
Codemasters hat die finalen Tuningarbeiten beendet und lädt mit Dirt 3 zu einer neuen und aufregenden Rallyesport-Saison ein. Nach dem tragischen Unfalltod von Colin McRae waren alle Fans dieses Sports geschockt. Eine Rallye ohne die Legende McRae...fast undenkbar. Somit stand nach dem zweiten Teil der erfolgreichen Dirt Serie aus dem Hause Codemasters auch die Fortsetzung des virtuellen Rallyesports auf der Kippe. Entgegen aller Bedenken steht aber nun mit DIRT 3 der dritte Teil der Serie in den Verkaufsregalen. Noch realistischer, noch umfangreicher, mit neuen Features und Ken Block als Mann vom Fach will Dirt 3 noch professioneller, noch einsteigerfreundlicher aber mindest genauso adrenalintreibend wie sein Vorgänger die Community für den Rallyesport begeistern.
Hochtouriger Adrenalinkick
Du steigst in deine Karre und startest den Motor. Während das Dröhnen deines Motors dir die Nackenhaare zu Berge stehen lässt und die ersten Schweißperlen auf deiner Stirn sichtbar werden, harrt dein Blick auf der Ampel, die dir jeden Moment grünes Licht zum Start geben wird. Piep...piep...piep...piiiiiep !!! Dein Fuß Tritt das Gaspedal ins Bodenblech, deine Augen folgen der Strecke wie auf Schienen, während dein Co-Pilot dir den Streckenverlauf jenseits der sichtbaren Ideallinie erläutert. Einige Zuschauer flitzen vor dir über die Strecke und suchen noch rechtzeitig hinter der Streckenabsperrung Schutz, bevor du mit angezogener Handbremse spektakulär in die nächste Spitzkehre driftest.
Es ist dieser Adrenalinkick, die perfekte Beherrschung des Fahrzeuges mit dem ihr euch auf abwechslungsreichem Terrain einen Kampf um die Bestzeiten liefert, die den Rallysport zu einem ganz besonderen Erlebnis machen. Genau dieser Adrenalinkick ist es, den Codemasters ebenfalls bei euch auslösen möchte, um auch für den dritten Teil der Serie zu begeistern. Wer nicht völlig immun gegen Adrenalinschübe ist, der wird mit Codemasters jüngstem Werk jede Menge Spaß haben. Großartig Anlass zur Kritik gibt´s jedenfalls nicht.
...und Sand im Getriebe ist doch was Schönes
Eigentlich kein Rennsporttitel konnte in optischer Hinsicht so überzeugen wie die ersten beiden Teile der Colin McRae Dirt Serie. An dieser Tatsache wird auch Dirt 3 nichts ändern. Codemasters hat im Kampf um die höchste Framerate bereits zu Beginn der Dirt Serie das Handtuch geworfen, und sich vielmehr auf die Qualität der optischen Präsentation konzentriert. Wieder mal eine gute Entscheidung, denn keine andere Rennstrecke wirkt trotz weitestgehend natürlicher Locations so realistisch, so lebhaft und detailliert, wie die Rallyestrecken von Dirt 3. Jeder Kieselstein, jeder Grashalm scheint mit einer ganz besonderen Vorliebe zum Streckendesign kreiert worden zu sein.
Abgesehen von der Tatsache, dass man selbst dem befahrbaren Untergrund zu einem Höchstmaß an Realismus verholfen hat, ist auch das sonstige Streckendesign mehr als gelungen. Fahrten durch die teils stark bewaldeten Strecken Finnlands machen mindestens genau so viel Spaß wie der Ritt durch die Wüstenlandschaft Kenias. Keine Strecke gleicht der anderen und somit bietet jeder rasante Ausritt ein neues adrenalintreibendes Erlebnis.
Von romantischen Sonnenuntergängen und Nachtschwärmern
Mit von der Partie sind erstmalig auch Fahrten über verschneite, teils vereiste Pisten. Optisch ebenfalls beeindruckend aber fahrtechnisch mindestens genauso fordernd. Vor allem dann, wenn vorausfahrende Fahrzeuge die Schneemassen aufwirbeln, ihr förmlich im Blindflug über die Strecke gleitet und nicht selten die Einfahrt in die nächste Kurve völlig verpeilt. Einerseits gewöhnungsbedürftig, andererseits trägt der virtuelle Schneesturm aber auch zu noch mehr Realismus bei. Während bei derartigen Fahrten Eisspray und -kratzer nicht fehlen sollten, gehört in Kenia das Tragen einer Sonnenbrille zur Pflichtveranstaltung. Das Spiel mit dem Licht bei Fahrten unter der gleißenden Sonne ist so beeindruckend, dass man teilweise schon auf die Idee kommen könnte, selbst vor der heimischen Flimmerkiste ein wenig schützende Sonnencreme aufzutragen.
