
Wir schreiben das Jahr 2557, exakt 4 Jahre, 10 Monate und 7 Tage nach den Geschehnissen auf der Arche. Der Master Chief floh gemeinsam mit dem Gebieter von der explodierenden Arche. Bei dem Versuch, durch den Slipspace zu entkommen, zerbrach die Forward Unto Dawn in zwei Teile. Der Gebieter gelangte zurück auf die Erde, der Master Chief galt fortan als vermisst. Nun, etwa 5 Jahre nach dem Release von Halo 3, erweckt 343 Industries ihn wieder zum Leben und wir haben uns in die Panzerung gewagt, um euch zu sagen, ob Halo 4 würdig ist, das Erbe anzutreten.
Wake Up, John!
Zu Beginn der rund achtstündigen Kampagne, je nach Können und Schwierigkeitsgrad, werdet ihr von der kurvenreichen KI Cortana geweckt, die euch sogleich den Grund nennt: An Bord befinden sich Eindringlinge! Der Übergang von CGI-animierten Zwischensequenzen und Ingame-Grafik fällt so flüssig aus, dass man zunächst kaum merkt, dass man ab sofort in solch einer Grafik spielen wird. Diese ist auch eine der größten Stärken des neuen Teils auf! Was ihr schon in den ersten Minuten zu sehen bekommt, ist einfach umwerfend. Egal ob man an Bord des Schiffes, in schwerelosen Abschnitten, dichten Dschungeln oder sandigen Wüsten unterwegs ist, man kommt teils aus dem Staunen nicht mehr heraus.
Was 343 Industries hier noch aus der betagten Xbox 360 rausholen konnte ist teils unglaublich. Besonders zu gefallen wissen die Lichteffekte, die sich je nach Situation realistisch in anderen Gegenständen spiegeln oder euch, je nach Blickwinkel, blenden. Da verzeiht man auch schnell, dass man zu oft in engen, eher tristen Gängen unterwegs ist, zumal das Artdesign der Blutsväter-Bauten einfach den Erforscherdrang weckt. Das Spiel zeigt sich zudem deutlich erwachsener. Vorbei die Zeiten, in denen ihr vor lauter Farben das Spielgeschehen kaum mitbekommen habt. Alles ist düster, mystischer, hoffnungsloser! Interessant ist auch das neue Display bzw. HUD des Master Chiefs. Erstmals sieht man Teile vom Helm, wodurch das gesamte Display zunächst sehr befremdlich und sichtversperrend wirkt, zumal noch Anzeigen wie Munition, Schild, Radar etc. hinzukommen. Man gewöhnt sich aber langsam daran und so fällt es bereits nach einigen Minuten kaum mehr auf, macht bei genauerer Betrachtung das Spiel aber noch atmosphärischer, da man sich mittendrin statt nur dabei fühlt.
Wer von uns ist die Maschine?
Nachdem man sich also aus der Cryokapsel befreit hat, macht man seine ersten Schritte in ein Abenteuer, das einen so schnell nicht wieder loslassen wird. Zwar kommt die Story, die sich vor allem um den Planeten, besser gesagt eine sogenannte Schildwelt der Blutsväter, Requiem und ihre Bewohner dreht, nur langsam in Fahrt, entfaltet sich ab dem zweiten Drittel aber rasant und lässt einen erneut in die Rolle des Beschützers der Erde schlüpfen. Dabei bietet sie genügend Wendungen, um nicht gleich von Beginn an durchschaut zu werden und das Finale ist, besonders für Halo-Fans einfach grandios, auch wenn es mir persönlich zu abgeschlossen wirkte, dafür dass Halo 4 nur der Auftakt einer neuen Trilogie sein soll. Was aber vor allem antreibt, sind die Gespräche zwischen dem Master Chief, der mit Vornamen John heißt, und Cortana, die auf Grund der Datenmenge, die eine ,,schlaue" KI aufnimmt und verarbeitet kurz vor dem Verfall, Wildheit genannt, steht. Die Gespräche sind sehr persönlich und geben vor allem dem sonst so kühlen und wortkargen Blechklumpen eine wahre Persönlichkeit, zumal permanent die Frage im Raum steht, wer von den beiden eigentlich die wahre Maschine ist.
Spartiaten, heute Nacht speisen wir in der Hölle!
Wer allerdings viel spricht, braucht auch eine Stimme dafür. Auch hier hat 343 Industries aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt und präsentiert erstmals eine wirklich gelungene deutsche Synchronisation. Vorbei die Zeiten, als Marines mit der Stimme von Elton umherstolzierten. Zwar ist noch immer die englische Version über jeden Zweifel erhaben und Hardcore-Fans weiter ans Herz zu legen, aber die deutsche Version braucht sich nun kaum mehr dahinter zu verstecken, zumal John von der Synchronstimme von Leonidas in der Comicverfilmung 300 gesprochen wird.
