
Nach einigen Anfragen im Forum, wie sich die Resident Evil Demo spiele, haben wir für euch in die Wege geleitet, eine spielbare Fassung zu bekommen und somit etwas über die frühe Demo des kommenden Zombieshooters sagen zu können. Die drei Kampagnen haben wir angespielt und berichten euch nun, wie viel Resident Evil im neuen Teil noch zu finden ist und wie sich die neuen Elemente so machen.
In der Resident Evil 6 Demo ist jede Kampagne spielbar, so dass wir den Bericht demnach in drei Abschnitte teilen. Vorab einige Informationen, die alle drei Abschnitte gemeinsam haben. Es sieht so aus, als würde das Spiel wieder sehr storylastig sein. In der Jake Kampagne etwas weniger aber sowohl bei Chris als auch bei Leon gibt es einiges an Video zu sehen, bevor das Spiel startet.
Jede der Kampagnen verfügt über ein HUD, ein HUD was einfach zu groß und klobig ist, ein Element, was den Spieler jeder Zeit daran erinnert, sich in einem Game zu befinden, ein echter Atmosphären-Killer. Streitbar ist auch, ob das wechselnde HUD eine gute oder schlechte Idee ist. Jeder Charakter hat ein anderes HUD, so wird deutlich das es drei Kampagnen sind, aber es fühlt sich auch an wie drei unterschiedliche Spiele. Für die Übersicht und die Einfachheit hätte dies wirklich nicht sein müssen.
Widmen wir uns nun den drei Kampagnen im Einzelnen, jede von ihnen lässt sich auch im Coop Modus spielen, ihr seit also dauerhaft mit zwei Spielfiguren unterwegs.
Jake
Jake Muller ist der Sohn von Albert Wesker, er arbeitete für eine Söldner Gruppe und in Resident Evil 6 kämpft er an der Seite von Sherry, welche Fans durchaus ein Begriff sein dürfte. Was wir von Jakes Kampagne zu sehen bekommen, ist sehr schnelle Action. Wir werden in eine Verfolgungsjagd geworfen, in welcher der Protagonist vor einem riesigem Monster davonläuft. Die Übermächtigkeit und Hartnäckigkeit des Gegners erinnert an die Angst, welche der Spieler in Resident Evil 3 verspürt hat, jedoch hat diese Kampagne sonst kaum mit alten Teilen zu tun, zumindest spielerisch. Der Verfolger, mit dem Look von Batmans Bane und einem mechanischen Arm, welcher die Gegner zerquetscht, ist nicht zu bekämpfen, sondern soll erstmal nur verfolgen.
Die Kameraführung in den Verfolgungssequenzen ist unvorteilhaft, so ist es nicht ganz klar in welche Richtung und wie der Spieler laufen soll. Dann kommen Gegner, deren Sinn und Ursprung dem Spieler auch verborgen bleibt. Es gibt Explosionen, Adrenalin und vor allem ein großes Fragezeichen über dem Kopf des Gamers.
Die Jake Demo schmeisst uns einfach zu unvorbereitet in einen Abschnitt, hier weiss man weder vor noch zurück. Für mich ist dieser Teil klar der Tiefpunkt der Demo, ich habe mich nicht annährend an ein Resident Evil erinnert gefühlt und fand einfach das Gameplay und die Kamera zu starr um eine funktionierend-dynamische Verfolgungsjagd zu liefern. Ich befürchte hier die am wenigstens beliebte Kampagne von Resident Evil 6 gesehen zu haben, insgesamt kann man aber wenig sagen, ausser dass dieser Abschnitt einfach nicht gut gewählt ist um einen Eindruck zu vermitteln.
Chris
Christ Redfield blickt auf die längste Geschichte im RE Universum zurück und hat auch unter den Figuren mitunter den größten Fankreis. In diesem Teil wird genutzt, dass dieser Charakter auf eine so lange Geschichte zurückgreifen kann. So startet die Demo in einer Kneipe und wir sehen Chris am Boden zerstört. Alkohol dient als sein Anker und scheint über die Jahre sein Geist vernebelt zu haben. Die Intro-Sequenz ist anfänglich düster und ernst, verliert sich aber in Klischees und einem Twist der so übertrieben dargestellt worden ist, man könnte meinen in einem Spoof-Movie gelandet zu sein.
