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Über ein Jahrzehnt lang beobachte ich es nun schon... einen Trend, den man nicht aufzuhalten vermag, egal wie eifrig man auch versucht, dagegen anzukämpfen - ob sinnvoll oder nicht. Die Datenträger verschwinden und die digitale Welt wird immer immanenter. Man kauft keine Musikplatten, keine Videokassetten, keine Bücher (eine Art Zeitschrift ohne Bilder) oder Videospiele mehr. Man kann sie nicht mehr anfassen - man besitzt sie nur noch digital. Wobei... ist es wirklich ,,Besitz" von dem wir reden? Ich habe eine paar Reflexionen bezüglich Sinn und Unsinn dieser Entwicklung und die Konsequenzen für unsere Kultur... lasset die Gedanken sprudeln.

Der Stein wurde ins Rollen gebracht: Das Internet

Die frühen 90er: Die bahnbrechendste Erfindung des 20. Jahrhunderts wird kommerzialisiert und so langsam der Weltbevölkerung zugänglich gemacht. Das Internet. Ein Netzwerk, das alle Menschen auf der Welt (potentiell) verbindet. Für den Otto-Normal-Benutzer fanden sich rasch Anwendung in seinem alltäglichen Leben: Das Internet half bei kleinen Fragen des Lebens aus. Kochrezepte? Wer brauch noch ein Kochbuch, wenn einem das Internet eine schier unendliche Zahl zur Verfügung stellt? Ein anderes Problem? Man diskutiere es in einem Internetforum und lasse sich beraten. Keine Ahnung wie man in seinem Videospiel weiterkommt? Man stelle sich nicht mühsam eine Lösung mithilfe seiner Freunde oder Schule zusammen... Einfach googeln (Neudeutsch for the win!) und detaillierten Walkthrough finden. Eine Übersetzung oder Erklärung? Digitale Wörterbücher und Lexika helfen aus - Wikipedia.org ersetzt den Brockhaus in 26 Bänden.

Es ist klar - man ist einfach schneller am Ziel. Wer möchte schon bei der Suche nach ,,Objektivismus" zum Bücherregal laufen, den Kilo-schweren O-Band herauskramen, blättern und blättern und blättern, um einen 4-Zeilen-Artikel zu finden? Einfach Copy-Paste, Wikipedia und Zack!, da steht mehr als man bereit ist zu lesen und mit der erfolgreichsten Funktion des Internet zu Hauf versehen: Links und abermals Links und Verknüpfungen zu allen möglichen Randthemen, die mich sonst noch interessieren. Oder vielleicht den Artikel auf Französisch? Oder gar auf Portugiesisch, Katalanisch oder ,,Simple English"?

Der Zweck heiligt die Mittel, in diesem Falle und es ist einfach ,,out" und ,,reaktionär" ein Wörterbuch, ein Lexikon oder eben Kochbücher zu verwenden. Heute stellt man allerhöchstens sein Tablet auf einen Buchhalter neben die Kochplatte, gibt im mit der Stimme zu verstehen ,,Tablet. Nächste Seite" und macht mit den Paprika und Zwiebeln an den Fingern noch nicht mal sein Touch-Display schmutzig. Feine Sache.

Lernen... wo man was nachschlägt

Bereits im Gymnasium hat mir ein Lehrer beigebracht (und da war das Internet noch in seiner Anfangsphase - weit weg von den Illusionen die George Orwell vorhersah oder den Träumen, die Steve Jobs oder Bill Gates hatten): Es ist nicht so wichtig, etwas zu wissen, sondern es wichtig zu wissen, wo man etwas nachschlägt. Freilich schaute er verdutzt, als die ganze Klasse ihn fragte, warum sie denn für die nächste Klassenarbeit überhaupt lernen sollten. Doch im Prinzip hatte er Recht (kurz zur Rechtfertigung: Sekundarschule ist Grundwissen. Dies sollte man tatsächlich kennen - späteres Wissen von Hochschulen usw. ist prinzipiell eher Nachschlagewissen) - wieso etwas lernen, wenn eh alles immer und allzeit verfügbar ist (zumindest aktuell, 2012)? Mit Hilfe von immer greifbaren Tablets, Smartphones, PCs oder sonstigen Geräten, die internetfähig sind (vom Fernseher über den MP3-Player bis hin zum Toaster, dem Kühlschrank oder der Waschmaschine), können wir prinzipiell fast jede Alltagsinformation in Sekundenschnelle finden.

