Review zu Alien: Isolation

Die Filme der Alienreihe zählen zweifellos zu den Klassikern der Filmgeschichte - zumindest Alien: Das unheimliche Wesen aus einer fremden Welt und Aliens: Die Rückkehr. Den Klassiker der Versoftung des Stoffes sucht man hingegen vergebens. Könnte Alien Isolation also die erhoffe Erlösung werden? Findet es mit uns heraus und begebt euch mit uns auf einen Trip ums Überleben.

Die ewigwährende Suche nach DEM Alien-Spiel

Seitdem ich die Alienfilme zum ersten Mal gesehen habe, sehe ich sie mir in regelmäßigen Abständen immer wieder gerne an. Besonders Alien - Das unheimliche Wesen aus einer fremden Welt zieht mich immer wieder vor den Bildschirm. Die Mischung aus Atmosphäre, Design und Soundkulisse ergeben am Ende ein perfektes Filmerlebnis für jeden Cineasten.

Kein Wunder, dass die riesige Fangemeinde schon immer nach einer angemessenen Videospieladaption verlangt hat, auch ich zählte mich dazu. Und auch wenn ich mit Spielen wie Aliens vs. Predator meinen Spaß hatte und selbst an Aliens Colonial Marines noch Gefallen finden konnte, wollte ich immer das Alien-Spiel haben, in dem ich wirklich Angst um mein Überleben haben muss. Keine Waffen, keine Predator, nur das Alien und ich. Auge um Auge, Zahn um Doppelkiefer!

Immer her mit dem Test

Nach gerade einmal 25! Jahren schien Alien Isolation nun genau das zu bieten, was ich haben wollte. Kein Wunder also, das ich das Spiel testen musste. Und da sich nach der Panne mit Aliens Colonial Marines kein Freiwilliger fand, sprang ich umso lieber ein. Und schon war es da. Nur noch die Dämmerung abwarten, die Batterien im Kopfhörer wechseln und alle Lichter ausschalten. Die letzten Sonnenstrahlen trennen mich von meiner Begegnung der unheimlichen Art.

Das Schwindelgefühl nach dem Kryo-Schlaf

Doch zunächst heißt es aufstehen. Nicht im realen Leben, im Spiel. Denn wie im Film beginnt das Spiel in der Kryokapsel. Aber kenne ich diesen Ort nicht? Alles wirkt so vertraut. Bin ich auf der Nostromo? Nein, die Nostromo ist es nicht, aber schon ab der ersten Sekunde beschleicht mich immer wieder das Gefühl: Kenne ich das nicht? Und damit ist nicht Backtracking oder uninspiriertes Leveldesign gemeint. Viel mehr bin ich immer wieder beeindruckt, wie nah die Optik des Spieles an die des Filmes heranreicht. Die Aufenthaltsbereiche sind in sterilem Weiß gehalten, Knöpfe, Leitern, Chipkarten oder Computer sehen aus wie im Film und kleine Elemente wie der ewig trinkende Spielzeugvogel sind eine wahre Hommage an den Klassiker aus dem Jahre 1979.

Für das junge Publikum - in Deutschland ist das Spiel bereits ab 16 Jahren freigegeben - und auch für Nichtkenner des Filmes wird die so liebevoll genannte Lo-fi Sci-fi wohl erst einmal befremdlich wirken. Kenner und Liebhaber der Filme werden aber wohl immer mit großen Augen durch die Welt laufen, vorausgesetzt, man wird nicht von dem Alien gejagt.

Was mache ich hier eigentlich?

Die Story von Alien Isolation ist eigentlich schnell erzählt. Ihr schlüpft in die Rolle der Amanda Ripley, die zu einer Mission auf der Sevastopol zusagt, da sie hofft, hier Antworten auf das Verschwinden ihrer Mutter vor 15 Jahren zu finden. Dass auf der Station nicht nur freundliche Menschen warten, die Amanda diese Informationen gerne geben wollen, dürfte beim Blick auf den Titel klar werden. Ein Kampf um Leben und Tod bestimmt fortan den Weg der Tochter der berühmten Ripley, der letzten Überlebenden der Nostromo.

Tolle Grafik mit kleinen Abstrichen

Wenn auch das Spiel jede Menge Fanservice bietet, werden selbst Neulinge der Serie ihren Spaß an der Optik haben. So überzeugt vor allem das dynamische Lightning, das stark zu Atmosphäre des Spieles beiträgt. Auch die Texturen sind scharf und das zeitlose Design des Aliens weiß zu überzeugen.

Wo Licht ist, da gibt es aber auch Schatten, und das nicht nur im wahrsten Sinne des Wortes. Der größte Kritikpunkt der Grafik ist wohl das Charakterdesign der Menschen und Androiden. Während vor allem im ersten Teil der Filmreihe lange nicht klar war, wer Mensch und wer Maschine ist, werdet ihr in Alien Isolation wohl keine Probleme bei der Identifikation haben. Leider sehen aber auch Charaktere wie Amanda Ripley und Begleiter nicht sehr vorteilhaft aus, besonders die Mimik scheint in den Weiten des Weltalls verloren gegangen zu sein.

Das größte Problem stellen aber die Ruckler in der Xbox One Fassung dar. Dass das Spiel selten die 30 FPS erreicht wäre fast noch zu verkraften, da es dennoch flüssig wirkt. Wenn dann aber die wirklichen Ruckler kommen - auch in Zwischensequenzen! - steht das Spiel teilweise bis zu 3 Sekunden still! Die toll aufgebaute Atmosphäre leidet darunter leider sehr.