Page

Mit dem „neuesten“ Katamari-Ableger bietet Bandai Namco ein Remaster eines fast 20 Jahre alten Spiels an – doch es ist so verrückt, bunt und unterhaltsam wie noch nie. Die spaßig absurde Formel des Gameplays, in der man mit einer Art Kugel alle Objekte um sich herum aufsammelt, funktioniert und wir hatten bei unserem Testen fürs Review richtig Spaß.

Remaster von 2005

Das nun erschienene We love Katamari Reroll+ Royal Reverie ist ein Remaster des 2005 für die PS2 erschienenen „We love Katamari“ – wer zu der ungewöhnlichen Namensnennung mehr wissen will, siehe am Ende des Reviews.

Wer bis jetzt noch nie von Katamari gehört hat, dem kann man das Spielprinzip – und den Reiz dahinter – nur schwer erklären. Ihr spielt anfänglich den Prinzen des König Kosmos – ein Typ mit famosem Bart, engen Strumpfhosen und elegantem Cape. Jener ist der Erschaffer des Universums und bittet euch darum, den leeren Sternenhimmel doch mit Sternen zu füllen. Dies tut ihr, indem ihr Zeugs auf der Erde mithilfe eures Balles, dem Katamari, „aufsammelt“, je mehr ihr aufsammelt, desto größer werdet ihr und desto größere Dinge könnt ihr aufnehmen. Und eben jene riesigen Bälle werden im Anschluss zu Sternen… Klingt total abgefahren und verrückt und das ist es auch. Japanischer und abstruser als Katamari geht nicht – und wir lieben es! Schaut euch am besten unser Let’s Play an, um ein Gefühl dafür zu bekommen, wie sich Katamari spielt.

Fest steht, dass das Gameplay immer noch unglaublich unterhaltsam ist und das Ganze durch eine unglaublich bunte (vor allem im Remaster mit noch kräftigeren Farben ausgestatte) Welt besticht. Nicht zu vergessen ist der phänomenal gute Soundtrack, der motiviert und durch seine absurde J-Pop-Vibes eine wunderbar amüsante und gleichzeitig erfreuliche und anspornende Stimmung aufbaut. Großes Kino – immer noch!

Es rollt wie eh und je – und diesmal sogar in HD!

Das Gameplay hat sich nicht verändert. Frei nach dem Motto: Altbewährtes soll man nicht verändern. So ist die Gameplaymechanik immer noch gewöhnungsbedürftig, funktioniert aber weiterhin wie gewohnt. Mit den beiden Sticks rollt ihr den Katamari noch vorne, könnt ihn beschleunigen, abbremsen und rückwärtsrollen. Chaotisch wird das Ganze dann im Co-Op, der, anders als üblich, das Spiel schwieriger denn einfacher macht; denn nun rollt ihr zu zweit eine einzige Kugel hin und her und müsst eure Bewegungen absprechen. Ihr könnt aber auch zu zweit gegeneinander antreten, dann darf jeder allein über sein Katamari verfügen.

Das Spiel bietet (fast) 1:1 das gleiche Gameplay wie früher, mit einigen neuen Verbesserungen, die uns das Leben 2023 erleichtern. So ist die Grafik in hoher Auflösung und kräftigen Farben fantastisch anzusehen, auch wenn natürlich die Spielwelt selbst weiterhin grafisch simpel und polygonartig ist. Daneben gibt es im Spiel Hinweise in Form eines Pfeils, damit man sich wiederfindet und ebenfalls neu sind Einsteigerhilfen für alle Anfänger, die mit der Steuerung noch teils Probleme haben. Auch neu: Ihr könnt eine Playlist eurer Lieblingstitel zusammenstellen, die ihr während des Spielens hören wollt.

Das Gameplay ist und bleibt aber fantastisch unterhaltsam, unglaublich witzig und so absurd, dass jeder sofort in seinen Bann gezogen wird. Zusätzlich zu normalen „Rolle so viel auf, wie es geht“-Level gibt es auch einige andere Missionen, die ein wenig Abwechslung in die altbewährte Formel bringen. So muss man einmal den Ball durch Bewegung und Aufnahme am Brennen und vom Wasser entfernt halten. Ein anderes Mal geht es darum, einen Sumoringer immer beleibter werden zu lassen, indem man explizit Nahrung aufrollt.

Nicht zuletzt haben wir die paar „Bonus-Level“ in Form der „Royal Reverie“. Bei diesen königlichen Träumereien steigt ihr in die Haut des noch jungen König des Kosmos und spielt ein paar bekannte Level im Remix – nichts wirklich Neues also, aber immerhin, ein wenig neuer Roll-Content für alle Katmari-Süchtigen.

 

Bonus für die Nerds: Die Etymologie des Spieltitels.

Okay, um den Titel des komplizierten Spiels zu erklären, muss man ein wenig ausholen. Das Spiel „We love Katamari“ ist der direkte Nachfolger von „Katamari Damacy“. Der Name ist auf ein japanisches Sprachspiel zurückzuführen, dabei bedeutet Katamari (塊) „Klumpen“ oder „Ballen“ und Damashii ist die Rendaku-Form von tamashii (魂), was „Seele“ oder „Geist“ bedeutet (der gewiefte Linguist erkennt hier, dass die beiden Kanji dasselbe Element auf der rechten Seite (鬼) haben – es handelt sich hier um eine Art visuelle Alliteration). Schlussendlich bedeutet der Ausdruck in etwa „Klumpengeist“. Dabei nimmt der Ausdruck „Katamari“ im Spiel selbst Referenz auf die kugelartigen Anfangsklumpen, welche von den diversen Charakteren gerollt werden.

„We love Katamari“ als Remaster nennt sich sodenn „Reroll +“ weil es halt noch etwas mehr zum „Rollen“ gibt: Royal Reverie, ein paar Bonus-Level, in denen es um die „königlichen Träume“ des König Kosmos geht.

Fazit

Es ist und bleibt ein Heidenspaß einen Katamari durch die Welt zu rollen, bei einer Heftklammergröße anzufangen und irgendwann so groß zu werden, dass man ganze Kontinente mit sich reißt. Das absurde Setting, die kunterbunte Welt, die vielen versteckten Details und Collectibles, der fantastische Soundtrack – auch im Jahr 2023 macht Katamari immer noch eine Menge Spaß. Zwar ist es schade, dass wir immer noch keinen richtigen, neuen Titel in der Serie bekommen, aber das Remaster hat es definitiv in sich und Bandai Namco hat alles richtig gemacht: Das gute altbewährte Gameplay bleibt und wird lediglich mit ein paar Comfort-Features, HD-Grafik und ein paar Bonus-Level aufgehübscht.

Katamari ist und bleibt ein fantastisch absurdes Spiel und ist sowohl Neulingen der Serie wie auch Fans zu empfehlen: Das Remaster We love Katamari Reroll+ Royal Reverie bietet genügend Möglichkeiten, sich auszutoben.


Bewertung

Pro

  • Absurd süchtigmachendes Gameplay
  • Witzige Aufmachung
  • Kunterbunt und jetzt in HD!
  • 1A Soundtrack
  • Co-Op und lokaler Multiplayer

Contra

  • Bonus-Level sind nicht besonders
  • Im Endeffekt kein neues Spiel

Grafik 7 von 10
7/10
Sound 9 von 10
9/10
Story 7 von 10
7/10
Gameplay 8 von 10
8/10
Umfang 8 von 10
8/10
Multiplayer 7 von 10
7/10
Spielspaß 10 von 10
10/10
XBU-Gold-Award
9

0 Kommentare