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Ein Fulltime-Job

Wie schon beschrieben, gibt es unzählige Aufgaben zu erledigen. Im Fokus steht natürlich die Farm, hier könnt ihr zu Beginn aber nicht viel machen, da eure Ressourcen begrenzt sind. Zusätzlich fehlt es euch an Manpower, diese Farm ist eine Oneman-Show.

Die Spielfigur hat nur eine begrenzte Ausdauer, jede körperliche Arbeit verbraucht diese Ausdauer. Nahrung oder Schlaf bringen den Protagonisten wieder zurück in die Spur, da ihr anfänglich aber kaum Nahrung habt, bleibt nur der Schlaf. Das Spiel hat einen Tag-Nacht Rhythmus, da es nachts dunkel wird macht es Sinn, tagsüber alle Aufgaben zu erledigen. Zusätzlich füllt sich eure Anzeige nur bedingt wieder auf, wenn ihr zu spät ins Bett geht.

Die Bewohner der Stadt und ihr Geschäfte sind natürlich auch an diese Zeiten gebunden. Hierdurch ergibt sich ein eingeschränktes Zeitfenster. Wollt ihr also euer Feld aufbereiten, zeitglich Vorräte kaufen und die Beziehungen zu den Dorfbewohnern pflegen, so kann ein Tag schon sehr knapp sein. Pflanzen und Tiere wachsen mit den vergangenen Tagen, genauso wechseln die Jahreszeiten, es ist also durchgehen Bewegung im Spiel. Um das Ganze aufzulockern, gibt es noch Dorffeste oder Events, die euch und die NPCs einbinden. Ganz wie im echten Leben gleicht in Stardew Valley also kein Tag dem anderen.

Warum das alles?

Der rote Faden ist in Stardew Valley nicht sonderlich leicht zu erkennen. Die Hauptaufgabe ist im Prinzip, das Erbe eures Großvaters zu pflegen. Doch dieser Weg hat viele Abgabelungen, je nachdem wie ihr spielt, gibt es Freundschaften und Liebesbeziehungen aber auch allerhand andere Nebenquests.

In Stardew Valley ist der Weg das Ziel. Das Spiel hat ein langsames Tempo und ihr könnt entscheiden, was ihr damit macht. Es gibt kleine Dungeons, wenn euch danach ist Gegner zu jagen, um aus den Überbleibseln etwas zu kochen. Ihr könnt aber auch friedlich Tiere auf der Farm halten und mit Milch und Eier euer Geld verdienen. Es geht in Stardew Valley einfach nur darum, zu spielen und zu machen worauf ihr Lust habt. Immer wieder werden Ereignisse getriggert, die stellenweise wirklichen emotionalen Wert haben, insgesamt liegt der Fokus hier aber auf dem Gameplay.

Das besagte Gameplay wird viel Zeit von euch fordern, denn große Projekte auf der Farm kosten viel Geld und viele Ressourcen, diese zu erlangen dauert lange und so werdet ihr einige Ingame-Jahre brauchen um aus dem unordentlichen Garten eine prächtige Farm zu machen. Dabei ist nicht jeder gespielte Tag gleich interessant, wie im echten Leben gibt es Tage, da gibt es Action und andere da geht ihr einfach eurer Arbeit nach. Stellenweise ist das Gameplay schon fast zu langsam, insgesamt ist genau das aber eine schöne Abwechslung zum aktuellen Gamingtrend.

Der Retro-Trend geht weiter

Der Trend zur Pixel-Optik mit Retro-Charme macht auch vor Stardew Valley keinen Halt. Der Look ist insgesamt aber sehr gut gelungen. Zwar haben wir stark erkennbare Pixel, das Ganze ist aber insgesamt zu auf High Definition poliert, dass man auch mehrere Stunden spielen kann, ohne dass die Augen schmerzen. Look and Feel erinnern hier deutlich an die Harvest Moon Serie diverser Nintendo Konsolen. Wer High End Grafikpracht sucht, für den ist der Titel wohl zu niedlich.

Eine Sprachausgabe gibt es passend zum Design des Titels nicht, alles wird in Textboxen erklärt. Leider sind die Bildschirmtexte nur auf Englisch, das Ganze ist besonders dann problematisch, wenn es um landwirtschaftliche Begriffe und Namen von Pflanzen geht, da wird nicht jeder Spieler wissen, was genau er da anbaut.

Musikalisch ist der Soundtrack wirklich schön, die Melodien erinnern stark an die gute alte RPG Zeit auf dem Super Nintendo, doch oft ist es einfach still. Ob dies so gewollt ist, kann ich schwer beurteilen. In einigen Gebieten arbeitet ihr als Spieler zehn Minuten im Stillen und dann geht plötzlich die Musik los, das wirkt etwas merkwürdig. Die Performance hinterlässt als Gesamtpaket einen positiven Eindruck.

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Fazit

Es gibt viel zu tun in Stardew Valley. Der Aufbau der Farm macht Spaß und es ist befriedigend, wenn der Betriebt wächst. Der Weg dorthin ist wegen des fehlenden Tutorials leider etwas steinig.

Das Spiel versprüht ordentlichen Retro-Charme, auch wenn die musikalische Untermalung etwas zu zurückhaltend ist.

Spielerisch gibt es genügend Freiheiten, um Spieler lange an diesen Titel zu fesseln. Wer in die Welt von Stardew Valley abgetaucht ist, der wird immer wieder dorthin zurückkehren. Das Spiel überzeugt dadurch, dass es ungewohnt langsam und beruhigend ist. Sicherlich kein Titel für Jedermann, es wird aber genügend Gamer geben, die daran Spaß haben werden.


Bewertung

Pro

  • Entspannendes Gesamtkonzept
  • Viele Freiheiten

Contra

  • Zu oft fehlt Hintergrundmusik

Grafik 7 von 10
7/10
Sound 6 von 10
6/10
Story / Konzept 9 von 10
9/10
Gameplay 8 von 10
8/10
Spielspaß 8 von 10
8/10
Umfang 9 von 10
9/10
XBU-Silver-Award
8

2 Kommentare

XBU Zwobby Mi, 22.02.2017, 16:38 Uhr

bei mir gewinnt da der Nostalgie Faktor, lieber so also schlecht versucht eine moderne Grafik zu präsentieren. ist aber eine Frage des Geschmacks.

XBU Philippe Mi, 22.02.2017, 15:32 Uhr

Mir ist die Grafik alt echt ZU oldschool. Ich mag Rollenspiele in dem Design, aber denke, dass das überlebt ist. Mehr Detailreichtum ist doch erlaubt.