
Codemasters veröffentlichte vor einigen Tagen ein Arcade-Spin Off der DiRT Serie, welches praktisch nichts mehr mit den Rally-Spielen, die wir bisher kannten, zu tun hat. Das ist schade für echte Rally-Freaks, lockt aber auch ein neues Publikum an. Was uns bei DiRT Showdown auf der Xbox 360 erwartet und wer am ehesten Spaß mit dem Spiel hat, verraten wir euch in unserem Test.
Gib mir Action, ich biete Rally-Spaß
Ziemlich genau vor einem Jahr hat Codemasters mit DiRT 3 die Serie an den Gipfel des Erfolgs gebracht. Klar, auch die zwei Vorgänger, die wir auf der Xbox 360 spielen durften, waren ziemlich gut, doch DiRT 3 hat das Rallyvergnügen perfekt in Szene gesetzt und mit einigen neuen Elementen kombiniert. Damit ist nun Schluss, denn in Showdown liegen die Prioritäten nun woanders. Somit, und das lässt sich schon jetzt gleich sagen, wird es schwierig, dieses Spiel Spielern ans Herz zu legen, die für die Rally-Rennen (Pikes Peak, Finnland, Kroatien) in den letzten Teilen gelebt haben. Immerhin ist es von Codemasters aber ein relativ eindeutiger Schritt, was auf ein neues, pures Rallyvergnügen im nächsten Jahr hoffen lässt.
Herzstück in DiRT Showdown ist die Karriere, welche in verschiedene ,,Serien" eingeteilt ist und natürlich etliche verschiedene Events beinhaltet. Insgesamt fordert sie den Spieler ungefähr sechs Stunden heraus, dann kann man sich den anderen Spielmodi in DiRT Showdown zuwenden. Eine Geschichte hinter den Events gibt es nicht, sprich wir folgen dem altbekannten System von: Event gewinnen -> Event freigeschaltet...
DiRT Showdown kommt mit einigen neuen Rennmodi daher, so warten in der Karriere nicht nur die typischen Rundenrennen auf uns, bei denen es nur um die Position im Rennen geht, sondern auch Modi wie Rampage, bei dem es darum geht, die sieben gegnerischen Fahrer mitsamt ihre Karosse zu verschrotten. Wer hier ordentlich rammt und in die Front der anderen Fahrzeuge rauscht, bekommt Punkte, welche letztendlich zum Sieg führen. Ähnlich geht es im Knock Out-Modus zu. Hier startet man auf einer höher gelegenen Plattform und muss dann seine Rivalen von dieser Plattform schieben, um Punkte zu bekommen. Schade, dass bei beiden Modi die Fahrzeuge im Endeffekt gar nicht kaputt gehen können. Solltet ihr also einen harten Treffer landen, wird der Gegner in einer neuen Karosse respawnt und ist bis zum Ablauf der Zeit wieder mit im Rennen.
8-Ball Rennen finden auf Strecken statt, die wie eine große Acht angelegt sind. Das bedeutet ,es gibt eine dicke Kreuzung in der Mitte, auf der die ein oder andere Karre ordentlich mitgenommen wird, wenn sie zum falschen Zeitpunkt versucht, die Kreuzung zu überqueren. Der Domination Modus konzentriert sich nicht ganz so stark auf das Zerstören und Rammen der anderen Fahrzeuge. In Domination muss man einfach nur schnell genug durch bestimmte Renn-Abschnitte fahren, um nicht aussortiert zu werden. Was bei diesem arcadelastigem Paket natürlich nicht fehlt, ist zum einen die Erinnerung an Destruction Derby aus den 90igern und natürlich der Gymkhana-Modus, in dem sich Fans von Ken Block ordentlich austoben können. Im Joyride Menü stehen die Yokohama Docks und der Battersea Compound zur Auswahl bereit. Dort können viele verschiedene Challenges erledigt und Sammelboxen eingesammelt werden. Sollte die Karriere also beendet sein, kann man hier noch jede Menge Zeit investieren.