Wozu also noch lernen? Allerhöchstens um bei ,,Wer wird Millionär?" eine gute Figur machen zu können.

Verlust des Datenträgers als Gegenstandshauptwort

Wer sich früher (für die Kids: gaaaaaaaanz früher) Musik anhören wollte, der... ging in ein Konzert. Oder die Oper. Oder gar ins Theater. Live-Musik, mehr gab's nicht. Das Erklingen von wohltönendem Schall gespielt von Virtuosen war ein seltener Luxus. Doch schnell wurde man dem habhaft. Mitte des 19. Jahrhunderts schaffte man es, Musik einzufangen und die Kommerzialisierung dauerte nicht lange. Schallplatten! Man mache sich der Musik habhaft. Ob CD's, Kassetten oder Platten spielt hier keine Rolle: Man kauft sich die Musik.

Doch was genau kauft man da eigentlich? Man kauft eine Aufnahme. Bzw. das Recht, diese Musik zu hören, die von anderen gespielt. Und da sind wir schon beim Thema... Das Recht auf Musik. Nicht die Musik. Denn diese ist etwas Abstraktes und kann nicht gekauft werden. Den Transfer zu digitalen Songs (die durch das handliche und kompakte Nebenprodukt der DVD, den dritten MPEG-Layer, so richtig populär wurden), ist nur die logische Konsequenz.

Kurzer Auszug: ,,Das Gegenstandshauptwort benennt Menschen, Tiere, Pflanzen, Dinge oder Gegenstände und gibt ihnen einen Namen. Zu dieser Nomengruppe gehören alle materiellen Gegenstände, die man anfassen oder sehen kann." Eine Schallplatte, Kassette usw. kann man anfassen. Hier manifestiert sich ein sehr ursprünglicher Gedanke und ein innerliches Begehren eines jeden Menschen: Ich möchte es besitzen, es haben, es soll mein Eigentum sein! Außerdem ist es doch eine gewisse Wertschätzung der Musik, wenn man ein Booklet mit Fotos dazubekommt, ein schönes Cover hat, und vielleicht noch die limitierte Sonderedition mit einer schönen Verpackung?

Stimmt, das ist schön. Und das geht durch MP3s und Konsorten verloren. Eine MP3 kann man nicht mehr anfassen. Und auch Videospiele sind nicht mehr habhaft (Xbox Live Arcade z.B. oder Games on Demand). Filme? Wer kauft sich denn noch DVDs, BluRays oder sonstiges? Man lädt sie sich heute einfach runter, bei diversen Filmportalen - bzw. man kauft sie nicht mal mehr, man LEIHT sie. Nach einer gewissen Zeit, oder einem Durchschauen: Au revoir, Lizenz verwirkt, Film weg. Ich habe mir das Recht auf das Anschauen, Anspielen oder Anhören gekauft, und nun ist es weg. Nicht mal mehr wirklich besitzen kann ich sie, die Dinge. Sie sind kurz in Form von Bits und Bytes auf meinem Empfangsgerät (oder schlimmer noch: in der Cloud!) und schon sind sie wieder weg. Konsum zu Ende gedacht, würde ich mal sagen. Film angeschaut und weiter zum Nächsten. Keine Videothek anlegen mit den besten Filmen die je gemacht wurden. Jeder Film bekommt die gleiche Stellung: Als meine Festplatte füllenden Datenmüll. Geschaut, weg damit. Gespielt, weg damit. Angehört? Weg damit und neuen Song gekauft.

Es ist nicht alles schlecht, was schlecht ist

Typischer Ausruf: Die Wertschätzung der Kultur (Musik, Film, Videospiel usw.) geht verloren! Auf eine gewisse Weise stimmt das. In den 80er himmelte man Künstler wie Michael Jackson an, kaufte die streng limitierte Sonder-CD mit Bonusmaterial. Gleiches gilt für andere Medien (sagt er und schaut auf die Sammlerfigur von Peter, nicht ausgepackt und noch verschweißt, neben seiner schönen, großen Family-Guy Staffel 1-3 Box in dekorativem Sonderlook). Doch ist dieser Hang zur ,,Wertschätzung" nicht ein wenig übertrieben?

