
Recorder of the dead
Juliette hat im Prinzip nur ein Werkzeug dabei und dieses Werkzeug gehört zu den coolsten Gadgets, die man in einem Horrorspiel bisher im Rucksack hatte.
Die Waffe der Wahl ist ein Tonbandgerät mit einem Mikrofon. Mit dem Mikrofon können wir Frequenzen empfangen, welche außerhalb der Welt der lebenden liegen. Somit rüsten wir das Mikro aus und folgen den steigenden Signalen, so hört man sich durch die Spielwelt, was alleine schon cool ist.
Hat man dann einen Geist gefunden, so wird Juliette seine Worte aufzeichnen. Oft sind diese unverständlich, das bedeutet wir müssen an unserem Tonbandgerät rumspielen. Wir können die Geschwindigkeit der Aufnahme erhöhen oder verringern und natürlich können wir vorwärts und rückwärts abspielen. Die Kombinationen dieser Methoden helfen uns die Geister zu verstehen, außerdem wird in der Spielwelt markiert, wo wir bestimmte Dinge finden müssen.
Auch, wenn nach der Hälfte der Spielzeit, die fünf bis sechs Stunden andauern kann, das Feature bereits etwas langweilig wird, ist besonders die Suche nach Geräuschen in dunklen Umgebungen richtig spannend. Leider kann man das nicht für alle Rätsel im Spiel sagen.
Dunkle Gegner und undurchsichtige Rätsel
Um an neue Informationen zu kommen und Wege aus verlassenen Gebäuden zu finden, müssen wir nicht nur bösartige Geister besiegen, sondern auch einige Rätsel lösen. Fehlende Teile für Rätsel werden uns sichtbar gemacht, wenn wir bestimmte Geistergespräche entschlüsseln. Zwar sind wir schon etliche Male an diesen Items vorbeigegangen, doch sichtbar werden diese erst, nachdem wir das Geister-Rätsel gelöst haben. Dieses Problem hat jedes Rätsel, wir werden hier in ein sehr enges Korsett geschnürt. Bestimmte Rätsel wären offensichtlich auch anders lösbar oder Wege könnten anders genommen werden, das Spiel selbst zwingt uns aber einen Lösungsweg auf.
Das ist zumindest bei 30% der Rätsel der Fall, was leider die Spielzeit etwas zieht. Die restlichen Rätsel sind aber gut gelungen. Problematisch sind auch Bugs, die sich eingeschlichen haben, es kam leider mehrfach vor, dass ich bestimmte Items nicht benutzen konnte, obwohl es genau an dieser Stelle nötig wäre, so konnte ich zum Beispiel Türen nicht öffnen, obwohl ich den Schlüssel hatte. Am Ende blieb nichts anderes übrig als das Spiel neu zu starten.
Die Kämpfe gefallen mir leider auch nicht. Hat man den Helligkeitswert des Spieles wie empfohlen eingestellt, so sieht man einige Gegner einfach nicht. Ich bin an einigen Stellen oftmals gestorben ohne zu verstehen warum, das wird im Laufe der Zeit anstrengend. Die Kartoffelkanone ist eine coole Waffe, doch die Physik im Spiel ist nicht sonderlich gut gelungen, so sind Kämpfe manchmal auch einfach Glückssache. Das Spiel hätte meiner Meinung nach die Kämpfe weglassen und die Rätsel dafür etwas runder machen sollen.
Fazit
Sylvio bringt ein durchaus interessantes Prinzip auf die Xbox One. Der Audiorekorder ist ein tolles Gadget und sorgt für eine gewisse Atmosphäre. Leider nutzt dieses Feature mit der Zeit ab und die technische Leistung lässt dann auch zu wünschen übrig.
Zwei Jahre zu spät erscheint der Titel auf der Xbox und die Zeit sieht man ihm an. Der Großteil der Rätsel ist gut, einige zwingen den Spieler leider gewisse Wege auf, was nicht sein müsste. Ebenso finde ich die Kämpfe eher verkrampft.
Eine etwas neuere Technik, kürzere Spieldauer und der Verzicht auf Kämpfe hätte den Titel für mich interessant gemacht. Leider konnte Sylvio mich - selbst als Horror Fan - nicht schocken oder in seinen Bann ziehen.
Bewertung
Pro
- Das Tonbandgerät ist ein tolles Gadget
Contra
- Technisch veraltet
- Kämpfe teilweise verkrampft
- Zu lang
3 Kommentare
XBU Zwobby Di, 24.01.2017, 17:17 Uhr
Ja, den DLC "Jacqueline" teste ich vielleicht auch mal...
XC ShadowClaw Di, 24.01.2017, 15:32 Uhr
Ostdeutsch :'D genial!!!!!
XBU Razor Di, 24.01.2017, 11:50 Uhr
Der Name klingt eher nach Ostdeutschland als nach Gelddruckmaschine :ugly10