Doch nicht nur die Stimmen wissen zu überzeugen. So ist es vor allem der Soundtrack, der die Stimmung zu jeder Zeit gut auffängt und untermalt. Endlich sind auch wieder echte Titel mit Ohrwurmgarant vertreten, die man in den vorangegangene Spin-Offs noch so schmerzlich vermisste. Einzig die Soundeffekte der Fahrzeuge und Waffen hinterlassen einen faden Beigeschmack. Zwar hören sich viele Waffen nun endlich richtig wuchtig an und Explosionen lassen die Boxenmembranen ordentlich schwingen, einigen Fahrzeugen aber oder auch dem Gravitationshammer fehlen der nötige Bass bzw. die hörbare Wucht. So hört sich der Warthog beispielsweise eher wie ein Rasenmäher als ein PS-starkes Allrad-Monster an.
Fazit
Einstand gelungen! Wer befürchtete, dass 343 Industries niemals an die Qualität eines Bungies herankommen könnte, hat sich geirrt. Was man technisch aus der mittlerweile betagten Xbox 360 herausgeholt hat, ist unglaublich, und so gehört endlich wieder Halo zu dem Schönsten, was man auf der Xbox derzeit spielen kann. Vor allem der dunklere und mystische Look steht dem Spiel mehr als gut, endlich ist man von der knallbunten Bonbongrafik fortgekommen.
Gelungen ist auch die Story, die nahtlos an Halo 3 ansetzt und wirklich gut erzählt wird. Man erfährt mehr zu der Person im Panzer und dessen einzige, haltende Beziehung zu einer zerfallenden, künstlichen Intelligenz. Einziger Wermutstropfen ist die erneute feindliche Gesinnung der Allianz, die im Spielverlauf nicht erklärt wird. Auch könnte die Story Einsteiger überfordern, zumal die vorher erschienenen Bücher nun quasi Pflichtlektüre geworden sind.
Wer vom Singleplayer genug hat, stürzt sich in wilde Onlineschlachten. Diese sind, auch wenn eine Langzeitprognose schwer fällt, wieder wesentlicher packender und ausgewogener als noch in Reach, trotz der Tatsache, dass man zu viele Spielereien eingebaut hat, die den Blick etwas vom Wesentlichen lenken. Dennoch wird man, dank noch erscheinender Kartenpakete und weiteren Spartan Ops Missionen, lange Zeit vor den Bildschirm gefesselt bleiben.
Zu ihrem Erstlingswerk kann man 343 Industries beglückwünschen. Halo 4 atmet aus jeder Pore Halo, Fans werden sich heimisch fühlen, Anfänger könnten durch die kinoreife Präsentation leicht ins Universum gezogen werden. Ich bin gespannt, wie es mit dem Master Chief in Halo 5 weitergehen wird und werde die Zeit bis dahin gerne mit Halo 4 verbringen.
Für die bedrückende, düstere und sehr packende Atmosphäre vergeben wir einen XBoxUser Special Award!
Bewertung
Pro
- Emotionale und spannende Story...
- Altbekanntes Spielgefühl
- Düstere, mystische Stimmung
- Tolle deutsche Synchronisation
- Umwerfende Grafik
Contra
- ...die es Einsteigern schwer macht!
- Zu viele Neuerungen im Multiplayer
- Teils zu lineares Leveldesign


21 Kommentare
Amani HT Mi, 23.04.2014, 07:28 Uhr
dann adde ich dich mal und wenn es sich ergibt, können wir gerne in der Kampagne Terror verbreiten :smt023
Capriiikorn Di, 22.04.2014, 18:52 Uhr
Bin offen für jeden Modi ;)
Amani HT Di, 22.04.2014, 14:37 Uhr
hallo Bianca, also bei der Story und allem was dazugehört bin ich gerne dabei, beim MP muß ich passen :smt023
Capriiikorn Di, 22.04.2014, 13:48 Uhr
Heii Liebe Spieler :)
Um nochmal auf de nachfrage zu kommen mit Spielkameraden suchen
Ich suche Mitspieler für Halo 4 ( natürlich ;) )
Ich bin 17 Jahre alt und bin Gelegenheitsspielerin
Würde mich auf Rückmeldungen freuen :))
MfG Bianca
Capriiikorn Mi, 12.03.2014, 09:39 Uhr
Ja doch irgendwer hatte gesagt das wenn man die Limited hat das man ab Level 50 dann alle hat
Aber danke für die Info hab noch was vor mir :)
Showdown's machen spaß
Wenn jemand Lust hat zusammen MP zu spielen
Mein Gamertag ist
Capriiikorn :)