Lizenzen und Strecken
Insgesamt eine nette Auswahl an verschiedenen, neuen Spielmodi für DiRT, die das Spiel vom Rally-Simulations-Genre in den Bereich Action-Arcade verschieben. Ein Schritt, der nicht allen Gamern passen dürfte und auch die Zielgruppe für DiRT Showdown neu beschreibt. Ältere Rennpro's werden, abgesehen vom einfacher gelegten Schwierigkeitsgrad, der klar auf jüngere Fahrer absieht, die simpel gehaltene Steuerung als einen Rückschritt ansehen, welcher zumindest in diesen Kreisen eine Menge Spaß und Herausforderung raubt.
DiRT Showdown bringt eine Handvoll neue Strecken mit, aber auch einige, die wir schon aus DiRT 3 kennen und die teilweise auch nicht sonderlich liebevoll neu gestaltet wurden. Für die Anzahl an Rennen sind es am Ende ein paar Strecken zu wenig. Da hätte man definitiv ein wenig mehr liefern müssen. Gefahren wird in DiRT Showdown teilweise in lizensierten Fahrzeugen wie Ken Blocks getunten Fiesta, einem Impreza oder einem flotten alten Mini Cooper. In den Rennmodi, in denen es härter zur Sache geht, steht uns eine gute Auswahl an Fantasie-Fahrzeugen zur Wahl. Von Vans über Buggys bis hin zu Hot-Rods gibt es alles, was massiv ist, ein paar Pferdchen unter der Haube hat und Lärm macht. Zum Individualisieren der Fahrzeuge kann man zwischen verschiedenen Lackierungen wählen und bestimmte Upgrades kaufen. Leider handelt es sich dabei nicht um bestimmte Fahrzeugparts, sondern nur um komplett Pakete wie ,,Handling" oder ,,Power". Das ist ein wenig mau!
Fazit
DiRT Showdown ist technisch richtig solide verarbeitet. Die Grafik ist toll, ebenso wie der Soundtrack und die Soundeffekte. Das Fahren in den bunten Arenen, die Feuerwerkseffekte, das Schadensmodell und auch die Autos selbst machen Spaß und sehen gut aus. Schade aber, dass es nur wenige lizensierte Fahrzeuge und Strecken gibt. Besonders die wenigen Strecken bekommt man bei intensivem Spielen zu oft zu sehen.
Das Spiel ist ein absoluter Arcade-Racer, ohne Rally-Elemente oder Modi. Es geht hauptsächlich um Crashs oder eben sehr kontaktfreudige Rennmodi. Die Unfälle selbst werden spektakulär, aber nicht ganz so gut wie in Burnout in Szene gesetzt. Die Steuerung ist dank einer einfacheren Fahrphysik einfach zu erlernen und die verschiedenen neuen Spielmodi machen Spaß, sofern man auf Action und Getümmel steht.
Simulations- und Rallyfans bekommen von ihrem Lieblingsgenre nichts ab. Dafür gibt es einen Multiplayer mit coolen Team- und Einzel-Modi, welche mit echten Mitfahrern wirklich Spaß machen. Vom Gameplay bekommt man in der Demo von DiRT Showdown einen relativ guten Eindruck, wem das gefällt kann hier zugreifen. Wer schon dort die Rally-Raserei vermisst, muss auf nächstes Jahr warten und hoffen.
Bewertung
Pro
- Guter Soundtrack
- Grafik, besonders Lichteffekte
- Tolle Zerstörungssessions (besonders online)
Contra
- Fehlende Individualisierungsmöglichkeiten
- Gummiband bei der KI
- Online-Pass

1 Kommentar
Keeper_2 So, 10.06.2012, 20:14 Uhr
Gutes Review, kann die Wertung komplett so unterschreiben. Mir persönlich gefallen Teil 2+3 besser auf Grund der richtigen Rallys die man fahren kann, aber Showdown macht auf jeden Fall eine Menge Spass und sieht super aus :smt023