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Gaming bedeutet Kreativität, das sieht man immer wieder, wenn es darum geht, neue Titel auch für die Xbox 360 zu präsentieren. Ein aktuelles Beispiel ist Tomb Raider. Die Geschichte der schiffbrüchigen Lara Croft kann natürlich am besten auf einem Schiff erklärt werden. Aus diesem Grund lud der Publisher Square Enix ein, an den Hamburger Landungsbrücken einen ersten Blick auf den Neustart einer legendären Spielserie zu werfen. Ein exklusives Interview mit Karl Stewart zu Tomb Raider findet ihr HIER.

Am 20. Juni war es so weit, um 15:00 Ortszeit musste ich mein Schiff bekommen. An den Hamburger Landungsbrücken auf der bekannten Überseebrücke war der Treffpunkt. Doch entgegen vergangener Schiffsreisen war dies alles andere als ein kleiner Kutter. Vor mir erstreckte sich die MS Cap San Diego, ein Schiff, was Hamburgern und Touristen durchaus ein Begriff sein sollte. Mit einer Länge von knapp 160 Metern und eine Breite von ca. 22 Metern ist dieses Ungetüm auch kaum zu übersehen. Ehemals zur Verschrottung freigegeben, is das Schiff mittlerweile ein Museum und steht unter Denkmalschutz. Wer genug Kleingeld hat, darf sogar in den Hotelräumen des Museums übernachten, das war aber an diesem Tag nicht der Grund für meinen Besuch.

Square Enix / Crystal Dynamics wollten heute mit Unterstützung der Agentur PR 13 Tomb Raider vorstellen und hatten dabei Einiges im Gepäck, was die E3 nicht zeigen konnte.

In den unteren Räumen des Schiffs trafen wir auf das nette Team, was das Schiff liebevoll hergerichtet hatte. An den Wänden hingen Bilder, die künstlerische Interpretationen von Spielszenen darstellten, wie es sich gehört jeweils mit Informationen zum Künstler. Eine kleine eigene Kunstausstellung wenn man so will. Alte Tee-Kisten und Kaffeesäcke schmückten die leicht ausgeleuchteten Räume. Nach einigen Gesprächen wurden wir von der Crew in den Vorführungsraum gebracht, in einer einmaligen Atmosphäre konnten wir über 30 Minuten Gameplay unter Deck per Beamer live miterleben. Gespielt wurde das Game von keinem Geringeren als Karl Stewart, Brand Director von Crystal Dynamics.

Was wir zu sehen bekamen, war das erste Level, was so auch aus der E3 bekannt ist und darüber hinaus einen Einblick in einen Abschnitt, welcher in der zweiten Hälfte der Story angesiedelt ist. Hier ist zu bemerkten, dass alles, was es zu sehen und hören gab noch in einem Pre-Alpha Stadium war, dafür aber eine wirklich gute Figur machte.

Als Erstes fällt auf, dass Tomb Raider sehr cineastisch und atmosphärisch ist und es wird soweit es geht auf ein HUD verzichtet. So gab es zu Beginn des Games auch keine Hinweise darauf, welche Knöpfe zu drücken sind um z.B. zu springen. All dies sah sehr intuitiv aus, ob es so bleibt oder am Ende mit einem Tutorial zu rechnen ist, kann man derzeit nicht sagen.

Gleich das erste Kapitel bietet viel Grundlage für die Story und den Charakter Lara Croft, daher möchte ich hier nicht alles erzählen, um Spoiler zu vermeiden. Was ich sagen kann ist, dass die 21 jährige Lara, welche ihren ersten Job annimmt, nicht mit der Person zu vergleichen ist, die sie in den bekannten (chronologisch späteren) Titeln ist, hier erkennt man Batman Begins als Inspirationsquelle. Auf ihrer ersten Expedition geht das Schiff unter und Lara verliert die gesamte Crew, sie ist alleine und ängstlich. Lara wirkt permanent verletzlich und verfügt noch nicht über fundiertes Wissen was Natur und Kampf angeht. Eure ersten Aufgaben sind es demnach, einen Unterschlupf zu finden, Feuer zu machen und für Nahrung zu sorgen.

Lara Croft entwickelt sich und wächst an den Aufgaben, so ergattert ihr für alle Taten XP. Diese gibt es für normalen Story-Fortschritt genauso wie für gejagte Tiere und gefundene Geheimnisse, also optionale Tätigkeiten. Es wurde großen Wert darauf gelegt zu betonen, dass es kein RPG ist. Die XP sind für einfache Fähigkeiten einzusetzen, hier wird nicht groß gelevelt. Ihr könnt einfach die Zielfähigkeit verbessern oder ähnliches. Prinzipiell geht es dabei nur darum, dem Spieler ein Gefühl davon zu geben, wie Lara lernt und wächst.

