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Seit über 10 Jahren hat sich die Firma Scuf auf die Fahnen geschrieben, Hochleistungs-Controller für professionelle oder ambitionierte Gelegenheitsspieler zu entwerfen. Der Scuf Instinct Pro ist die neueste Kreation für die Xbox und den PC, die wir für euch heute genauer unter die Lupe nehmen.

Selbstbewusstes Understatement?

Sofern ihr den Scuf Instinct Pro bestellt, erwartet euch in der sehr stabilen und wertigen Pappverpackung der Controller an sich, ein kleines Handbuch sowie Zubehör in Form von Batterien (der Controller kommt ohne integrierten Akku), ein zwei Meter langes USB-Kabel sowie zwei weitere Sticks zum Austauschen.

Größentechnisch bewegt sich der Scuf Instinct Pro auf dem Gebiet des neuen Xbox Series-Designs. Mit rund 295 Gramm ist er etwa 20 Gramm schwerer als ein vergleichbarer Standard-Xbox-Series-Controller, aber immerhin auch 40 Gramm leichter als der Xbox Elite Wireless Controller Series 2.

Schlichte Verpackung mit viel Pappe - gut für die Umwelt und doch elegant

Der übliche Pro-Controller?

Wir haben es schon angedeutet: Äußerlich sieht der Scuf-Controller dem Standard ziemlich ähnlich. Zumindest bis man ihn umdreht. Denn auf der Rückseite offenbaren sich vier zusätzliche Tasten, ein Profilknopf und zwei Trigger-Stopps.

Und auch auf der Vorderseite ist ein Knopf hinzugekommen: ein Mute-Button für euer Headset. Der funktioniert allerdings nur, wenn ihr ein kabelgebundenes Headset an den Klinken- oder proprietären Xbox-Stecker anschließt.

Da die Vorderseite sonst aber relativ unspektakulär (im positiven Sinne) ist, widmen wir uns wieder dem Hinterteil. Denn das kann sich wirklich sehen lassen. Verschwiegen haben wir euch nämlich auch noch die gummierten Flächen, die in hitzigen Gefechten für den nötigen Grip sorgen. Besonders gespannt waren wir jedoch auf die rückwärtigen Tasten, da diese in einer ganz besonderen Form angeordnet sind. Es handelt sich hierbei nicht um irgendwelche Paddles, nein, hier kommen echte Knöpfe zum Einsatz. Die sind allerdings so angeordnet, dass der Mittelfinger auf jeder Seite jeweils beide Knöpfe bedient.

Ungewohnt gut

Das hört sich seltsam an, fühlt sich bereits nach kurzer Zeit aber richtig gut an. Nur das Gefühl zu beschreiben, das ist schwierig. Um die an den Hörnern liegenden Tasten zu betätigen, reicht ein Druck des Mittelfingers. Wollen wir die in Richtung Batteriefach liegenden Tasten hingegen nutzen, heben wir den Mittelfinger leicht beziehungsweise drücken ihn in Richtung Batteriefach.

Der Druckpunkt der Tasten ist dabei wirklich perfekt. Aus Versehen haben wir keinen der Knöpfe jemals betätigt, aber wenn wir sie nutzen wollten, war auch nicht zu viel Widerstand zu erwarten. Belegen können wir die Tasten übrigens ganz einfach: Profilknopf gedrückt halten, auf ein Blinken warten, dann eine der rückwärtigen Tasten gedrückt halten und zuletzt die gewünschte Taste auf dem Controller drücken.

Die rückwärtigen Tasten sind ungewohnt aber ziemlich cool

Bereits ab Werk sind drei Profile vorinstalliert, etwa für Shooter, Sport oder Rennspiele. Eine dieser Grundlagen reicht euch eventuell, ansonsten könnt ihr sie einfach anpassen.

Bei den Tasten auf der Vorderseite können wir keinen Unterschied zum Original feststellen. Druckpunkte, Abstände, ja sogar die Lautstärke wirken identisch. Einzig die Bumper scheinen ein wenig mehr zu federn – was man allerdings auch nur beim schnellen Loslassen der Taste bemerkt.

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Fazit

Der Scuf Instinct Pro macht wirklich viele Dinge richtig gut. Die rückwärtigen Tasten können nach etwas Eingewöhnung überzeugen, die Sofort-Trigger sind noch konkurrenzlos. Hinzu kommen viele Anpassungsmöglichkeiten, gute Sticks und ein ordentlicher Grip.

Das der Controller Batterien benötigt, finden wir persönlich nicht schlimm. Immerhin läuft man so nicht Gefahr, irgendwann mit einem kaputten Akku dazustehen. Allerdings hätten wir uns ein inkludiertes Akkupack sehr gewünscht.

Denn hier kommt der Knackpunkt: Der Scuf Instinct Pro kostet in der Standardausführung rund 230 Euro. Das sind gute 50 Euro mehr als der Standardpreis, der für den Elite Series 2 aufgerufen wird. Und in der Hinsicht ist die Verarbeitung dann eben nicht perfekt genug, der fehlende Akku kaum entschuldbar. Auch bei der Anpassung hapert es – es existiert keine App, die uns etwa die Sensitivität der Sticks oder auch die Tasten frei belegen lässt.

