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Mit Clive Barker's Jericho gibt es wieder ein Spiel mit prominentem Namen im Titel. Dies konnte das Spiel nicht vor diversen Problemen mit Jugendschützern bewahren. Trotz aller Probleme haben wir uns durch die dunklen Gassen geballert und ein Review zu Codemasters potentiellem Hit zusammengebastelt. Ob das Spiel seinen Erwartungen gerecht wird, erfahrt ihr wie immer bei uns.

Clive Barker
 
Wie bereits Kollege Tom Clancy widmet sich auch Clive Barker dem Videospielsektor. Clive Barker ist  ursprünglich ein britischer Schriftsteller, welcher seine Leser mit Horrorgeschichten der düstersten Sorte versorgt. Irgendwann war Clive Barker das aber nicht mehr genug und der gute Herr versuchte sich auch als Regisseur. Das Ergebnis sind unter anderem die äusserst beliebten und mittlerweile kultigen Hellraiser-Filme. Schon hier bekam der gute Barker Probleme mit diversen Zensurbehörden, die auch im Falle Jericho wieder eine Rolle spielen.

EA machte aus Clive Barkers Undying ein Videospiel, was von vielen Spielern heute immer noch als aussergewöhnlich gut betrachtet wird. Der kommerzielle Erfolg sowie die Begeisterung von Clive Barker blieben jedoch aus. Also dachte er sich, bei seinem neuen Titel Clive Barker's Jericho, will er viel tiefer involviert sein, damit das ganze auch seinen Vorstellungen entspricht.

Seine Vorstellungen sind der USK wohl etwas zu herb, weswegen Jericho keine Freigabe erhielt. Publisher Codemasters entschied sich dazu, keinerlei Zensuren vorzunehmen, um nicht in Barkers künstlerische Freiheit einzugreifen. Spiele ohne Freigabe werden in Deutschland nicht veröffentlicht, da die Wahrscheinlichkeit der Indizierung enorm hoch ist. Also wer gefallen an dem Review finden sollte, darf sich nicht wundern, das Spiel nicht in deutschen Elektronik-Discountern zu finden. 
 
Ich hasse meinen Körper...
 
Jericho, ist der Name einer Spezialeinheit. Diese Einheit ist so besonders, dass niemand von ihr weiss, ausser der US Regierung. Was aber ist so besonders an dem 7-köpfigen Team? Das ist schnell erklärt: Die 7 Leute dieses Teams sind keine normalen Menschen wie wir, sie alle sind mit besonderen Fähigkeiten gesegnet. Da solche Kampfmaschinen nicht auf normale Bürger losgelassen werden können, werden sie für Spezialaufträge genutzt, welche eben auch mit übernatürlichen Gegnern zu tun haben.

Genauso ist es auch dieses Mal der Fall. In einer verlassenen Wüstenstadt will ein übernatürlich Irrer mit Hilfe eines beschwörten Wesens die Hölle auf Erden bereiten. Das Jericho-Team fliegt also mitten in den Wüstensturm, um ihn aufzuhalten. Von Beginn an fühlt der Squad Leader Ross, dass etwas nicht stimmen kann. Er ist mit der Gabe der Vorsehung gesegnet, er weiss immer wann jemand Hilfe braucht, was ihn zum idealen Anführer macht.

Seine Ahnung sollte sich bald bestätigen, eine kleine Kindergestalt, welche sich später als Erstgeborener herausstellen wird, hält das Team an, ihm zu folgen. Ohne viel zu spoilern kann ich hier verraten, dass Anführer Ross diese Mission nicht überleben wird. Nach anfänglicher Ratlosigkeit ohne Anführer meldet genau dieser sich in Geisterfrom wieder. Er braucht aber einen Wirt, also besetzt er nach und nach immer wieder die Körper des Jericho-Teams, um von dort aus das Kommando zu übernehmen. Dieses Feature ist auch die starke Seite von Jericho, der Wechsel zwischen den Figuren! 

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Fazit

Jericho ist ein Spiel für Erwachsene, nicht wegen übertriebener Gewalt, sondern wegen der Kombination aus Setting, Gewalt, Charakteren und Story. Auch der Schwierigkeitsgrad ist eher für Erwachsene, die nicht so leicht ausflippen, denn der Schwierigkeitsgrad ist knackig bis unfair.

Die Spieldauer ist dafür umso kürzer, ca. 7 Stunden, die sich durch häufiges Ableben aber hinziehen. Performance-technisch steht Jericho mit kleinen Aussetzern auf der sicheren Seite, Audio-technisch kann noch nachgebessert werden.

Die Steuerung und das Squad-Feature sind 1A, machen es daher auch umso schmerzvoller, das kein Multiplayer vorhanden ist. Wer Clive Barker's Geschichten mag oder auf die völlig abgedrehte Welt aus den Hellraiser-Filmen steht, dürfte hier seinen Spaß haben.


Bewertung

Pro

  • Gute Grafik
  • Fesselnde Story

Contra

  • Geringer Umfang
  • Kein Multiplayer-Modus

Grafik 8 von 10
8/10
Sound 7 von 10
7/10
Story 9 von 10
9/10
Umfang 7 von 10
7/10
Spielspaß 7 von 10
7/10
Gameplay 8 von 10
8/10
XBU-Silver-Award
8