Nun wirft uns das Spiel in einen Kampf zwischen der Militär-Einheit von Redfield und Bio-Terroristen, welche scheinbar mit einem Virus infiziert sind, was erklären dürfte wieso diese bei Kopfschüssen mutieren. Hier liegt auch schon das Problem dieses Abschnitts. Abgesehen von den Mutationen könnte es sich hier um einen beliebigen Third Person Militär-Shooter handeln. Mit einer MG schießt und kämpft ihr euch durch Kugelhagel, sammelt Munition, schubst Soldaten von Dächern und seilt euch von Hochhäusern. Action steht hier im Vordergrund, viel viel Action. Selbst im Vergleich zu Resident Evil 4 und 5 ist dies viel Geballer. Neu ist die Funktion um Laufen zu schießen, was gut funktioniert, die Ausweichfunktion ist dagegen eher ein schlechter Witz. Ein Hechtsprung und ein wenig Gekrabbel auf dem Boden wirken wie die Bewegung eines in die Jahre gekommener Max Payne. Für die Mengen an Kugeln, die hier fliegen fehlt ein gutes Dodge- so wie ein funktionierendes Cover-System. Zu viele Gegner mit Waffen, zu viele Nahkampfaktionen und nur seltene Monster lassen auch hier das RE Gefühl vermissen. Zwar ist es hier schon deutlicher zu spüren als noch bei Jake, wird der Fokus der gesamten Chris Kampagne jedoch so sehr auf dem Kampf gegen andere menschliche Gegner gesetzt, dann sehe ich für die hard Fans der Reihe auch hier schwarz.
Leon
Leon S. Kennedy, in Resident Evil 2 noch der junge Cop, der seinen ersten Arbeitstag im verseuchten Raccoon City verbringt. In Resident Evil 4 ein überzeugter Kämpfer gegen Mutanten und andere Hinterwäldler. Nun in Resident Evil 6 finden wir Leon als eine der wichtigsten Figuren im Kampf der Regierung gegen den Bio-Terrorismus. Dieser Abschnitt wird auch von einem Video eingeleitet, ein Video was irrsinnige Lust auf die Story hinter der Kampagne macht. Hier ist es düster, emotional und spannend. Gleiches gilt auch für die ersten Spielminuten. In einem dunklen Regierungsgebäude, was von der Größe an die Polizeistation in Resident Evil 2 erinnert sucht ihr nach Überlebenden. Lange dauert es, bis etwas passiert, Leichen, Schatten und Geräusche begleiten euch und vermitteln ein Gefühl, was die Serie so schon lange nicht mehr geschafft hat. Nach vielen Minuten der Suche kippt die Lage und ihr kommt in Kontakt mit Zombies, ja genau es gibt endlich wieder Zombies. In einer spannenden Fahrstuhl Sequenz müsst ihr auf engstem Raum gegen einen plötzlich mutierten Begleiter kämpfen. Bei der Flucht aus dem Fahrstuhl findet ihr euch in einer Parkgarage wieder, welche voller Zombies ist. Hier kommt auch Action ins Spiel aber es ist nicht übertrieben und die Gegner wirken, wie die Untoten Hirnfresser, welche die Serie berühmt gemacht haben. Sicher wird auch die Leon Kampagne kein Spiel im Sinne von dem ursprünglichem Resident Evil, jedoch kommt dieser Abschnitt dem ganzen wieder näher, hier kommt endlich das Gefühl auf wieder einen Teil der beliebten Serie in den Händen zu halten, fehlen nur die guten alten Rätsel. Für mich das Highlight der Demo, man kann nur hoffen, dass tatsächlich auf diesem Wege weitergemacht wird. So ist zumindest ein Drittel des Spiels für die Fans der Anfänge interessant.
Zusammenfassend macht für mich ganz klar Leon das Rennen, Chris ist interessant, weil es eben Chris ist, mit der Jake Kampagne konnte ich jedoch nicht warm werden.