Es gibt zwar auch einen Scuf Instinct Controller, der ab 190 Euro zu haben ist, der verzichtet dann jedoch auf die Gummierung auf der Rückseite und die wirklich grandiosen Sofort-Trigger.

Trotzdem: Bei uns ist der Scuf Instinct Pro zum Daily Driver geworden. Die Handhabung, das Gewicht, das Gefühl und die wirklich tollen Rücktasten sowie die Trigger reißen einiges raus. Am Ende entscheidet der persönliche Geschmack, ob einem diese Investition das Geld wert ist.


Bewertung

Pro

  • Großartiger Sofort-Trigger
  • Clevere Tasten auf der Rückseite mit sehr gutem Druckpunkt
  • Gummierung und Soft-Touch
  • Hervorragende Sticks

Contra

  • Komplett aus Kunststoff (Geschmackssache)
  • Kleinere Unsauberkeiten bei der Verarbeitung
  • Kein integrierter oder beigelegter Akku
  • Keine App-Anpassungsmöglichkeiten für Deadzones oder Tastenbelegungen

Verpackung 8 von 10
8/10
Lieferumfang 7 von 10
7/10
Design 9 von 10
9/10
Handhabung / Gefühl 9 von 10
9/10
Verarbeitung 8 von 10
8/10
Preis / Leistung 7 von 10
7/10
XBU-Silver-Award
8

5 Kommentare

Klimbim Do, 07.04.2022, 11:25 Uhr

XBU Philippe schrieb:
Etwas, was bei diesen Elite-Controllern häufig vergessen wird anzumerken, bzw. auch schwierig ist zu kritisieren oder zu loben, da es sehr individuell ist, sind die zusätzlichen Tasten/Knöpfe auf der Rückseite.

Das ist ein guter Punkt den du da ansprichst und auch ein ziemliches Plus den dieser Scuf Controller hat. Ich habe nicht die längsten Finger, nutze bei meinem Elite 1 allerdings auch nur zwei der Paddles hinten, da ich auch gerne aus Versehen gegen komme. Bei manchen Spielen wo es besonders hektisch werden kann verzichte ich sogar komplett aus sie.

Da ist die Lösung bei diesem Controller über Knopfdruck wirklich interessant für mich. Würde ich such gerne mal testen aber ich denke wenn mein Elite mal den Geist aufgibt muss ich eh in den sauren Apfel beißen :-#

XBU Philippe Mi, 06.04.2022, 18:38 Uhr

Etwas, was bei diesen Elite-Controllern häufig vergessen wird anzumerken, bzw. auch schwierig ist zu kritisieren oder zu loben, da es sehr individuell ist, sind die zusätzlichen Tasten/Knöpfe auf der Rückseite.

Ich persönlich mag die Paddles auf dem Elite-Controller eigentlich sehr gerne, benutze allerdings nur zwei (jeweils einen links und rechts), das sind die länglichen die nach unten hin gehen. Wenn ich vier Paddles angebracht habe, kam es mir zu oft vor, dass ich während dem Zocken die beiden kleineren unabsichtlich gedrückt habe. Die Positionierung erschien mir ungünstig, hatte aber auch keine bessere Lösung parat.

Nun hat der SCUF-Controller das anders gelöst und reizen würde mich es schon, einmal damit zu spielen und die vier Paddles komplett nutzen zu können.

Aktuell nutze ich für Shooter und dergleichen die Paddles hinten um das Steuerkreuz :dpadlinks:und :dpadrechts: zu benutzen. Damit kann ich z.B. bei Battlefield meine Ausrüstung benutzen, ohne den Finger vom Thumbstick zu nehmen und damit während des Laufens und Umherschauens locker hin und her wechseln. Wenn ich jetzt noch zusätzlich :dpadoben: und :dpadunten: nach hinten packen könnte und das zu bedienen lerne (denn das dauert einige Zeit, bis das ins Blut übergeht) und ich die Paddles nicht aus Versehen drücke, dann wäre das allein schon ein riesiger Pluspunkt für mich und sogar ein Kaufgrund, da ich in Battlefield (oder auch in Cyberpunk) noch flexibler wäre.

Fürchte nur, dass ich das Ding kaufen muss, um diese Funktion ordentlich zu testen. :-k

XBU TNT2808 Mi, 06.04.2022, 16:45 Uhr

Klimbim schrieb:
Liest sich wirklich sehr gut der Test!

Noch funktioniert mein Elite Controller 1 auch ohne Probleme aber da ich den 2er eher meiden würde, werde ich den Scuf wirklich mal in Betracht ziehen.

Ich benutze den Controller seit dem Test wirklich täglich und bin wirklich angetan - und das obwohl ich hier auch einen Elite 1 (etwas zerfleddert) und einen Elite 2 rumfliegen habe.

Klimbim Do, 31.03.2022, 12:12 Uhr

Liest sich wirklich sehr gut der Test!

Noch funktioniert mein Elite Controller 1 auch ohne Probleme aber da ich den 2er eher meiden würde, werde ich den Scuf wirklich mal in Betracht ziehen.

XBU Philippe Mi, 30.03.2022, 18:48 Uhr

Aufgrund der AA-Batterien und der Funktionalität für mich definitiv eine Alternative zum Elite Series 2. Aber momentan funktionieren meine Controller noch :D