
Kategorie Tiefflieger
Neben dem nicht sonderlich geglücktem Missionsdesign müssen wir leider auch die Grafik und den Sound in die Kritik nehmen. Während die nach Vorbildern designten Flugzeuge von außen und in der Auswahl noch recht gut aussehen, so stockt einem im Cockpit schnell der Atem. Allerdings nicht vor Freude! Das, was man zu sehen bekommt, ist irgendwie eher erschreckend.
Starten wir bei der Cockpitansicht: Das Cockpit ist jeweils dem Flugzeug detailgetreu abgebildet - so weit so gut. Jedoch erfolgt im Flug keinerlei Interaktion. Also weder Hebel noch Ruderhorn oder Steuerknüppel werden sich bewegen und Rundungen... ja früher entstanden diese mal aus geraden Linien, die man aneinandergereiht hat, aber bitte nicht mehr im Jahre 2012. Wirklich bitter, was die Entwickler einem da vorsetzen und das obwohl zum Beispiel die Lichteffekte in der Cockpitansicht gut umgesetzt wurden. So werfen die eigenen Flügel Schatten im Cockpit, wenn man mit ihnen die Sonne verdeckt.
Fliegt man dann mit seinem Gefährt einfach so durch die Luft, dann erscheint die Welt soweit noch in Ordnung. Gute Dynamik in den Wolken gibt es keine - ganz im Gegenteil. Sie wirken wie Pixelmatsch, den man einfach als Sprites in die Luft geworfen hat. Also Steuerknüppel nach vorne und auf gen Boden - kann ja nur besser werden. Weit gefehlt, auch die Bodentexturen sind ein Griff ins Regal der 80er Jahre Grafik. Mal abgesehen davon, dass offensichtlich immer die gleichen Blöcke aneinandergereiht wurden, ist die Auflösung der ständig aufpoppenden Texturen absolut nicht mehr zeitgemäß und eher eine Katastrophe.
Multiplayer - aber keiner spielt mit dir!
Neben dem Kampagnenmodus spendierten die Entwickler Damage Inc. auch einen vier Spieler Koop Modus, in dem man gemeinsam die Singleplayer Kampagne durchspielen kann. Zumindest die Gegnerhorden lassen sich so schneller in Fetzen zerlegen, der Spielspass oder Spielfrust bleibt allerdings der gleiche.
Darüber hinaus ist auch ein klassischer Mehrspielermodus verfügbar, bei dem die Spieler gegeneinander antreten. Wer jedoch viele Stunden in diesem Modus verbringen will, der sollte lieber von vornherein einen Kumpel haben, der das Spiel mit ihm spielt oder jeden Spieler sofort seiner Freundesliste hinzufügen, denn wirklich viele verirren sich hier nicht hinein.
Fazit
Zu Zeiten, in denen Amiga und Atari ST noch das Optimum des erreichbaren Gameplay als Maßstab setzten, hätte man Damage Inc. sicherlich als tolle Simulation und Arcade Flugspiel gefeiert. In Zeiten der NextGen Konsolen und HD Grafik ist das Spiel nur für echte Enthusiasten zu gebrauchen. Zwar gibt es von der nicht ansprechenden Grafik und des ungewöhnlichen Missionsdesigns nichts weiterhin Negatives, aber viel Positives kann das Spiel auch nicht in die Waagschale werfen.
Zumindest der AV8R Flightstick macht eine passable Figur. Die Präzision und die Leichtgängigkeit lässt ein gutes und emüdungsfreies Spielen zu. Lediglich das USB Kabel war für meine Zwecke etwas zu kurz geraten und auch die Baseplate hätte für meinen Geschmack schwerer ausfallen können, damit der Stick im Stand mehr Halt hat. Alternativ können auch Rundungen angebracht werden, damit der Stick auf dem Bein platziert werden kann - pfiffig! So lässt sich wenigstens der Flightstick auch in anderen Spielen weiter nutzen.
Bewertung
Pro
- Historisch korrekt
- Detailierte Flugzeuge
- Gut verarbeiteter Flightstick
Contra
- Grafik nicht mehr zeitgemäß
- Missionen unausgewogen und zu lang
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