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Mit Damage Inc. Pacific Squadron WWII - im weiteren Verlauf nur noch Damage Inc. genannt - liefert der Zubehör und Hardware Hersteller MadCatz nun sein erstes Software Projekt aus und betritt damit für sich selbst Neuland. Viele werden sich fragen, was wohl das vermeintliche Ziel dahinter ist. Nun zum einen möchte man neue Geschäftsfelder erkunden und zum anderen will man - wie bereits die Limited Edition von Damage Inc. zeigt - auch Software und Hardware in einem Package verbinden. Wir haben das neue Bundle für die Xbox 360 getestet.

Wie Hardware und Software?

Ja, ihr habt richtig gehört. Neben dem eigentlichen Spiel, welches es auch so im Handel zu kaufen gibt, ist auch eine Limited Edition im Handel erhältlich, die neben einem Aufklebersatz, einem zusätzlichen Flugzeug auch Hardware mitliefert. Dabei handelt es sich um den eigens für Damage Inc. hergestellten und designten AV8R Flightstick. MadCatz will damit den Flugsimulations- aber auch den Arcade-Fans das passende Werkzeug in die Hand geben, um an der Xbox 360 mit echtem Fluggefühl aufwarten zu können. Dazu ist der Flightstick nicht nur mit Damage Inc. sondern auch mit vielen anderen Flugsimulationen kompatibel.

Gebt mir ein Flugzeug! Gebt mir ein Flugzeug!

Bevor es mit weiteren Informationen zum AV8R Flightstick ans Eingemachte geht, ein Blick auf das Spiel selber. Die meisten Videospielveteranen dürften den zweiten Weltkrieg mittlerweile schon so oft gespielt und dennoch nicht verändert haben, dass er vielen bereits sprichwörtlich zum Halse heraus hängt. Dennoch entschied man sich bei der Entwicklung von Damage Inc. dazu, genau diese Zeit ein weiteres Mal ins Cockpit zu holen und dem Spieler die Möglichkeit zu geben, sich gegen den Angriff auf Pearl Harbor und vieler weiterer Aspekte des so genannten Pazifikkrieges auseinander zu setzen. Neben den bekannten Schauplätzen wie Pearl Harbor werdet ihr auch Wake Island beschützen. Zumindest historisch bewegt sich das Spiel also schon einmal auf solidem Boden. Mit Start der Solokampagne findet ihr euch zunächst in einem Tutorial Level wieder, bevor ihr als Geschwader-Führer durch die insgesamt über 20 verschiedenen Missionen hermachen könnt. Dabei soll die Spielzeit zwischen 11 und 13 Stunden liegen - Aus eigener Erfahrung dürfte das eher optimistisch geschätzt sein, doch dazu später mehr.

Arcade oder Simulation?

Die Frage nach Arcade oder Simulation stellt euch das Spiel bereits zu Beginn und mit der nun getroffenen Entscheidung werdet ihr Einiges beeinflussen. Für Hobbyflieger empfiehlt es sich, den Arcade Modus zu nutzen. Hier ist neben der Cockpit Ansicht, die bereits einiges an Übersicht raubt, auch eine Außenansicht eures Flugzeuges möglich. Darüber hinaus wird euch ein roter Punkt helfen, die Gegner schnell und effizient zu treffen. Denn wie gewohnt bei Flugzeugspielen muss der Gegner - insbesondere bei seitlichen Angriffen - in Vorhalte getroffen werden. Wer sich für den Simulationsmodus entscheidet, der muss sich mit der Cockpitansicht begnügen und wird auch beim Fliegen die ein oder andere Herausforderung erleben, denn nur mit der Nutzung von Quer- und Seitenruder wird man das Flugzeug in den Griff bekommen und hat eine Chance im Luftkampf gegen die Gegner.

Die Steuerung der Flugzeuge verläuft generell sehr intuitiv und auch der Tutoriallevel hilft dabei, die Grundlagen schnell zu erlernen. Warum jedoch im Tutoriallevel nicht auf die Funktionen des Flightsticks eingegangen wird und einfach nur der Hinweis erscheint, dass im Konzentrationsmodus die Gegner besser ins Visier genommen werden können - aber kein Hinweis darauf erfolgt, welchen Knopf man dafür drücken muss - dass werden wohl nur die Entwickler wissen. Also lieber zu Beginn mal das Handbuch bereit halten.

Neben der Steuerung ist auch der Flug recht schnell erlernt und zumindest im Arcademodus lassen sich die Gegnerhorden dank Zielhilfe gut unter Beschuss nehmen. Mal eben eine Mission wird man jedoch dennoch nicht spielen können, da die meisten Missionen schon recht lang gehalten sind. Zwar gibt es innerhalb der Missionen Checkpoints, aber einmal abgebrochen startet die Mission wieder von vorne. Was gerade bei den vielen Gegnerhorden, die zu besiegen sind, recht nervig sein kann. Daher sind die elf Stunden Spielzeit wohl auch etwas optimistisch. Wer wenig Resistenz gegen Frust hat, der sollte ein Kissen zum Reinbrüllen an der Hand haben. Auch wenn sich die Ziele immer wieder abwechseln und man Flugzeuge abschießen, Schiffe erkunden oder mit Torpedos in die Luft sprengen muss oder aber auch Boidenziele in Angriff nimmt, echte Spielabwechslung kommt nicht auf. Von ausgeglichenem Missionsdesign scheinen die Entwickler noch nicht so viel gehört zu haben - sehr schade, denn hier wird reichlich Potenzial verschenkt.

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Fazit

Zu Zeiten, in denen Amiga und Atari ST noch das Optimum des erreichbaren Gameplay als Maßstab setzten, hätte man Damage Inc. sicherlich als tolle Simulation und Arcade Flugspiel gefeiert. In Zeiten der NextGen Konsolen und HD Grafik ist das Spiel nur für echte Enthusiasten zu gebrauchen. Zwar gibt es von der nicht ansprechenden Grafik und des ungewöhnlichen Missionsdesigns nichts weiterhin Negatives, aber viel Positives kann das Spiel auch nicht in die Waagschale werfen.

Zumindest der AV8R Flightstick macht eine passable Figur. Die Präzision und die Leichtgängigkeit lässt ein gutes und emüdungsfreies Spielen zu. Lediglich das USB Kabel war für meine Zwecke etwas zu kurz geraten und auch die Baseplate hätte für meinen Geschmack schwerer ausfallen können, damit der Stick im Stand mehr Halt hat. Alternativ können auch Rundungen angebracht werden, damit der Stick auf dem Bein platziert werden kann - pfiffig! So lässt sich wenigstens der Flightstick auch in anderen Spielen weiter nutzen.


Bewertung

Pro

  • Historisch korrekt
  • Detailierte Flugzeuge
  • Gut verarbeiteter Flightstick

Contra

  • Grafik nicht mehr zeitgemäß
  • Missionen unausgewogen und zu lang

Grafik 5 von 10
5/10
Sound 6 von 10
6/10
Story 6 von 10
6/10
Umfang 7 von 10
7/10
Spielspaß 5 von 10
5/10
Gameplay 5 von 10
5/10
Multiplayer 5 von 10
5/10
6

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