
Die Conflict-Serie ist jedem bekannt, der sich annähernd für das Shooter-Genre interessiert. Mit Spielen wie Conflict: Global Storm oder Conflict: Desert Combat 1+2 konnte das Entwicklerteam rund um Pivotal Games die Aufmerksamkeit der PC-Spieler auf sich ziehen. Mit dem aktuellen Conflict: Denied Ops ist ab sofort der erste Titel der Serie für die Xbox 360 erhältlich. Ob der Taktik-Shooter sich gegen die Konkurrenz behaupten kann, haben wir für euch getestet.
In geheimer Mission
Zu Beginn des Spiels wirst Du mit einem militärischen Putsch in Venezuela vertraut gemacht. Der Militärputsch, geleitet von General Ramirez, bringt den Bürgerkrieg nach Venezuela und sorgt für hohe zivile Verluste. Als sich jedoch die US-Regierung in den Krieg einmischt, überrascht Ramirez mit einer bedrohlichen Nuklearwaffe, von der zuvor niemand etwas geahnt hatte. Um jedoch den Einsatz der US-Truppen nicht zu gefährden, wird eine Spezialeinheit der CIA zu Hilfe gerufen, deren Aufgabe es nun ist, Ramirez Nuklearwaffe und dessen Ursprung ausfindig zu machen und der Operation ein Ende zu bereiten. Der größte Feind beim Erreichen dieses Ziels ist jedoch die Zeit.
Eure beiden Charaktere "Lang" und "Graves" sind Mitglieder einer Spezialeinheit der CIA, welche jedoch auf sich alleingestellt ist und deren Existenz von der US Regierung verleugnet wird. Somit sind die Agenten frei von jeglichen militärischen Regeln. Diese Freiheit hat jedoch ihren Preis, so sind die Agenten völlig auf sich alleine gestellt. Geht eine Mission schief, wird niemand den Agenten zu Hilfe kommen und die US Regierung wird weiterhin deren Existenz leugnen.
Beide Charaktere sind Elitesoldaten, von denen jeder seine eigenen, persönlichen Fähigkeiten besitzt. "Graves", ein grauhaariger Veteran mit einer eiskalten Persönlichkeit, ist ein hervorragender Sniper und sowohl schnell als auch leichtfüßig unterwegs. "Lang" ist ein leidenschaftlicher Patriot und ein Experte im Umgang mit schweren Waffen. Seine Waffen und die rabiate Vorgehensweise machen ihn zum perfekten Teamkameraden für Graves und zum Todesengel für jeden Gegner im Nahkampf.
Gammelgrafik-Skandal
Habt ihr euch durch ein kleines Intro in die Welt der CIA Geheimagenten einweisen lassen und euer erstes Missionsbriefing hinter euch gebracht, kann dass Gemetzel auch schon losgehen. Schließlich wurde der Titel mit Spannung erwartet und somit will man nun auch endlich sehen, was das Next-Generation Conflict-Debüt so auf die Mattscheibe bringt. Leider entpuppt sich Conflict: Denied Ops in grafischer Hinsicht schnell als Mogelpackung. Ähnlich wie beim Gammelfleisch sieht aus der Ferne betrachtet noch alles ganz passabel aus, betrachtet man das Schauspiel jedoch aus der Nähe, wird man leider eines Besseren belehrt.
Texturen von einzelnen Objekten sehen nicht selten sehr detailarm bis matschig aus, so dass man bei dem Aufenthalt hinter einer schützenden Deckung häufig mit unifarbenen Texturen verwöhnt wird. Ähnlich Trist und leblos ist das Charakterdesign von Lang und Graves, sowie das eurer Widersacher, ausgefallen. Scheinbar ist man davon ausgegangen, dass man seine Gegner vor einem persönlichen Aufeinandertreffen ausgeschaltet hat. Punkt, Komma, Strich, fertig ist das Conflict-Gesicht. Ggfs. noch ne Mütze zum Runterschießen auf den Kopf und das war´s dann.
Landschaftsareale hingegen können im direkten Vergleich wiederum ein wenig punkten. Zwar zeigen auch diese nicht das, was die Xbox 360 zu leisten im Stande ist, jedoch machen nette Lichteffekte und weitesgehend akzeptable Texturen einige Areale zu Hinguckern. Schade, dass einige der grafisch interessant gestalteten Areale vollständig im Dunkeln spielen, so dass man sich gezwungenermaßen mit Hilfe des Nachtsichtgerätes durch die Mission kämpfen muss und von der Umwelt nicht viel mitbekommt. Hier lohnt es sich durchaus, die Ansicht mal zu wechseln und einen Blick in die Landschaft zu riskieren.
Soundtechnisch passt sich Denied Ops optimal dem grafischen Niveau an. Wo die Musikuntermalung noch als gut und die Sprachsynchronisation als akzeptabel zu bezeichnen sind, fallen die Sounds eurer Waffen im direkten Vergleich zu bereits bekannter Shooter-Konkurrenz im Test durch.
Fazit
Die Conflict Serie feiert mit Denied Ops ihr Next-Generation Debüt auf der Xbox 360. Leider wird der Titel auf Grund von grafischen und technischen Mängeln, sowie einer stupiden Gegner-KI der nächsten Generation nicht gerecht. Actionreiche Explosionen, tolle Raucheffekte, sowie eine Vielzahl an zerstörbaren Objekten können hier zwar einiges an Boden gut machen, bringen das Spiel im Gameplay aber nicht deutlich nach vorne.
Hot-Swapping sowie ein guter Ko-Op Modus sind dagegen schon eine Bereicherung. Die Spielzeit der Kampagne ist mit ca. 6 bis 7 Stunden eindeutig zu kurz, vor allem weil die weiteren Multiplayer-Modi Deathmatch, Team-Deathmatch und Conquer eher als Beigabe zu betrachten sind und nicht für eine Dauermotivation sorgen. Denied Ops, mehr ein Action- als ein Taktikshooter, ist somit nichts für eingefleischte Shooter-Fans. Der Freizeitschütze darf sich diesen Titel gerne etwas näher anschauen, jedoch ohne eine technische Meisterleistung erwarten zu können.
Bewertung
Pro
- Guter CoOp Modus
Contra
- Schwache Gegner-KI
- Kurze Spielzeit
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