Es bleibt abzuwarten wie schwerwiegend die einzelnen Elemente gewichtet sein werden. Resident Evil 6 kann gut werden (siehe Kampagne Leon). Das Spiel läuft aber Gefahr, zu sehr zwischen den Stühlen zu stehen. Es verlässt zu sehr die Pfade der RE Serie kommt aber vielleicht nicht bei einem modernen Shooter an, denn dafür sind die Spielmechaniken noch immer zu starr.
Ich wittere einen kommerziellen Erfolg aber wohlmöglich den endgültigen Bruch mit den Fans erster Stunde.
Quelle: XBoxUser.de
6 Kommentare
XBU Zwobby Di, 24.07.2012, 18:12 Uhr
hab's auch nicht negativ aufgefasst ;)
TheGreenChris Di, 24.07.2012, 07:37 Uhr
Sollte ja auch keine Kritik in dem Sinne sein. Wollte nur zeigen das es mir aufgefallen ist und für die Demo Abschnitte kannst du ja auch nichts. Wollte deinen Beitrag nur um ein paar Infos erweitern (die recht vielversprechend aussehen) mit den Links ;)
Gruß,
Chris
XBU Zwobby Mo, 23.07.2012, 21:03 Uhr
kann ja nicht jeder Artikel perfekt sein das ist schon OK wenn du das siehst.
ich hab immer wieder RE in Schutz genommen mit hat auch Teil 5 gefallen aber was hier war wirkte für mich zu sehr 08/15
aber es sind kurze Abschnitte? vllt auch nur schlecht gewählt.
ich werde die Vollversion sicher zocken allein wegen der León Kampagne aber Vollpreis oder gar Preorder fallen für mich aus
TheGreenChris Mo, 23.07.2012, 09:14 Uhr
Also ich muss da mal ein wenig in die Kerbe hauen:
Klar das HUD (bzw. die HUDs) sehen alle samt bescheiden aus, aber das ist nichts neues bei Capcom. Klar das Spiel ist Actionlastiger als frühere Teile, was alleine durch den technologischen Vorschritt begründet ist. Somit werden sich Spiele nie wieder wie früher anfühlen und umso mehr man gesehen hat umso schwerer ist man zufrieden zu stellen, bzw. zu begeistern. Sehen wir diese (auf meine Person bezogenen) Tatsachen als gegeben an, stellt sich mir das bisher gesehen von RE6 so dar:
Demo = Einblick in alle Kampagnen mit einem Überblick, über die Aspekte, die das Spiel bringt. Dabei trifft die Demo keine Aussage über den Prozentualen Anteil dieser Parts
So habe ich (als sehr skeptischer RE-Fan alter Tage) zum Beispiel jeden RE6 Stream der Comic Con beigewohnt und mir auch das nachträglich veröffentlichte Videomaterial angeschaut.
- Der Part mit Leon geht dem gesehenen nach in der Form weiter (dunkel, atmosphärisch und mit "echten" Zombies)
- Der Part mit Chris hat auch ruhige, atmosphärische Passagen
- ok ... Jake, der scheint der Haudrauf mit riesigem Waffenarsenal zu bleiben ... :/
Quelle: http://www.youtube.com/playlist?list=PLE920E2E81BFA57C4
Insbesondere zu empfehlen sind:
- Resident Evil 6 - Leon Gameplay - Part 2 (HD)
- Resident Evil 6 - LeonGameplay - Underground
- Resident Evil 6 - Chris Gameplay - Poisawan Inner Area
Also ich habe das Spiel, auch nach dem verkorkste 5ten Teil, der Demo und den meist sehr actionlastigen Trailern noch nicht ganz abgeschrieben.
Gruß, Chris
P.S.: Insgesamt nettes Hands-On, das meinem Empfinden nach aber nicht ganz mit der Qualität der sonstigen XBU-Artikel mithalten kann (bitte nicht falsch verstehen, möchte niemanden beleidigen, aber es ließt sich nicht so flüssig wie viel Beiträge die ich zuvor hier gelesen habe).
XBU Dirty Mo, 23.07.2012, 08:42 Uhr
Hört sich für mich ganz übel an...wie Fußball ohne Torwart. Schade...