
Mit Half-Life 2: The Orange Box hat Publisher Electronic Arts ein echt dickes Päckchen geschnürt, was reichlich Spielspass verspricht. Hier kommt nicht einfach nur die NextGen-Version eines der erfolgreisten PC Spiele für die Konsole, sondern mit reichlich Dreingaben versucht man den Spieler zu beeindrucken. Top oder Flop? Wir sagen es euch!
Half-Life, Half-Life und nochmals Half-Life
Erst drei Jahre nach der PC-Veröffentlichung schafft es nun Half Life 2 auf die Konsolen. Da der Titel Ende 2004 eine völlig neue Ära eingeläutet hat, verwundert es nicht, dass man nun auch die Add-Ons Episode One und Episode Two mit den NextGen-Konsolen die Story abermals erzählen mochte.
Half-Life 2 verwendet die von Valve selbst entwickelte Source Engine. Mit dieser Engine wird es den Charakteren ermöglicht, realistische Gesichtsanimationen und Bewegungsabläufe zu besitzen. Es werden insgesamt vierzig verschiedene Gesichtsmuskeln simuliert, um naturgetreue Gesichtsausdrücke erzeugen zu können. Auch die Künstliche Intelligenz wurde in der Source Engine verbessert. Je nach Situation greifen die Gegner an oder ziehen sich zurück, umzingeln den Spieler und fallen ihm in den Rücken. Dabei koordinieren sie sich in Teams. Feindliche Soldaten geben sich teilweise sogar Feuerschutz und suchen hinter Wänden oder Gegenständen Deckung. Als einer der wichtigsten Aspekte - der Physik Engine - setzt Valve weiterhin auch in der Xbox 360 Fassung auf die Havk Engine. Sie ermöglicht, das verschiedene Materialien sich in Sachen Gewicht, Härte, Reibung, Zerbrechlichkeit auch deutlich unterschiedlich und realistisch verhalten. Half-Life 2 sieht fantastischer aus denn je. Nicht nur die höhere Auflösung gilt als Pluspunkt gegenüber der veröffentlichten Xbox-Variante, auch die Texturen sowie das flüssige Spielgefühl wurden nochmals verbessert.
Um das Paket Fan-tauglich zu machen, hat man wie bereits erwähnt die beiden AddOns Episode One und Episode Two zu Half-Life 2 beigepackt. Damit kann der Spieler der kompletten bisher veröffentlichten Story von Half-Life 2 folgen. Offenbar war dies jedoch den Marketing-Vertretern des Publishers immer noch nicht genug für einen Vollpreistitel im Jubelmonat November und so erweiterte man die geplante Veröffentlichung um das Knobelspiel PORTAL, welches ebenfalls die Physik Engine sowie für die Grafik die Source Engine nutzt, sowie das über Jahre entwickelte Team Fortress 2 - dazu jedoch mehr in den eigenen Abschnitten der Spiele.
Half-Life und wie alles begann...
Durch die Ereignisse von Half-Life und dem darauf folgenden ,,Portal-Sturm" war es Außerirdischen namens Combine möglich, die Erde innerhalb von nur sieben Stunden zu erobern. Lediglich die Intervention des Black-Mesa-Verwalters Dr. Wallace Breen als Unterhändler der menschlichen Rasse konnte die komplette Vernichtung der Erde abwenden. Dr. Breen wurde aus diesem Grund als Verwalter der Erde eingesetzt, er stellt jedoch nur eine Marionette der Combine dar.
Nach der Eroberung der Erde wurden die überlebenden Menschen in Ballungsräume umgesiedelt. Zu diesem Zweck wurden aus den noch verbliebenen intakten Städten durchnummerierte Cities gebildet. Dort ist den Menschen jegliche Fortpflanzung verboten, was zusätzlich durch so genannte Hemmfelder unterstützt wird. Offiziell wird dies damit begründet, dass den Menschen durch die Unterdrückung des Instinkts geholfen werden soll, die nächste Stufe der Evolution zu erreichen. Damit droht die zur Zeit der Combine-Invasion auf der Erde lebende Generation auch die letzte zu sein.
So startet ihr als Protagonist Gordon Freeman ca. zwanzig Jahre nach den Ereignissen in Black Mesa. Gordon Freeman vom G-Man aus seiner Stasis geweckt. Dieser eröffnet ihm, dass er nun wieder ,,der richtige Mann am falschen Ort" sei und eine neue Aufgabe zu erledigen habe. Das Bild wechselt in einen fahrenden Zug, der in City 17 ankommt und euer Spiel beginnt.
Fazit
Half-Life 2: The Orange Box darf sich durchaus eine Ausnahme in den aktuellen Erscheinungen nennen, denn der gebotene Umfang sucht seinesgleichen. Denn welches Spiel hat heute noch eine Gesamtspielzeit von nahezu 40-50 Stunden? Trotz der eigentlichen späten Portierung von PC zur Konsole kann die enorm dichte und toll erzählte Story den Spieler packen und in den durch die Erweiterung auf insgesamt stattliche 26 Kapitel (HF2: 14, Ep.1: 5, Ep.2: 7) angestiegene Einzelspielerstory führen.
Als Multiplayerpart dient das mitgelieferte Team Fortress 2, welches derzeit noch einiges an Bug Fixing benötigt, damit das Spielen tatsächlich auf Dauer funktioniert. Rätselfreunde sind bei PORTAL gut aufgehoben, sollten sich den Spass jedoch gut einteilen, sonst ist er zu schnell vorbei.
Für mich gehört The Orange Box in jede ordentliche Spielesammlung, denn hier ist fast alles drin: Spannung, Spiel... nur keine Schokolade. Die Box wird man aufgrund ihrer Vielfalt des öfteren herausholen und je nach Lust und Laune das passende Spiel auswählen. Jedoch kann man auch getrost in den nächsten Monaten zugreifen, denn aktuell geben sich die Top Titel auch in unserer Testredaktion ja die Klinke in die Hand.
Reine Gamerscore Jäger können eher einen Bogen um The Orange Box machen, denn die insgesamt 99 Erfolge werden in den einzelnen Spielen zumeist in 5er GS-Punkte Häppchen verteilt und nur wer wirklich spielt, kann viele der Erfolge freischalten. Hier wurde der Gamerscore positiv als Langzeitmotivation genutzt.
Bewertung
Pro
- Reichich Abwechslung
- Enormer Umfang
Contra
- Grafisch nicht immer top