Klar wurde mir das, als ich neulich über einen kleinen Dorfflohmarkt in Belgien schlenderte. Neben dem üblichen Gerümpel (Lampen aus dem letzten Jahrhundert mit Glühbirnen aus dem vorletzten, oder Werkzeugteile wie ein Griff eines Hammers oder eine halbe Schere, die aber antik sein soll) auch ganz viele Schallplatten. Die Leute verkaufen, was sie einmal wertgeschätzt haben - oder? Naja, das ist die Frage. Ich wühle mich durch die Platten, begeistert von diesem Medium, das ich, 1989 geboren, nie kennengelernt habe und als faszinierend empfinde (mein Vater meint nur spöttisch: ,,Pff, die alten Dinger...") und sehe Iron Maiden, Boston, Abba... Das waren noch Zeiten! Allerdings fällt mir auch auf: Ein großer Haufen Mist ist ebenfalls drunter! Schlagerstars, von denen ich noch nie etwas gehört habe, experimentelle Musik, die niemand hören möchte (ich rede nicht von anerkannter Kunst wie Free Jazz oder dergleichen), Popmusik, die selbst in den 70ern schlecht war, usw.... Alle haben sie ihr eigenes, schönes Cover, ihr Booklet und eine Platte - sind aber nicht im Geringsten so viel wert wie eine einzige Iron-Maiden-Platte. Wertschätzung?! Hier kriegt jeder Depp so einen Datenträger!

Des Weiteren: Musik wurde gemacht, um live anzuhören. Was früher auch nur ,,einmalig" der Fall war, ist heute fast wieder der Fall. Konzerte haben ebenfalls nicht eingebüßt, seit dem Popularitätszuwachses der MP3. Und Filme? Die wurden fürs Kino gemacht! Konzentriert, nicht abgelenkt, gemütlich sitzend und fokussiert auf einer großen Leinwand mit Top-Sound sich einen Film anschauen - ja, genau so! Und nicht um auf einem lächerlichen, paar Zentimeter großen (auch wenn HD...) Display des Smartphones im Zug mit Kopfhörern anzuschauen! Am besten noch nebenbei Kreuzworträtsel lösen. Das ist Zweckentfremdung.

Doch das passiert eben, wenn man die Musik, die Filme, die Videospiele usw. so anbietet, wie man es eben tut. Man kann mit einem Klick den nächsten Song, das nächste Album wählen. Man muss sich nicht dazu zwingen, die etwas komplexere Musik (z.B. Jazz) anzuhören, was am Anfang schwerfällt, weil man zum Wechseln aufstehen müsste, die Platte vorsichtig aufheben, in die Hülle zurücktun und eine andere Platte auswählen müsste. Nein, man kann konsumieren. Doch leider geht da viel verloren... Wer konzentriert sich heute noch intensiv auf einen Kinofilm (und schaut ihn nicht nebenbei beim Surfen auf seinem Laptop an)?

eMusik, eFilme, eBücher...

Es kennt keine Grenzen. Auch ich habe mir ein Kindle gekauft. Entschuldigung für die Werbung... ich meine ,,eReader" (warum muss eigentlich alles Englisch sein?). Doch sehe ich das so: Es gibt Bücher, die SIND Konsumgüter. Die Belletristik ist voll davon. Typischerweise die Bestseller. Einmal gelesen... uninteressant. Und für diese Art von Büchern, finde ich einen eBook-Reader (dieses Englisch...) optimal. Besonders aufgrund der Einfachheit. Ich lese etwas, kann mit einer Berührung meines Fingers direkt ein Wort nachschlagen, das ich nicht verstehe, und habe eine Vielzahl immer dabei.

Doch was ich nicht verlieren will: Die Wertschätzung der wirklich wert-zu-schätzenden Werke. Ich leihe mir auch Filme digital, habe selbstverständlich eine große MP3-Bibliothek, einige Arcade-Spiele (die rein auf meiner Festplatte existieren) und mehr digitale Inhalte. Doch finde ich gewisse Werke besonders wertvoll, so kaufe ich mir es analog. Oder zumindest zum Anfassen. Ich kaufe mir dann eine CD, die ich bereits als MP3 habe, einen Film als schöne DVD zum Ins-Regal-Stellen, ein Videospiel in der limitierten Edition mit Sammlerfigur oder ein gebundenes Buch mit dem Geruch frischer Tinte (bsp: ,,Atlas Shrugged" von Ayn Rand besitze ich als Taschenbuch, in gebundener Ausgabe UND als eBook...).

