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Bei Mount & Blade - Warband handelt es sich um die Konsolenportierung des 2010 für den PC erschienen Mittelalter Sandbox Rollenspiels, in dem der Spieler seine Geschichte selber schreibt und dabei taktische Echtzeitkämpfe führt. Lest in unserem Test, wie die Portierung gelungen ist.

Realistisch und Authentisch

Mount & Blade - Warband spielt in einer fiktiven, mittelalterlichen Welt, die möglichst nah an den Verhältnisen der Zeit angelehnt ist. Fantasy Elemente wie Magie oder Fabelwesen sucht man vergeblich. Die umfangreiche Welt ist in fünf unterschiedliche Königreiche aufgeteilt, die wiederum mehrere Fürstentümer enthalten. Diese stehen in einer gewissen Beziehung zueinander. So können sie sich im Krieg befinden, friedlich nebeneinander existieren oder verbündet sein. Ebenso ist die Welt in unterschiedliche Zonen aufgeteilt, über die sich die Königreiche verteilen. Es gibt Küstenregionen, Waldgebiete und auch Wüsten. Ein Königreich kann mehrere dieser Zonen umfassen.

Die Gebäude erscheinen den damaligen Gegebenheiten angepasst und auch die Kleidung der Menschen wirkt authentisch. Das gilt auch für die zahlreichen Ausrüstungsgegenstände, die dem Spieler zur Verfügung stehen. Wir wählen zwischen Kopfbedeckungen, Körperschutz, Handschuhen, Stiefeln und diversen Waffen. Diese bieten unterschiedliche Werte wie Rüstung und Schaden. Eine Rüstung die nur den Oberkörper bedeckt, schützt auch nur diesen. Hingegen hat eine Rüstung, die einen Teil der Beine bedeckt, einen zusätzlichen Wert für den Beinschutz. Bei den Waffen wählen wir zwischen Nah- und Fernkampf. Hier stehen uns unterschiedlichste Schwerter, Äxte, Lanzen, Hämmer, Bögen, Armbrüste und Wurfobjekte zur Verfügung.

Übung mach den Meister

Mount & Blade Warband verspricht taktisch anspruchsvolle Kämpfe, weshalb wir uns erstmal in das separat wählbare Tutorial stürzen. Es steht uns für jede Waffenkategorie ein Ausbilder zur Verfügung. In Open-World Manier entscheiden wir frei, wo wir beginnen. So arbeiten wir uns vom Fernkampf, über den Nahkampf zum berittenen Kampf. Im Fernkampf zielen wir und spannen dann beispielsweise den Bogen. Das Fadenkreuz wird dabei enger, was höhere Präzision bedeutet. Je länger wir die Spannung halten, desto unpräziser werden wir wieder. Dieses Prinzip gilt für auch für die Armbrust und alle Wurfwaffen. Die Armbrust muss allerdings nach jedem Schuss nachgeladen werden, was einige Zeit in Anspruch nimmt.

Der Nahkampf besteht nicht nur aus einfachen zuhauen, sondern wir geben auch die Richtung vor. Dazu bewegen wir den linken Stick in die gewünschte Richtung, um beispielsweise von oben anzugreifen. Das erinnert an Kampfspiele wie zum Beispiel Boxen. Zum Schluss widmen wir uns dem berittenen Kampf, der alles vorher Gelernte kombiniert, allerdings sitzen wir dabei auf einem Pferd. Mit dem Bogen, aus der Bewegung heraus, ein Ziel zu treffen ist gar nicht einfach und einige Pfeile fliegen daneben.

Gegner

Vollkommene Freiheit

So geübt starten wir in den Singleplayer, der uns mit der Charaktererstellung begrüßt. Textbasiert und mit Multiple Choice Fragen, legen wir den Beruf unseres Vaters fest und definieren wie wir unsere Kindheit und Jugend verbracht haben. Indirekt legen wir so den Beruf fest, dem wir im Spiel nachgehen wollen. Für das Aussehen des Charakters stehen uns zahlreiche Anpassungsmöglichkeiten zur Verfügung. Von der Frisur, der Haarfarbe bis hin zur Mund- und Kinnform ist alles änderbar. Hier bleiben keine Wünsche offen. Ebenso ist auch die Verteilung der Fertigkeitspunkte sehr umfangreich ausgefallen und die einzelnen Punkt beeinflussen sich teilweise gegenseitig.

Je nachdem wie unsere Berufswahl ausgefallen ist, starten wir in einem anderen Teil des Landes. Als Krieger nicht adliger Herkunft, starten wir in einer Stadt im Norden und müssen uns sofort gegen einen Dieb wehren, bevor wir unseren ersten Quest bekommen. Anschließend sind wir frei in unserer Handlung. Ein fester Storyverlauf, dem wir folgen müssen, ist nicht vorhanden. Mit unserem Verhalten und unserem Tun schreiben wir unsere eigene Geschichte. Als Krieger werden wir also versuchen Anhänger zu rekrutieren, die uns folgen, oder Söldner zu engagieren, um unsere Macht auszubauen und selber Herrscher zu werden. Anhänger finden wir in den Dörfern, Söldner meist in der Schänke der Stadt. Ein Händler wird hingegen eher von Stadt zu Stadt reisen, um Geld mit seinen Waren zu verdienen. Egal welchen Weg wir verfolgen, am Ende steht das Streben nach Macht. Einerseits ist man völlig frei, andererseits fehlt ein wenig das Ziel des Spiels. Um sich nicht verloren zu fühlen, sollte man daher einiges an Phantasie mitbringen.

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Fazit

Mount & Blade Warband verfolgt einen interessanten Spielansatz, da es eine komplexe, authentische und mittelalterliche Welt ohne Fantasy-Elemente bietet. Der Spieler bestimmt sein Schicksal vollkommen frei, da er keine Vorgaben hinsichtlich seiner Handlungen hat. So kann er als Krieger seine Macht ausbauen, als Händler reich werden, oder als Plünderer durch die Welt ziehen.

Aufgrund der völligen Freiheit fehlt der rote Faden im Spiel, wodurch dem Spieler viel Phantasie abverlangt wird. Auch die Grafik ist nicht zeitgemäß und erinnert an frühe Spiele der Xbox 360. Die statische Umgebung und Figuren tragen leider nicht zu einer lebendigen Welt bei. Trotz allem wird das Spiel passend, mit mittelalterlicher Musik, untermalt. Die Umgebungsgeräusche hingegen sind eher zweckmäßig und tragen nicht zur Atmosphäre bei.

Auch wenn man nicht weiß, dass es sich um eine PC Portierung handelt, fühlt es sich dennoch so an. Es fällt spätestens in manchen Menüs auf, die mit einem Mauszeiger arbeiten. Große Mittelalterfans, die viel Phantasie mitbringen, können Spaß an dem umfangreichen Titel haben.


Bewertung

Pro

  • Offene Spielwelt
  • Spieler entscheidet die Handlung frei ...
  • Umfang
  • Passende Musik
  • Authentische Umsetzung des Mittelalters
  • Kurzweiliger Multiplayer

Contra

  • Unzeitgemäße Grafik
  • ... was viel Phantasie erfordert
  • Zu sehr Textbasiert
  • Keine vertonten Dialoge
  • Stellenweise unfair

Grafik 3 von 10
3/10
Sound 6 von 10
6/10
Gameplay 4 von 10
4/10
Umfang / Komplexität 8 von 10
8/10
Multiplayer 8 von 10
8/10
Spielspaß 5 von 10
5/10
5

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