
Wer auf Retro-Look und auf Gameplay der 80er und 90er steht, der wird mit Within the Blade wahrscheinlich sehr glücklich. Wir haben das Ninja-Spiel im 16-Bit-Stil auf der Xbox getestet und verraten euch in unserem Review, warum doch so manch ein Fan hier zuschlagen sollte.
Auf Retro geht’s los!
Na dann auf, auf, denn Within the Blade ist mal so richtig Retro! Grafisch erinnert das Spiel an eine Mischung aus 8-Bit und 16-Bit, es ist pixelig, typischer Side-Scroller von links nach rechts und voller Text-Dialoge. Von Anfang an ist klar, welcher Stil angepeilt wurde. Wer allerdings meint, das Spiel sehe dadurch schlecht aus, der irrt. Überraschenderweise finden wir sehr abwechslungsreiche Settings, wunderschöne Hintergründe, gut gemachte Zwischensequenzen und tolle, wenn auch oft sehr brutale Animationen. Hier wurde sich sichtlich Mühe gegeben, weswegen das Spiel oftmals dann doch etwas moderner wirkt, als es vorgibt. Es gibt übrigens prozedural generierte Levels, sodass kein Spieldurchgang dem anderen gleicht – das schafft eine tolle und dichte Atmosphäre.
Aber auch das Gameplay ist insgesamt sehr altmodisch. Es gibt keine wirklichen Tutorials, man läuft von links nach rechts drauf los und zerhackt alles Mögliche, was einem im Weg steht. Dabei sind wir mit einem heftigen Schwierigkeitsgrad konfrontiert, der aber glücklicherweise im Vergleich zu echten Titeln aus den 80ern, ein paar Checkpoints und Autospeicher-Funktionen beinhaltet. So ist man nicht immer gleich aufgeschmissen, wenn man mal eine Passage nicht schafft.
Ninja-Sein mit Nuancen
Obwohl das Spiel anfänglich an simple Slasher wie Shinobi (1987) erinnert, bietet Within the Blade dann doch einige Feinheiten mehr im Gameplay. So ist die Hau-Drauf-Variante oft nicht der beste Weg zum Ziel, da es zum einen recht schwer sein kann, zum anderen aber auch oftmals weniger Erfahrungspunkte bringt. Ein schleichender Ninja, der nie gesehen wurde und an den Gegnern vorbeihuscht ist da die bessere Variante.
Das Spiel sieht dies vor und bietet euch kompletten Freiraum, wie ihr an Level herangehen wollt. Leider muss man aber sagen, dass man förmlich zu Stealth gezwungen wird, da man sonst viel zu oft nicht genügend Erfahrung sammelt, um voranzuschreiten.
Hier merkt man auch, dass das Spiel einige moderne RPG-Elemente mit eingebaut hat. Ein Levelsystem mit einem großen Upgrade-Baum, ein viel zu überladenes Item-System, das einen ohne Tutorial umhaut und ein Crafting-System, welches ebenfalls ohne Erklärungen und mit viel Gerate daherkommt. Welche Ressource ist selten und wichtig? Welche Waffen kann man eigentlich alles craften? Welche bringen was? Welche Items kann man craften? Alles dies muss man nach und nach herausfinden, denn das Spiel gibt einem keine Hilfestellung. Zwar gibt es später Rezepte zu finden und man sieht, welche Waffen man kaufen kann – wirklich wissen, was denn nun von Vorteil ist, tut man nie. Dann heißt es gleich wieder: In die alten Levels und Erfahrung sammeln, also viel Grinden, damit man sich das andere Upgrade auch noch leisten kann.
Fazit
Man muss es einfach zugeben und man sieht es sofort: Within the Blade ist nur etwas für Hardcore-Nostalgie-Fans. Die Zielgruppe ist sehr klein, denn sowohl Optik als auch Gameplay sind altbacken und können so manch einen vom Spiel abhalten. Zwar kann die Grafik im 16-Bit-Stil wirklich überzeugen, aber es gibt auch einige Dinge, die nicht so gelungen sind.
Das Gameplay forciert einem Stealth auf, obwohl es den Anschein hat, man könnte genau so Ninja sein, wie man möchte. Auch die etwas karge Story und die fehlenden Tutorials helfen nicht, dem Spiel einen großen Charme zu verleihen. Sicherlich kann man hier einige Stunden Spaß finden, wenn man auf Oldschool-Action steht. Auch die neueren Spielelemente wie Checkpoints, Crafting und Hochleveln können unterhaltsam sein. Insgesamt bleibt die Zielgruppe aber eine sehr kleine. Es ist und bleibt ein Spiel, das prinzipiell nur Fans von Retro-Games interessiert.
Bewertung
Pro
- Schöne 16-Bit-Optik
- Retro-Charme
- Abwechslungsreiches Gameplay
- Moderne Speicherfunktionen
Contra
- Etwas zu sehr retro
- Man wird etwas zu sehr zum Stealth gezwungen
- Fehlende Tutorials und Hilfestellungen
- Notwendiges Grinden
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