
Terraria gibt es nun schon seit einigen Monaten auch für die Xbox One. Wir haben dank Testkopie schließlich auch einen Blick gewagt und sagen euch, ob sich der Kauf für Besitzer der Konsole aus dem Hause Microsoft lohnt. Und eines darf man sicher vorweg nehmen: Fans der älteren Fassung, werden sicher auch auf der Xbox One glücklich. In diesem Sinne sei daher auch auf unseren Test der Xbox 360-Fassung verwiesen, da es sich im Kern um das selbe Spiel handelt.
Kurz abgehakt, was Käufer auf der Xbox One erwartet: Das Spiel ist nun etwas größer als sein Gegenpart auf der Xbox 360. Das heißt im Klartext: neue Gegenstände, Haustiere und Gegner sowie ein zusätzlicher Boss. Oberndrauf gibt es neue (funktionierende) Tutorials, Splitscreen für bis zu vier Spieler sowie Onlinespiele mit bis zu 8 Terrariern. Wer jetzt ins Jubeln gerät, hat vermutlich längst zugeschlagen. Für diejenigen, die eigentlich gar nicht so genau wissen, um was es sich bei Terraria handelt, fassen wir es noch einmal kurz zusammen.
Terraria kann man wohl am besten als eine Mischung aus Minecraft und Metroidvania beschreiben. Letztlich bedeutet das, dass ihr mit Hilfe eines Craftingsystems versucht, euch zu verbessern indem ihr Häuser baut oder Rohstoffe sammelt, um Gegenstände herzustellen. Allerdings gibt es auch jede Menge Gegner, die es zu besiegen gilt, und so zieht man los, um die Welt zu erkunden, um an geeigneter Stelle auch auf große Bosse zu stoßen, die es natürlich zu besiegen gilt. Das Gameplay bietet also jede Menge Action gepaart mit den Freiheiten, die ein Minecraft bietet - nur in einer zweidimensionalen Ansicht. Dank dieser Mischung und der 2D-Ansicht spielt sich der Titel frisch und irgendwie anders, im positiven Sinne!
Wer eine Version für die Xbox 360 besitzt und gar nicht genug von Terraria bekommen kann, der wird sicher auch auf der Xbox One seinen Spaß haben und den Kauf nicht bereuen. Wer etwas bahnbrechend Neues erwartet, sollte den Kauf allerdings gut überlegen, denn im Grunde bietet Terraria in der Current Gen keinen allzu großen Mehrwert. Ärgerlich ist zudem, dass es scheinbar nicht möglich ist, seine Charaktere oder Welten aus der Xbox 360-Version zu übernehmen. Ihr müsst also zwangsweise von vorn beginnen.
Mir persönlich hat das Spielkonzept sehr gefallen. Ich bin kein großer Fan des Crafting-Genres, dafür spiele ich umso lieber Plattformer, die in die Kerbe Metroidvania schlagen (wie Ori and the Blind Forest oder Guacamelee). Der Mix macht es, und so erwischte ich mich schnell dabei, wie ich teils nur noch Materialien sammelte, die ich zum Bau neuer Waffen oder Gegenstände verwenden konnte. Generell fühlte ich mich ein wenig in meine Kindheit zurückversetzt, wo mir Clonk (vielleicht kennt es der ein oder andere Recke) einen Heidenspaß bereitet hat.
Gerade der Retrolook und das Retrofeeling haben es mir angetan - da kann man gerade noch so darüber hinwegsehen, dass die Kamera eigentlich viel zu weit herausgezoomt ist und sich leider nicht zoomen lässt, wodurch man selbst auf großen Fernsehern nah ran muss. Aber auch das gehört ja irgendwie zum Retrogaming dazu. Oder wer erinnert sich nicht, wie er im Pyjama am Nintendo, C64 oder was auch immer möglichst nah an der Flimmerkiste saß? Na gut, die ältere wie auch jüngere Fraktion vielleicht nicht, ich kann mich aber an jene Situationen erinnern.
Allerdings muss man auch sagen, dass der Back-to-the-Roots-Trend im Jahre 2015 schon langsam zu nerven anfängt. Mittlerweile kommt nahezu jeder Indie-Titel mit Pixelgrafik daher. In Terraria passt es aber, allein schon wegen des minecraftartigem Konzepts. Wer sich also mit Retro anfreunden kann, gespannt ist auf einen Mix aus Minecraft und Metroidvania und wer zudem gerne mit Freunden gemeinsam Welten erkundet, der macht mit Terraria nicht viel falsch.
Mein Tipp: Wartet mit dem Kauf bis zum April. Da taucht das Xbox 360 Pendant im Zuge der Games with Gold Aktion auf. Seht es als Demo an und entscheidet anschließend, ob euch das Upgrade auf die Xbox One die 18,99 EUR wert sind.
Quelle: XBoxUser.de; Re-Logic
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