
Shooter und der WWII gehören irgendwie immer wieder zusammen, genauso wie ich mit dem Genre drei grosse Publisher in Verbindung bringe. Einer hat den Pfad verlassen und wird uns in diesem Jahr bereits auf aktuelle Schlachtfelder entführen, Electronic Arts bleibt in seiner Medal of Honor-Serie dem Szenario aber treu und will mit neuen und frischen Gameplay-Ideen den Spieler erneut in den Kampf um Europa fesseln.
Helden springen - Feinde fallen
In Medal of Honor: Airborne springt man über dem Schlachtfeld ab, um die Bodenoffensive der Alliierten voranzutreiben und den 2. Weltkrieg zu beenden. Jede Mission beginnt mit dem Absprung über verschiedene Schlachtfelder, auf denen man im Rahmen der größten Luftlandeoperation aller Zeiten den Ausgang des Krieges maßgeblich beeinflusst.
Nach dem Absprung aus einer C-47 Transportmaschine kann jede falsche Entscheidung das Schicksal des Alter Ego besiegeln. Man steuert mit seinen Fallschirm einen Landepunkt an, der einen möglichst großen strategischen Vorteil einbringt. Landet man erfolgreich in den (mit grünem Rauch markierten) empfohlenen Landezonen, wird man nach der Landung von den Kameraden in Empfang genommen.
Landet man auf Dächern oder Balkons, ist man auf sich allein gestellt. Eine kluge Strategie ist das A und O: Jede Entscheidung - angefangen bei der Wahl der Landezone, bis hin zur Wahl eines Gegners - wirkt sich auf den Ausgang einer Mission aus. Denn nur wer keine Fehler macht, gehört wirklich zu den Besten der Besten.
Schon wieder WWII?!
Abermals geht es also in den zweiten Weltkrieg und es liegt an uns, den Ausgang desselbigen entscheidend zu beeinflussen. Leider tummeln sich mittlerweile auf den Konsolen reichlich WWII-Shooter und auch die Xbox 360 ist mittlerweile bestens damit versorgt. Somit dürfte es also schwer werden, die Spieler ein weiteres Mal zu überzeugen. Zumindest steht uns mit der Medal of Honor-Serie aus dem Hause Electronic Arts nicht ein unbeschriebenes Blatt gegenüber.
Die Serie macht bereits seit vielen Jahren von sich reden. Leider über die Zeit hinweg nicht immer nur im positiven Sinne. Bereits im Vorfeld hat Publisher Electronic Arts versprochen, mit Medal of Honor: Airborne reichlich neuen Wind in dieses doch mittlerweile angestaubte Szenario zu bringen. Denn tolle Grafik reicht mittlerweile einfach nciht mehr aus, um die Spieler zu überzeugen. Diesen Schwenk konnten wir bereits auf unserem Besuch der Games Convention an vielen Ständen der Publisher bemerken. Mit Electronic Arts hat auch ein echter Publisher-Riese diesen Weg eingeschlagen.
Medal of Honor: Airborne versetzt uns also in einen jungen Soldaten der 82. Airborne Infanterie. Unsere Aufgaben in den insgesamt sechs Missionen stellen sich recht klassisch dar. Zerstöre einen Funkturm, ein Treibstofflager oder jage einfach nur ein Munitionslager in die Luft. Hier erwartet uns also eher nicht wirklich etwas revolutionäres, wie versprochen. Wo sind sie also die Revolutionen in diesem leider doch etwas zu kurz geratenem Spiel?
Leider richtig gehört, das Spiel gibt sich recht kurz: Die sechs Missionen lassen sich in einer relativ schnellen zeit von ca. 6-7 Stunden komplett durchspielen. Für einen aktuellen Vollpreistitel erscheint uns das derzeit etwas zu kurz. Dem entgegen versucht man durch die Gameplayänderungen ein mehrmaliges Sspielen des Einzelspieler-Parts schmackhaft zu machen. Wer es lieber Online mag, kann natürlich auch den Multiplayer-Part ausgiebig spielen.
Fazit
Medal of Honor: Airborne ist ein interessanter Shooter mit viel Potenzial zu einem echten Kracher, zumindest sofern man des Weltkriegsszenarios nicht bereits überdrüssig ist. Aber leider durchzieht sich immer wieder das Gefühl, man habe es auf der Zielgeraden dann doch noch irgendwie verpatzt. Egal ob es Grafik, KI der eigenen Mitstreiter oder der Gegner ist, im ersten Augenblick ist man positiv überrrascht und kurz darauf folgt der Frust.
Auch Storytechnisch ist man einen falschen Weg gegangen. Die Missionsbriefings und die Geschichte der 82. Airborne-Infanterie würde ein echtes Verschmelzen zwischen Spieler und Alter Ego ermöglichen. Storytechnischen Tiefgang sucht man jedoch in Medal of Honor: Airborne vergeblich. Am Ende reisst man einfach nur die Levels nach und nach ab und wenn es einen packt, zieht man sogar die extreme Variante durch, indem man direkt bei den Missionszielen landet und diese schnell erfüllt, bevor man von der Gegnerhorde niedergemetzelt wird.
Bewertung
Pro
- Abwechslung durch die Absprungzonen
- Gut inszeniert
Contra
- Merkwürdige KI
- Wenige Multiplayerkarten

4 Kommentare
Keeper_2 Do, 04.10.2007, 22:18 Uhr
habe es heute günstig bekommen, habe erst den ersten Level durchgespielt (auf normal). Die Rücksetzpunkte sind oft übel gesetzt, die Gegner sind teilweise mehr als unfair und die 2 Multiplayer Partien die ich gemacht habe haben gelagt :(
Also es ist kein scheiß Spiel, die Grafik ist auch durchaus schön anzusehen aber es fehlt die Perfektion eines CoD3.
Ich denke ich werde es durchspielen denn so übel ist es nicht, allerdings hatte ich gerade im Multiplayer (da habe ich CoD3 geliebt) mir viel mehr erwartet.
vtec241084 Di, 25.09.2007, 08:18 Uhr
Hatte das Game in 2 Tagen durch auf "normal" und naja es macht Spass nur wenn mans einmal durch hat vergeht die Lust es nocheinmal auf schwer zu spielen.
Fazit: 2 Tage durch (nicht intensiv gespielt) und wieder umgetauscht! Der Multiplayer macht bei CoD mehr Spass!
FatzCapulet Di, 25.09.2007, 02:30 Uhr
Das ist wieder typisch EA. Nichts halbes und nichts ganzes. Um das Game schnell auf den Markt zu werfen hat man einfach auf die KI verzichtet. Zudem kennt man das alles irgendwie schon aus CoD oder eben die Vorgänger von MoH. Der einzige Unterschied ist, dass man am Anfang mit nem Fallschirm aus nem Flugzeug springt...toll...
XBU Philippe Mo, 24.09.2007, 22:50 Uhr
Ich war nie ein großer Medal of Honor Fan (habe Call of Duty bevorzugt), und auch dieser Spiel riss mich beim Spielen nicht vom Hocker. Ebenfalls wie im Review beschrieben habe ich mir an allen Stellen gedacht: Das Potenzial ist da, warum nutzt man es nicht? Und dann immer diese typische "KI", das überhaupt keine KI ist, und manchmal auch unfair.
Nun gut, das Spiel ist nicht schlecht, aber es gibt besseres, und es wäre auch möglich gewesen, das Spiel noch zu verbessern.