Und die Häufung von limitierten Versionen, Sammlerartikeln und pompösen Sondereditionen auf dem Markt zeigt, dass ein Trend ebenfalls dahin geht.

Vielleicht gar nicht schlecht: Etwas, das nicht wertvoll ist, verkommt als zu konsumierender digitaler Inhalt... die wirklichen hochzuschätzenden werden als teure Sammleredition ins Regal gestellt. Das Mittelding verschwindet und das ist vielleicht genauso gut! Wir eliminieren die Wertschätzung des Mediokren, die Gleichsetzung des Mittelmäßigen mit dem Genialen - eigentlich toll, wie sich der Konsum zu einer feinen Differenzierung bezüglich Qualität der Kulturgüter gewandelt hat.

Resümierendes Fazit des Gesamteindruckes als Quintessenz... oder so

Lange Rede, großer Sinn. Dass man kulturelle Inhalte nicht mehr handhaben kann, sondern dass sie oft nur noch digital verfügbar sind, ist eine offenkundige Tatsache. Doch wie stehen wir dazu, dass viele ihre Musik nur noch herunterladen, keine CDs mehr besitzen, ihre Filme mittels digitaler Verleihe schauen, ihre Videospiele als Arcade oder ,,Games on Demand" ebenfalls nur noch herunterladen und sogar Bücher schlicht ,,konsumieren"?

Es ist die Frage, wie man dazu steht. Kunst oder Kultur ist so vielschichtig, so differenziert... vieles kann man tatsächlich schlichtweg ,,konsumieren". Zeitschriften, Geschichten, kleine Arcadegames für zwischendurch, Hollywoodfilme, Popmusik... meist sind die es gar nicht wert, aufbewahrt, geschätzt, angehimmelt und exponiert zu werden.

Denn das ist wohl die Quintessenz, die jeder auch für sich ziehen sollte: Ich konsumiere und das ist okay. So lange ich nicht die Wertschätzung für die wirklich wertvollen Güter verliere. Denn wenn ein Chopin als qualitätsschlechte MP3 aus einem Handylautsprecher ertönt, ein ,,2001: Odyssee im Weltraum" auf dem Smartphone neben dem Bearbeiten der Hausarbeit läuft, ,,Bioshock" kurz an einem Abend als digitaler Inhalt mit Komplettlösung durchgespielt wurde oder Goethes ,,Faust" oder Kafkas ,,der Prozess" als eBook nach dem ersten Lesen wieder gelöscht wird... dann läuft irgendetwas schief mit unserer Gesellschaft.

Aber so lange es noch die Möglichkeit des Kaufs einer wunderbar reichbestückten CD, eines schönen, festen Buches, einer Sonderedition eines Videospiels oder Filmes gibt... so lange sind wir noch auf der sicheren Seite und unsere Kultur verkommt nicht, nein sie verändert sich lediglich!

Quelle:

5 Kommentare

GFF TYLER 46 Do, 01.11.2012, 12:00 Uhr

Einerseits kann ich diese Digitalisierung verstehen und für gut finden. Aus umwelttechnischen Gründen habe ich da auch kein Problem mit. Weniger Verpackung, Material usw... Allerdings fängt da auch wieder die Frage nach der Masse an Arbeitsplätzen an. Weniger Abläufe = weniger Jobs usw.

Einen großen Pluspunkt handeln diese "nicht analogen" Produkte sich ein, wenn es um den Preis geht. So lange ich da eine (nicht gerade kleine) Menge an Geld spare, ist es doch super. Aber wenn ich dafür genauso viel zahlen muss, wie für eine "echte" CD...warum? Dann lieber CD.

Vom Thema Gebrauchtmarlt (gerade bei Games) ist mal ganz zu schweigen. Und ich glaube einfach, dass es noch eine ganze Zeit "analoge" Medien geben wird. Jedenfalls so lange, bis nicht jeder Konsument einen Internetanschluss oder ähnliches hat...

Yvespheus Do, 01.11.2012, 11:38 Uhr

Zum Messi lass ich mich auch nicht knechten. Ich kaufe mir die Filme, die mir gefallen, den Rest leihe ich mir in meiner Videothek des Vertrauens.