Die ersten Kämpfe haben wir auch gesehen, gegen Wölfe und Rehe, später aber auch gegen Menschen. Anfänglich wird Laras Waffe ein simpler Bogen sein, der ihr hilft, Nahrung zu bekommen und sich vor Wölfen zu schützen. Im späteren Verlauf wird sie aber auch über klassische Feuerwaffen wie z.B. eine Pumpgun verfügen. Die Kämpfe machten einen fließenden und dynamischen Eindruck, vergessen ist das starre Verhalten von  Lara aus den ersten Teilen der Serie. Was eindeutig zu sagen ist, der Gewaltgrad ist höher angesiedelt als in der Vergangenheit. Wir haben hier kein übertrieben brutales Game, doch das Spiel strahlt eine gewisse Härte durch Setting, Charaktere und Action aus, was der Serie gut tut. Das Bild wird so stimmig bedrückend, so wie es der Protagonistin auch innerlich geht.

Die Welt, die Insel auf der die Story spielt, ist wirklich lebendig und schön, genauso wie sie kalt und rau ist. Wenn der Spieler hinter dem nächsten Baum an eine Lichtung kommt, so versprüht das Spiel Wärme, genauso wie es Tomb Raider schafft, Unwohlsein beim Betreten einer verlassenen Hütte voller Kadaver zu vermitteln.

Wichtig war es Karl Stewart zu betonen, dass es sich bei dem Spiel um kein Open World Game handelt. Es ist eher eine portionierte Freiheit. In jedem Abschnitt könnt ihr euch frei bewegen, ihr könnt auf alle sichtbaren Ebenen klettern und jagen, sowie Schätze suchen. Einige Dinge könnt ihr erst später machen, wenn ihr neues Werkzeug ergattert habt. Dann könnt ihr zurückkehren, doch es wird keine gesamte offene Welt in Tomb Raider geben. Von dem was ich gesehen habe, gibt es jedoch keinen Grund Angst vor Enge oder Einschränkungen zu haben.

Ein großer Teil des Games besteht aus Cut Scenes und gerade im ersten Level gibt es einige Quick-Time Events. Beides soll aber nach dem ersten Abschnitt deutlich abnehmen, das hängt sehr stark mit dem Ende dieses Kapitels zusammen, was ein wichtiger Punkt in der Geschichte des Games und der ganzen Serie ist, daher möchte ich hier auch nicht mehr verraten. Was ich verraten kann ist, dass sowohl die Quick-Time Events als auch die Cut-Scenes nicht störend waren, wobei tatsächlich zu hoffen bleibt, dass gerade die Videos nicht überhand nehmen.

Nach einigen schweißtreibenden Stunden unter Deck der MS San Diego ist mein Fazit zu Tomb Raider wie folgt:

Alle Zeichen stehen auf Sturm. Tomb Raider hat das Potential, ein erfolgreiches Reboot eines der erfolgreichsten Franchises in der Gaming Szene zu werden. Optisch sieht das Spiel schon jetzt aus wie geleckt. Lara ist schön, der Urwald ist verzaubernd und die bösen Jungs, ja die sind einfach richtig böse. Die Story bietet viel Potential, das Spiel könnte ein erwachsener Thriller werden, der eine verletzliche Heldin zeigt, wie wir es so nicht kennen. Das Ganze wird untermalt von einem stimmigen Soundtrack, kräftigen Surround-Efffekten und gutem englischem Voice Acting.

Wer auf gutes Story-Telling, saubere Grafik und eine ordentliche Portion Action und Abenteuer steht, der sollte Tomb Raider nicht aus dem Auge verlieren. Wir freuen uns auf jeden Fall auf den 05.März 2013 und das neue Tomb Raider. Vielen Dank für dieses super Event mit Super Location an Crystal Dynamics, Square Enix und ganz besonders an die Crew von PR 13 aus Hamburg. Danke!

Quelle: XBoxUser.de

1 Kommentar

XBU Philippe Do, 21.06.2012, 13:02 Uhr

Also, ich bin echt gespannt und das klingt ja echt ziemlich cool, muss ich sagen. :) Schöne Eindrücke, die du da schilderst. Der sechste Screenshot verführt ganz schön... :D