Mit Operation Flashpoint: Dragon Rising will uns Codemasters einen First-Person Taktikshooter mit einer nahezu frei zugänglichen Spielwelt präsentieren. Das Ergebnis soll ein Shooter mit einem bislang nicht erreichtem Maß an Realismus in diesem Genre sein. Das Xbox Community Network hat es sich somit nicht nehmen lassen, und die Chance auf ein Interview mit Tim Browne, dem Senior Game Designer zu Operation Flashpoint: Dragon Rising, genutzt. Auch wir von XBoxUser.de waren beteiligt und haben eure Fragen gestellt. Wie gewohnt, haben wir das Interview auch diesmal für euch übersetzt. Viel Spaß beim Lesen.

Codemasters EGO Engine wurde bislang lediglich bei Rennspielen eingesetzt. Welchen Herausforderungen musstet ihr euch stellen, als ihr euch dazu entschlossen habt, diese für einen Open-World-Shooter zu verwenden?

Die EGO Engine ist unglaublich vielseitig. Alle bislang erschienenen Spiele, welche auf der EGO Engine aufbauen, sind in der Tat Rennspiele. Während der Entwicklung von Operation Flashpoint: Dragon Rising war die EGO Egine jedoch von Anfang an dabei. Dies gab uns die Möglichkeit, die volle Leistungsfähigkeit der EGO Engine zu entfalten. Die gleiche Technik, welche dem Spieler bereits bei DIRT 2 actionreiche und schnelle Rennen bietet, liefert dem Spieler jetzt eine sehr weitläufige Landschaft mit einem über 30 km großen Areal. Uns wird ein nahezu realistischer First Person Taktik-Shooter geboten, welchen es bislang in der Form auf der Konsole noch nie gegeben hat.

Was waren die größten Herausforderungen während der Entwicklung? Gab es etwas, was dich wirklich überrascht hat?

Operation Flashpoint: Dragon Rising war ein sehr ehrgeiziges Project. Unser Ziel war es nicht nur einen möglichst realistischen und authentischen Taktikshooter für die Konsole zu entwickeln, wir haben uns darüber hinaus auch auf den PC als Plattform konzentriert. Dies war nicht selten sehr schwierig. Auf dem PC verfügst du über den Luxus von einhundertundzwei Tasten, sowie einer Mouse um die Charaktere und Fahrzeuge zu steuern. Auf der Konsole bist du dahingegen schon arg limitiert. Eine der größten Herausforderungen war es somit, eine möglichst gute Steuerung für die Konsolenversion umzusetzen.

Grundsätzlich ist Operation Flashpoint erst einmal eines von vielen Spielen in diesem Genre. Nichts desto trotz scheint es eine ganze Menge zu geben, was das Spiel von der Masse abhebt. Wie schwierig war es, das Spiel zu etwas Besonderem zu machen? Vergrault ihr euch möglicherweise sogar die Fans des Genres, indem ihr das Spiel zu realistisch macht?

Ich glaube, dass der Hauptunterschied darin liegt, dass Operation Flashpoint nicht einer der üblichen Hau-drauf-und-mach-kaputt Shooter ist. Vielmehr geht´s darum taktisch vorzugehen und den nächsten Schritt gut zu überlegen. Man könnte auch kurz und knapp sagen, dass das Spiel einfach deutlich taktischer ist, als all das, was der Markt momentan zu bieten hat. Ich glaube nicht, dass wir den Gewohnheitsspieler durch diese Tatsache vergraulen. Vielmehr bin ich der Meinung, dass Operation Flashpoint für neue Herausforderungen sorgen kann.

XBoxUser.de: Wenn wir schon über Realismus sprechen, dann erzähl´ uns doch etwas über die Waffenphysik. Werden wir Einschüsse in den Wänden sehen? Sind die Waffen realistisch im Umgang und wird es einen Aim-Assistenten geben?

Bei der Waffenphysik haben wir ebenfalls eine hohes Maß an Realismus umgesetzt. Du wirst Kugeln fallen sehen, die verschiedensten Oberflächen werden sich unter Beschuss physikalisch korrekt verändern. Ebenfalls wird sich die Stabilität von Deckungen etc. unter Beschuss verändern. Deckungen beispielsweise zeigen unter Beschuss nicht nur Einschusslöcher, sonder verändern auch physikalisch korrekt ihre Stabilität. Ein Aiming Assistent ist auf den leichteren Schwierigkeitsgraden durchaus vorhanden. Wie steht es um Camouflage? Haben Lichteinflüsse, Büsche, Gräser, Laufgeschwindigkeit oder die eigene Kleidungung einen Einfluss auf das Spielgeschehen? Wie leicht hat es die KI den Spieler ausfindig zu machen?

Wir haben selbstverständlich auch der KI ein möglichst hohes Maß an Realismus spendiert. Bewegst du dich langsam oder ständig in Deckung, wird dich die KI so leicht nicht entdecken können. Die KI weiß nicht automatisch und wie von Geisterhand wo du dich aufhältst. Die KI hat ebenso wie du eine definierte Sichtlinie, und nur in diesem festgelegten Sichtbereich könnt ihr bei unvorsichtiger Vorgehensweise entdeckt werden. Hat die KI euch ausfindig gemacht geht´s entweder in den offenen Kampf oder aber ihr versucht in Deckung außerhalb des Sichtbereiches zu kommen.

XBoxUser.de: Eine offene Welt in einem Shooter hört sich fast unglaublich an. Wie frei wird der Spieler diese Landschaft erkunden können? Ist die gesamte Map von Anfang an verfügbar?