Und gerade Videotheken leiden doch am meisten unter der digitalen Entwicklung. Ich würde es so sehr vermissen, nicht eine guten Filmtipp zu bekommen oder das Fachsimpeln.

Ich bleibe analog. :smt023

RagnaroekGER Do, 01.11.2012, 11:33 Uhr

Klasse Thema, sehr gut geschrieben. Was mich immer wieder verwundert, ist die Tatsache, dass noch so viele (sogar sehr junge) Leute tatsächlich für den gefühlten Besitz alles zum Anfassen brauchen. Da ist XBU nicht die Ausnahme, eher die Regel: In Massen an Themen liest man immer wieder von Sammlereditionen die die Nutzer haben "müssen" und das ein nicht greifbarer Besitz fast gar keinem Besitz entspräche.

Ich bin 1981 geboren, ich denke ab dem Zeitalter rum ist es auch völlig egal ob nun in der Bundesrepublik oder der DDR, und somit ziemlich parallel mit dem digitalen Zeitalter mitgewachsen. Ich erinnere mich an meine Jugend, über 100 Vollalben CDs habe ich zum Schluss besessen. Zu der Zeit konnte man Musik wenn überhaupt dann auch nur illegal aus dem Netz ziehen. Napster war noch ein böses Raubkopierer- Tool und mit 56K war schon das laden eines einzigen Titels eine Tortur und mangels Flatrates war der Erwerb nicht billiger als der normale Kauf eines Presswerk- Silberlings.

Aber, diese Zeiten sind einfach vorbei- und dass ist auch gut so! Ich muss nicht jeden Schrott im Regal stehen haben und mich zum Polycarbonat- Messie knechten. Ich bin mir durchaus darüber im Klaren, dass ich damit so ziemlich alleine dastehe. Aber mehr als die Rechte es zu nutzen erwerben wir ohnehin nicht, ob ich nun jedes Schriftwerk gedruckt habe und jedes Lied gepresst- es ändert nichts!

Im Gegenteil, ich bin sicher nicht einmal der einzige hier, der im Footer (da haben wir es wieder- dieses Englisch) seiner Geschäfts- eMails die Bitte an die Mitarbeiter stehen hat, die eMails aus Umweltschutzgründen nur in besonders wichtigen Fällen auszudrucken.
Und nur weil die Top 10 der Charts, die in 6 Monaten kein Mensch mehr hören will, Sektoren der selben Platte belagern, auf denen auch wahre Kunstwerke von Beethoven bis Disturbed zu finden sind, haben sie niemals den selben Wert. Denn den bestimme ich für mich.

Die Wertschätzung der Kunstwerke senken meinem Erachten nach nicht die Formen des Besitzes, sondern die Form wie damit in der Gesellschaft insgesamt umgegangen wird. Nicht einmal die ständig quasselnde Freundin kann den Wert eines medialen Kunstwerk so stark herunterziehen, wie deplatzierte Werbung, beschnittene Abspänne oder etwa Einblendungen im Blockbuster von der nächsten Schrottsendung.

Yvespheus Do, 01.11.2012, 11:30 Uhr

Ich bin wie Mr. Hyde ein Liebhaber von "analoger" Ware. :smt023

Zum einen habe ich gerne was im Regal stehen, was ich auch oft mal durch eigene Cover verschöner, aber vor allem durch den dt. Jugendschutz bin ich oft auf Importe angewiesen (z.B. Spartacus - Blood & Sand, Fallout 3, etc.)
Solange ich in Deutschland nur zensierte Ware über die Downloadportale bekomme, ist es uninteressant für mich.

XBU MrHyde Do, 01.11.2012, 10:45 Uhr

Wow, ein wirklicher umfangreicher Blog, klasse geschrieben :smt023

Ich gehöre noch zu der "Ich-will-es-im-Regal-stehen-haben"-Generation und bin kein Freund von "digitalem Besitz". Ich muss es in der Hand halten.. das Buch, die CD, das Spiel oder die BluRay. Und so lange es noch genug von meiner Sorte gibt, wird es hoffentlich diese Sachen auch noch "in echt" zu kaufen geben.

Ich konzentriere mich auch noch auf einen Film... da will ich Ruhe haben und mich auf die Story einlassen... klimpert eine(r) in der Küche rum, wird auf Pause gestellt, ich will keinen Dialog verpassen oder ne spannende Szene überlabert bekommen.