Ist ein paar Runden später die Sonne am Horizont verschwunden, stehen euch rasante Nachtfahrten bevor, bei denen lediglich euer Scheinwerferlicht die Strecke beleuchtet. Eine Herausforderung, die genauso wie Fahrten im strömenden Regen ihre ganz eigene Anforderung an euer fahrtechnisches Können stellt. Betrachten könnt ihr das ganze Spektakel wie gewohnt aus verschiedensten Kameraperspektiven, wobei die Cockpit-Ansicht zwar nicht unbedingt zum Erreichen von Bestzeiten geeignet ist, optisch aber am beeindruckendsten ist und ein Höchstmaß an Realismus garantiert. Einbrüche in der Framerate sind nicht zu verzeichnen, und auch sonst bleibt die optische Qualität konstant und gibt keinerlei Anlass zu nennenswerter Kritik.
Fazit
Mit Dirt 3 hat Codemasters seine Rallyesport Trilogie vollständig. Getreu dem Motto "Aller guten Dinge sind Drei" hat Codemasters mit dem dritten Teil so ziemlich alles richtig gemacht, auch wenn schon die Vorgänger nicht gerade fehlerbehaftet waren. Die Präsentation ist in allen Punkten gelungen. Sehr detaillierte Rennstrecken, welche euch unter anderem über Schotter, Sand, Asphalt und verschneite Pisten jagen, machen in Kombination mit Wettereffekten, unterschiedlichen Kameraperspektiven und einer brillanten Soundkulisse Dirt 3 zu einem virtuellen Rallyesporterlebnis der besonderen Art.
Mit über 50 lizensierten Rennboliden könnt ihr in der umfangreichen Singleplayer-Karriere an den Start gehen. Neben bis zum Anschlag gepimpte Karren der aktuellen Generation sind auch Boliden der 60er, 70er, 80er oder 90er Jahre mit am Start. Neben reichlich Herausforderungen in den Rallyesport Events wie u.a. Rallyecross, Trailblazer oder auch Landrush, zieht vor allem der von Ken Block begleitete neue Modus Gymkhana die Aufmerksamkeit auf sich. In eigens dafür angelegten Arealen zeigt ihr spektakuläre Stunts und lasst ordentlich Gummi auf dem Asphalt.
Viele Individualisierungsmöglichkeiten wie Fahrhilfen inkl. vollständiger Ideallinie, Traktionskontrolle, Bremshilfe etc. machen Dirt 3 noch einsteigerfreundlicher, und lassen den Pros unter euch die Wahl der Balance zwischen Simulation und Arkade. Dirt 3, ein Titel, der selbst Nicht-Rennsport-Fans begeistern dürfte. Die teils recht langen Ladezeiten dürften jedoch einen Tick kürzer sein...das Warten lohnt sich aber in jedem Fall.
Dirt 3 erhält von uns den XBoxUser Special Award für eine brillante Präsentation und ein nahezu perfekt abgestimmtes Gameplay.
Bewertung
Pro
- Erstmalig Rennen auf Schnee
- Umfangreiche Fahrzeug- und Streckenauswahl
- Brillante Soundkulisse
- Nahezu perfekt abgestimmtes Gameplay
- Hervorragende Präsentation
Contra
- Online Pass für Multiplayer und YouTube Uploads erforderlich
- Individuelle Tuningmöglichkeiten sind beschränkt
- Teils etwas lange Ladezeiten


24 Kommentare
TaubeColt Do, 16.06.2011, 17:42 Uhr
Ich habs umgekehrt gemacht. erst l.a. noire ( 24std spieldauer) und jetzt dann Dirt 3, wofür ich mir sicherlich mehr Zeit nehmen werden. Vor allem will ich ja auch beim 3. Teil die 1000:gs :smt118
XBU Killermove Do, 16.06.2011, 15:52 Uhr
die sind dabei und geil!
XBU Lunatik Mo, 13.06.2011, 14:12 Uhr
Ich werde mir Dirt3 zulegen. L.A Niore wird halt später folgen!
Royale Mo, 13.06.2011, 13:56 Uhr
Das ist ne andere sache;)...
R1ch1 Mo, 13.06.2011, 13:14 Uhr
Aber wenn du noch nie wirklich Rennspiele mochtest, wirst du mit DiRT3 auch wenn es sehr gut ist, nie wirklich glücklich werden ;)