Die Gesamte Map ist von Anfang an verfügbar, so dass sich Laufwege etc. in den Köpfen der Spieler festsetzen können. Es gibt keine freischaltbaren Landschaftsabschnitte. Vielmehr wird euch der Fortschritt der Kampagne in verschiedene Kartenabschnitte vordringen lassen, ohne dass diese jedoch zuvor unzugänglich waren. Euer Ziel bleibt es jedoch die jeweilige Mission im Auge zu behalten. Wie auch im realen Leben wartet euer Missionsziel nicht zwangsläufig darauf, dass ihr es in Angriff nehmt.

Wir wissen, dass es 9 Stunden dauert, biss man Skira zu Fuß durchquert hat. Wieviel Spielzeit wird die Kampagne ungefähr in Anspruch nehmen, wenn man sich mit jeder Mission beschäftigt?

Die meisten Missionen benötigen durchschnittlich 40 bis 75 Minuten um sie erfolgreich abzuschließen. Insgesamt gibt es 11 Kampagnen-Missionen. Die genannten Zeiten beziehen sich jedoch nur auf das Primärziel. Legt ihr Wert darauf auch alle Sekundärziele abschließen zu wollen oder versteckte Bonusobjekte ausfindig zu machen, ist die Spieldauer um ein vielfaches länger. Ebenso wir der Spieler deutlich länger zur Bewältigung des Spiels brauchen, wenn er auf Hardcore zockt.

Erzähl uns ein bisschen über das Wettersystem, sowie über den Wechsel zwischen Tag und Nacht. Warum gibt es keinen Regen mehr? Ebenso haben wir gehört, dass es ein paar besonders beeindruckende Feuer- und Raucheffekte geben soll.

Wir haben fünf grundsätzlich unterschiedliche Wetterbedingungen. Klarer Himmel, bewölkt, nebelig, trüb und stürmisch. Jede dieser Wetterbedingungen hat einen vollen 24 Stunden Tageszyklus, so dass im Tagesverlauf durchaus mit einem Wetterumschwung zu rechnen ist. Ja, den Regen haben wir rausgenommen. Wir wollten ein grafisch erstklassisches Spiel präsentieren, und unsere Ansprüche an die Qualität machten es notwendig, dass wir diese Wetterbedingung nicht weiter verfolgt haben. Das Ergebnis der fünf Wetterbedingungen, kombiniert mit einem vollen 24 Stunden Tageszyklus zu allen Witterungsverhältnissen ist optimal abgestimmt. Es ist für uns schwer vorstellbar, dass wir einen Taktikshooter in einer offenen Welt spielen dürfen. Kannst du uns ein wenig an die Hand nehmen und ggfs. an Hand einer Beispielsmission ein wenig die verschiedenen taktischen Möglichkeiten erläutern?

Nehmen wir als Beispiel eine gegnerische Stellung auf einem Berg, welche ihr übernehmen und zerstören müsst. Hier muss der Spieler sich über viele verschiedene Möglichkeiten und Vorgehensweisen Gedanken machen, bevor er den ersten Schritt wagt. Euch steht ein 360 Grad Radius für eure Vorgehensweise zur Verfügung. Ihr könnt die Stellung natürlich frontal in Angriff nehmen oder taktisch von hinten aufräumen. Eine andere Taktik wäre beispielsweise die Artillerie oder Luftangriffe zum Einsatz zu bringen. Habt ihr die gegnerische Stellung jedoch bis auf die Grundmauern zerstört und seit dann gezwungen diese selbst gegen einen Angriff zu verteidigen, seit ihr den Gegnern nicht selten schutzlos ausgeliefert. Die finale Vorgehensweise ist also gut zu überlegen. Wobei ihr selbstverständlich auch einfach ein wenig herumexperimentieren dürft. Jede Mission kann für sich bei Misserfolg neu gestartet werden.

XBoxUser.de: Wie kommt es, dass die Konsolenversion auf einen Missionseditor verzichten muss? Wird es möglicherweise ein solches Feature zu einem späteren Zeitpunkt als DLC geben?

Wir haben uns bereits im frühen Entwicklungsstadium des Spiels dazu entschlossen, für die Konsolenversion auf einen Missionseditor zu verzichten. Operation Flashpoint: Dragon Rising war ohnehin schon ein sehr ambitioniertes Projekt. Ein Missionseditor hätte uns an vielen Stellen der Entwicklung anecken lassen. Für zukünftige Projekte haben wir einen Missionseditor aber nicht kategorisch ausgeschlossen, denn wir wissen schon, dass viele von euch ein solches Feature begrüßen würden.

XBoxUser.de: Wie funktioniert das Speichersystem von Operation Flashpoint? Wird man zu jedem gewünschten Zeitpunkt den Spielstand speichern können, oder wird es Checkpoints oder ähnliches geben?

Wir haben uns für ein Checkpoint-System entschlossen. Der Schwierigkeitsgrad des Spiel entscheidet darüber, wie häufig der Spieler auf einen Checkpoint treffen wird.

Wie steht es um eine Demo zum Spiel? Falls eine geplant ist, wann dürfen wir damit rechnen?

Für die Konsolenversion ist aktuell keinerlei Demo in Planung.

Zu guter Letzt wüssten wir noch gerne etwas über die Zukunft des Spiels. Wird es Download Contents geben? Falls ja, mit welcher Art von Inhalten dürfen wir rechnen? Nur neue Waffen und Missionen oder gar eine neue Insel mit eigener Kampagne?

In der Tat wird es zusätzliche Inhalte zum Download geben. Und nicht nur Waffen oder neue Missionen. Wir haben ebenfalls neue Spielmodi für den Multiplayer in Planung. Vielmehr kann ich euch noch nicht verraten. Wir haben Pläne aber diese sind noch nicht final. Eines ist jedoch klar...wir haben viele coole Ideen, die wir mit der Community teilen wollen.

Quelle: XCN & XBoxUser.de