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Capcom hat Wort gehalten und ein waschechtes Remake von Resident Evil 2 auf den Markt gebracht. Vesprochen werden Gänsehaut-Gefühl und packendes Gameplay. Wir schauen, ob der Titel von damals inzwischen Staub angesetzt hat oder sich mit aktuellen Titeln messen kann.

Lang ist es her

Resident Evil 2 erschien damals in 1998 für den Game Cube und die Playstation 1. Dort war nicht nur das Gameplay revolutionär, sondern auch die Grafik hat für damalige Verhältnisse aus der Masse gestochen.

Nun hat sich Capcom dazu entschlossen, zum Glück kein Remaster, sondern ein Remake von dem Spiel zu veröffentlichen. Für alle, die den Unterschied nicht kennen: Beim Remaster werden die Texturen aufgehübscht und die Sounds etwas aufpoliert, aber ansonsten ändert sich kaum etwas am Spiel. Wie so etwas dann ausschaut, kann man sich wunderbar am Beispiel von Shenmue 1 & 2 ansehen. Das Ergebnis kann dann schon mal gruselig sein. Aber aus den falschen Gründen. Beim Remake geht der Entwickler hin und baut das Spiel von Grund auf neu und passt den Titel auf das heutige Gaming-Niveau an. Das ist natürlich deutlich teurer, aber man hat dafür dann auch einen vollwertigen Titel am Start.

Gleich vorweg: Die Befürchtungen, Capcom hätte am Spiel Residen Evil 2 gespart, können sofort widerlegt werden. Das Spiel sieht super aus. Auch für heutige Verhältnisse.

Zwei Perspektiven - Zwei Stories

Somit lässt sich auch am Anfang wählen, wen man von den beiden Protagnisten übernehmen will. Übernimmt man Claire Redfield, erhält man eine andere Sicht auf die Dinge und muss auch andere Rätsel lösen. Rätsel? Ja, das Spiel enthält erfrischender Weise mal wieder Rätsel. Es hat sogar einen gewissen Adventure-Anteil, bei dem man herausfinden muss, was womit wie zu kombinieren ist, um dann Safes und Zugänge freizuschalten.

Zurück zu den Perspektiven. Man lernt in Claires Rolle die kleine Sherry Berkin kennen, die man retten und der Mutter zurückführen muss. Während man bei Leon auf die bekannte FBI Agentin Ada Wong trifft. Somit nehmen zwei verschiedene Plotlines ihren Lauf.

Das erhöht den Wiederspielwert natürlich massiv. Man ist unweigerlich neugierig, wie die andere Seite wohl ausschaut und was für Plotpunkte man dort noch erfahren kann. Top.

Packende Atmosphäre

Ich muss zugeben, ich war skeptisch ob Horror auch in der Third-Person-Perspektive funktioniert. Schließlich ist man nicht ganz so nah am Geschehen dran, wie wenn man aus der Ego-Sicht spielt.

Lasst euch sagen, die Sorge war ebenfalls umsonst. Denn Capcom erzeugt mit Licht, Schatten und Nebel eine Stimmung, die einem die Nackenhaare aufstellen lässt. Meine Freundin, die beim Testen zugeschaut hat, liebt Horror-Filme. Aber bei dem Spiel musste sie zwischendurch wegschauen, weil ihr die Spannung zu viel wurde.

Dazu kommt ein wirklich gutes Sound Design, das bei dementsprechender Anlage die bildliche Stimmung nochmal unterstreicht. Auch hier - Lob an Capcom, hätte ich so nicht für möglich gehalten.

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Fazit

Meine anfängliche Befürchtung, dass man das Spiel nur halbherzig umgesetzt hat, wurden komplett in Rauch aufgelöst. Die Entwickler von Capcom haben einen fantastischen Job gemacht und das Spiel hochwertig neu aufgesetzt. Die Grafik sieht klasse aus und ein perfektes Spiel aus Nebel, Licht und Schatten bringen eine schaurig schöne Atmosphäre mit sich. Das Spiel ist an manchen Stellen auch richtig fordernd, aber dennoch gut balanciert. Es wird also nicht unfair.

Die vorherige Schwäche, das Gun-Play, wurde auch ausgemerzt. Noch nie fühlte sich das Zielen und Schießen so flüssig an wie in diesem Resident Evil-Teil. Es macht also richtig Spaß zu kämpfen. Der Kampf wiederum ist eher für Fortgeschrittene, da man nicht nur exakt zielen muss, sondern ebenfalls starke Munitionsknappheit hat. Einzig das Backtracking, dass durch ein sehr schmales Inventar und diversen Rätselaufgaben immer wieder ungewollter Weise den Trip zur Base fördert, nervt etwas.

Wer sich daran nicht stört, erhält ein packendes und gut gemachtes Horrorspiel, welches durch seine zwei Plotlines von Claire und Leon zudem einen hohen Wiederspielwert hat. Ein Horror-Fan kommt an dem Titel nicht vorbei!

XBoxUser Special Award: Durch herausragend spannende Atmosphäre und guter ausgewogener Action, sowie dem Wiederspielwert durch die zwei verschiedenen Plot-Lines, sticht der Titel eindeutig aus der Masse der Spiele hervor und verdient sich somit unseren Special Award.


Bewertung

Pro

  • Gruselige Atmosphäre
  • Zwei verschiedene Story-Lines
  • Gutes Gun-Play
  • Interessante Rätsel-Einlagen
  • Spannender Plot

Contra

  • Viel Backtracking
  • Kleines Inventar

Grafik (Xbox One) 8 von 10
8/10
Grafik (Xbox One X) 9 von 10
9/10
Sound 8 von 10
8/10
Gameplay 8 von 10
8/10
Story 8 von 10
8/10
Spielspaß 8 von 10
8/10
Umfang 8 von 10
8/10
XBU-Silver-Award
8
XBU-Special-Award

5 Kommentare

XBU Zwobby Mo, 11.02.2019, 20:16 Uhr

Dankeschön für den Bericht, ist dank dir gebraucht für das Wochenende an dem Frau und Kind weg sind.

TheGreenChris Mo, 11.02.2019, 17:11 Uhr

Kann den test größtenteils so unterstützen. Klasse Spiel an dem ich sehr viel Freude habe. :)

Einziges Fragezeichen bei der Bewertung habe ich beim Sound, der ist meiner Meinung nach nämlich mindestens auf Augehöhe mit der Grafik (auch der Xbox One X), wenn nicht sogar stärker. Was hier auch in ruhigen Momenten mit Geräuschen für eine Anspannung erzeugt wird, top. Nur die deutsche Synchro hat mich nicht so ganz überzeugt, aber man kann ja auch Englisch stellen. :)

XBU Buttercup Mo, 11.02.2019, 10:41 Uhr

Hab die Demo auch nur 2 Minuten gespielt, bis der erste Zombie kam. Seither hab ich Albträume :D

XBU ringdrossel Mo, 11.02.2019, 09:35 Uhr

BreakingLaw schrieb:
liest sich gut. hatte ich bisher nicht auf der liste.

Kann ich wärmstens empfehlen. Ist allerdings nichts für schwache Nerven ;)

BreakingLaw So, 10.02.2019, 20:39 Uhr

liest sich gut. hatte ich bisher nicht auf der liste.