
Wenn die geistigen Väter und Macher von Hitman aus dem Hause IO Interactive sich an ein Spiel machen, dann ist durchdachte Action auf hohem Niveau zu erwarten. Mit Kane&Lynch: Dead Men hat man etwas die Tugenden des Agenten 47 verlassen und schickt ein abgefahrenes Duo als lose Verbündete ins Rennen. Ob dies eine gute Entscheidung war... wir verraten es euch in unserem Test.
Ein tragischer Anfang...
Nach dem tragischen Tod seines Sohnes verlässt Kane seine Familie und schließt sich der Söldnergruppe The 7 an. Doch schließlich endet eine Mission der Top-Söldner in Venezuela in einer Katastrophe. Kane entkommt als einziger Überlebender mit der Beute. Allerdings wird er wenig später verhaftet und zum Tode verurteilt.
Doch nicht alle Mitglieder von The 7 sind tot. Die Überlebenden wollen die Beute zurück und dem Verräter seine gerechte Strafe verpassen, Tod für ihn samt Familie. Kane ist aus dem Gefängnistransporter getürmt und The 7 schlägt ihm ein Geschäft vor: Wenn Kane die Beute zurückgibt, verschont The 7 das Leben seiner Frau und das seiner Tochter. Kane selbst soll in jedem Fall sterben.
Lynch, ein unberechenbarer Psychopath, der für den Mord an seiner Frau zum Tode verurteilt wurde, entkommt ebenfalls aus dem Gefängnis und soll als Kanes Wachhund dafür sorgen, dass dieser seinen Teil des Deals erfüllt.
Kane - ein erfahrener Söldner, für den alles auf dem Spiel steht - und Lynch - ein unberechenbarer Psychopath, der nur gewinnen kann - diese beiden ungleichen Männer gehen nun eine explosive Allianz ein. Und obwohl sie sich für das, was sie tun, hassen, schrecken sie vor nichts zurück, um Kanes Familie zu retten und The 7 zu zerschlagen.
Rache, Gier und Loyalität
So haben die skandinavischen Spielemacher um die recht kurz erzählte Vorgeschichte eine Story gestrickt, die sich auch im Gameplay auf die Säulen Rache, Gier und Loyalität stützt. Dies spiegelt sich recht schnell bereits in den ersten Spielminuten wieder, denn während man noch gemeinsam den überfallenen Gefangenentransporter verlässt und die Flucht angeht, dreht sich bereits nach der Vorstellung der The 7 und ihrem Aufpasser an der Seite von Kane, der auf den Namen Lynch hört, die Frage nach Loyalität und Teamplay.
In einem leerstehenden Kaufhaus haben Kane und Lynch erstmal die Chance, sich zu beschnuppern und in den ersten Wortgefechten die Positionen zu beziehen. Das ganze wird eingekapselt von einem Tutoriallevel. Hier erlernt man erstmals die Handhabung von Waffen, Gegenständen und seinem KI Partner, denn diese können während des Spiels immer wieder mit einfachen Befehlen wie Stellung halten, Angreifen oder Folgen ausgeführt werden.
Viel mehr sollte man an Gameplay auch nicht mehr erwarten. Kane & Lynch lässt sich recht schnell als Shooter identifizieren, obwohl es eigentlich mehr sein möchte. Dazu später mehr.
Fazit
Kane&Lynch: Dead Men spielt sich insbesondere zu Beginn recht hakelig und wer beim ersten Anblick nicht wenigstens ein bisschen enttäuscht ist, dem ist nicht mehr zu helfen - außer mit Beowulf. Beißt man sich jedoch ein wenig durch und gewöhnt man sich an die Steuerung, dann erwartet einen ein Spiel, das wirklich nur Erwachsenen zugänglich gemacht werden sollte. Primär jedoch nicht wie sonst gewohnt aufgrund der Gewaltdarstellung, sondern eher wegen der extremen und markigen Sprüche, die Kane&Lynch sich an den Kopf werfen.
Die Entwickler hätten sich klar für eine Linie entscheiden sollen - Shooter oder Action Game. So hangelt sich das Spiel immer wieder hin und her und der Spieler bleibt mit der schwammigen Steuerung auf der Strecke. Kane&Lynch: Dead Men hätte mit einer automatischen Steuerung ala Just Cause mit Sicherheit trotz der nicht so hervorragenden grafischen Präsentation die gewünschten Noten einheimsen können.
So bleibt es dem Spieler selbst überlassen, ob die tolle Story ihn durch das ganze Spiel tragen kann oder nicht...
Bewertung
Pro
- Markiger Humor
- Tolle Charaktere
- Abgedrehte Story
Contra
- Steuerung ungenau
- Grafisch schlechter als erwartet
