-Up-Splash". Euer Ziel ist es so viele Melonen wie möglich zu zermatschen. Dazu leuchten drei Früchte in unterschiedlichen Farben auf. Eine direkt über euch und eine links, sowie rechts neben dem Körper. Nun muss nach der reifen Frucht gegriffen werden, um diese anschließend mit viel Wucht zu zertrümmern. Doch Vorsicht, denn es kann nicht irgendeine Melone herausgepickt werden. Sondern es muss nach einem ganz bestimmten und vorgegebenen Muster vorgegangen werden. Dazu wird kurz die richtige Reihenfolge eingeblendet, die natürlich bei der Melonenfrittierung eingehalten werden muss. Die Kombo wird zum Ende hin immer schwerer und somit trainiert ihr nicht nur eure Muskeln, sondern auch euren Gedächtnispalast.

Neben dem Zertrümmern von Eisblöcken und den zermalmenden Melonen, warten aber natürlich noch ganz andere Herausforderungen auf den Spieler. So kann auf dem Klavier nicht nur der richtige Rhythmus zu den großen Hymnen von "I was for lovin you" oder "Eye of the Tiger" gefunden, sondern es muss auch eine Invasion der Aliens gestoppt werden. Besonders schön fanden wir bei dem Kampf gegen die Außerirdischen, dass eine bestimmte Rückenlage eingehalten werden musste, sonst konnte die Waffe nicht abgefeuert werden. Ein netter Trick, damit die Bauchmuskeln im Laufe des Spieles auch schön gefordert werden.

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Fazit

Ihr wollt dem Winterspeck den Kampf ansagen und seid deshalb auf der Suche nach einem witzigen Fitnessspiel? Dann ist das Kinect-Spiel Shape Up genau das Richtige für euch. Dabei begeistert das Kinect-Spiel mit motivierenden Trainern, die euch auf spielerische Art und Weise an das Training heranführen.

Die Workouts haben die Entwickler gekonnt in eine nostalgische Grafik gepackt, die an vielen Stellen an die altehrwürdigen Automatenspiele erinnern. Da darf natürlich der passende Sound nicht fehlen, der für eine stimmige Atmosphäre sorgt. Einzig das flackernde Ebenbild, dass über den Kinect-Sensor eingebunden wird, passte nicht recht ins Bild. Spaß hatten wir deswegen aber trotzdem, da die Trainingseinheiten abwechslungsreich gestaltet und vor allem motivierend wirken.

Mehr Sorgen machten uns die häufigen Abstürze, die nur durch einen Neustart behoben werden konnten. Wir hoffen an dieser Stelle wirklich, dass die Entwickler schnell die bestehenden Probleme in den Griff bekommen.

Nichtsdestotrotz ist Shape Up ein über weite Strecken ein spaßiges Fitnessspiel, was durchaus bei regelmäßiger Anwendung auch den gewünschten Erfolg bringt. Zum Schluss bleibt nur die Frage offen, ob das Spiel auch auf Dauer motivieren kann, denn in der Testphase stellte sich schnell das Gefühl ein, dass man schon alles gesehen hat.


Bewertung

Pro

  • Witzige Bonusspiele
  • Fitness-Spaß mit Resultaten
  • Stimmiger Soundtrack

Contra

  • Viele Abstürze in der Testphase
  • Flackerndes Abbild
  • Fehlende Langzeitmotivation

Grafik 8 von 10
8/10
Sound 8 von 10
8/10
Story 7 von 10
7/10
Umfang 7 von 10
7/10
Spielspaß 8 von 10
8/10
Gameplay 8 von 10
8/10
XBU-Silver-Award
8

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