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Etwas mehr als fünf Jahre sind vergangen, seit wir das letzte Mal den Lancer schwingen konnten und Marcus Fenix auf seiner Mission mit dem restlichen Trupp der Koalition ordentlicher Regierungen (KOR) durch die Tiefen der Locust Brutstätte begleiten durften (Judgment zähle ich hier nicht mit, da es nicht direkt an die Story des dritten Teils anknüpft - und aus anderen Gründen). Seitdem hat sich viel getan. Unter anderem hat The Coalition nun die Entwicklung von Gears of War übernommen. Ob das Spiel den Ansprüchen der Fans gerecht wird - und allen anderen, die zuvor noch keinen Teil der Reihe gespielt haben - erfahrt ihr in unserem Testbericht zu Gears of War 4.

Drei Freunde sollt ihr sein

James Dominic Fenix, kurz JD und sein Freund Delmont Walker, sind vor sechs Monaten aus dem Internat - wo sie sich auch kennengelernt haben - geflüchtet, um sich der wiedervereinten Miliz der KOR anzuschließen. Dort kam es dann zu einem Zwischenfall, den James und Del genutzt haben, um sich Richtung der Outsiders zu begeben - natürlich in geheimer Mission und ohne Genehmigung der Regierung. 

Die Outsiders leben nicht hinten den schützenden Wänden der KOR. Sie ziehen es vor, sich in dem Gebiet des ehemaligen Kriegsschauplatzes zwischen KOR und Locust niederzulassen. Renya Diaz, die Mutter von Kait und ihr Onkel Oscar führen die Outsiders an. Sie überleben, indem sie innerhalb der Mauer gezielte Überfälle auf die Lager der KOR verüben und die Ressourcen plündern.

Während JD und Del seither Seite an Seite mit Kait durch die Straßen streifen, ist die KOR wegen der Missachtung von Befehlen der beiden angesäuert. Sie entsenden DeeBees, um die Jungspunde wieder einzusammeln sollen. Doch irgendwie läuft das Ganze nicht so wie geplant.

Der vielversprechende Prolog

Zu Beginn des Spiels hält die erste Ministerin nach der Wiedervereinigung der KOR, Jinn, eine Ansprache über die Geschehnisse vor über 25 Jahren, um uns noch einmal vor Augen zu führen, was damals geschehen war. Einige dieser Szenen spielen wir direkt während sie erzählt nach, um uns etwas an das neue Gameplay zu gewöhnen. Diese Zeit ist auch notwendig. Denn Gears of War 4 spielt sich ein wenig anders, als sein Vorgänger. Das sollte euch jedoch nicht abschrecken. Während des weiteren Spielverlaufs gewöhnt ihr euch daran. Im Prolog des Spiels dürfen wir in Erinnerungen schwelgen und sehen auch einige Charaktere aus früheren Spielen wieder. Und bis auf eine kleine Eingabeverzögerung spielt es sich fast wie zu alten Zeiten. 

Klopf, Klopf

Wie schon erwähnt, sind wir mit JD, Del und Kait im inneren der KOR Mauern um uns Ressourcen zu stehlen. In unserer Mission müssen wir den sogenannten Fabrikator besorgen. Haben wir das erledigt - und dazu noch einige DeeBees - sind wird zurück in der Siedlung der Outsider. Besuch hat sich für diesen Abend angekündigt. Das Dorf wird in dieser Nacht von Locust ähnlichen Wesen angegriffen. Lange Zeit dachte die Zivilisation, dass diesen vor 25 Jahren der Gar ausgemacht worden ist - doch sie haben sich geirrt. Und Kait musste das am eigenen Leib erfahren, als in jeder Nacht ihre Mutter sowie unzählige andere Dorfbewohner entführt worden sind. 

Gears bleibt Gears

Mehr wollen wir an dieser Stelle zum Inhalt des Spiels gar nicht verraten. Jeder Veteran soll seine eigenen Eindrücke sammeln. Kommen wir zum Gameplay des Spiels. Ehrlich gesagt war es zugleich erschreckend und doch befriedigend, den Prolog sowie das erste Kapitel des Spiels zu spielen. Hin- und hergerissen von den Szenen mit altbekannten Gesichtern und dem Feeling des neuen Gears, was sich doch anders spielt aber genau so anfühlt. 

Neue Waffen werten das Spiel auf, genau so wie die DeeBees, die für Abwechslung sorgen und ein wenig an Jack erinnern. Im Hintergrund sieht man, wie einige der Roboter benutzt werden, um die Stadt wiederaufzubauen. Neu hinzugekommen ist auch das Wettersystem, welches Einfluss auf die Flugrichtung der Geschosse eurer Waffen hat. Ab und an tauchen Stürme auf, die so stark sind, dass ein Fortbewegen kaum noch möglich ist. Die umliegenden Gegenstände rollen auf euch zu, versperren den Weg oder zerstören hier und da die Umgebung sowie Gebäude.

Leider passiert das nicht zufällig, sondern ist fest in die Geschichte mit eingebaut. Was ein wenig traurig ist. Viel spannender wäre es gewesen, wenn das Wetter ein Eigenleben bekommen hätte. So wäre das erneute Durchspielen ein klein wenig anders gewesen, als der vorherige Lauf und hätte dem Spiel mehr Dynamik verpasst.

Traurig ist an dieser Stelle auch, dass es bis auf neue Waffen, Charaktere und Gegnertypen kaum Neuerungen gibt. Gears ist also Gears geblieben. Nur in schön. Ob das nun gut oder schlecht ist, dürft ihr selbst beurteilen.

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Fazit

Mit dem Release des ersten Teils hat Epic Games damals so Vieles richtig gemacht. Neuerungen eingebracht, die es in dieser Form noch nicht gab. Gears of War hat damals einen Meilenstein gesetzt. The Coalition hat es zwar geschafft, das Spiel richtig gut zu kopieren, vieles Neue wurde jedoch außer Acht gelassen. Es scheint fast so, als würden sie sich auf dem Erfolg der Vorgänger ausruhen - oder aber als wurde ihnen verboten, etwas neues, eigenes einzubauen.

Für einen Next Gen Titel (kann man überhaupt noch von Next Gen sprechen, wenn die Konsole nun schon 3 Jahre draußen ist?) ist das Spiel technisch, grafisch und vom Gameplay/Idee/Umsetzung einfach nicht mehr Up to date. Vielleicht war das Absicht, weil das Entwicklerstudio befürchtet hat, mit zu vielen Änderungen den Fans das Franchise zu zerstören. Vielleicht war es auch die Anweisung von Microsoft und sie hatten gar keine andere Möglichkeit. Dennoch hätte etwas mehr Liebe zum Detail nicht geschadet, denn nicht nur technisch gibt es für das Spiel Nachbesserungsbedarf.

Unabhängig davon solltet ihr euch das Spiel nicht entgehen lassen. Es ist und bleibt einfach ein Gears of War. Dass es nicht mehr so wie früher sein kann, sollte uns allen klar sein. Wie ein Judgment ist es glücklicherweise kein Stück. Besonders Neulinge, die keine eingefleischten Gears Fans sind, werden mit dem Spiel Spaß haben. 

Insgesamt bin ich persönlich immer noch stark hin- und hergerissen. JD hat jedoch schon einen Platz in meinem Herzen gefunden und auch Kait und Del sind ziemlich cool.

Empfehlenswert ist es, das Spiel auf englisch zu spielen, da die Dialoge hier nicht ganz so stumpf und dahingebrabbelt wirken.


Bewertung

Pro

  • JD Fenix macht einen guten Eindruck
  • neue Waffen und Gegner
  • grafisch ansprechend
  • nach kurzer Eingewöhnung spielt es sich wie das altbekannte Gears

Contra

  • technisch noch fehlerhaft
  • viel zu kurz (ca. 8 Stunden auf normal)
  • leider sehr vorhersehbar
  • kaum Neuerungen
  • Story zu gestaucht erzählt

Gameplay/Steuerung 7 von 10
7/10
Grafik 8 von 10
8/10
Story 7 von 10
7/10
Abwechslung 6 von 10
6/10
Multiplayer 7 von 10
7/10
Sound 9 von 10
9/10
Umfang 7 von 10
7/10
Spielspaß 8 von 10
8/10
XBU-Silver-Award
8

39 Kommentare

TheGreenChris Mo, 24.12.2018, 21:38 Uhr

Ok, dann muss ich das die Tage nochmal versuchen. Danke! :)

Ruepel Mo, 24.12.2018, 15:12 Uhr

Zocke es auch noch... will die 10 Neuverpflichtung noch schaffen. ;-) aber an sich habe ich keine Probleme mit der Findung von Spielen.

chief Mo, 24.12.2018, 13:26 Uhr

Bin gerade wieder voll eingestiegen! Macht Laune mehr den je... Zumal jetzt die ganze Zeit einige XP Extra gab. Bis zu 8-fach. Dazu konnte ich paar Horde Erfolge holen. Da fehlen mir aber noch einige. Also wer nochmal Horde anpacken will ich bin da. Einfach melden.

Ansonsten KOTH oder Escalation auch gerne. 2vs2 Gnasher kommt auch Gut. :smt023

TheGreenChris Mo, 24.12.2018, 11:16 Uhr

Sry, dass ich den Thread hoch hole.

Spielt das Spiel noch irgendwer? --> Ich wollte vorgestern mal wieder ein wenig Multiplayer spielen, nach über 10 Minuten Match-Suche (in verschiendenen Modi) habe ich aufgegeben.

chief Fr, 14.10.2016, 16:33 Uhr

Ich finde generell kann ein einzelner keine Stücke mehr reißen wie früher.
Gerade bei Dodgeball wäre das aber bei einem 1 zu 4 Szenario wichtig.

Überwiegend lese ich das gerade das Core Setting auf die Breite Masse ausgelegt ist und auch Anfänger und schlechte Spieler Ihre Kills bekommen sollen.
Ganz ehrlich muss man sich aber auch damit arrangieren.

Am Ende bin ich einfach froh das es ein neues Gears gibt.

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