
Über Stock und Stein
Kommen wir nun zum Gameplay von Shantae: Half-Genie Hero. Wie bereits seine Vorgänger, stellt das Spiel einen genretypischen Sidescroller dar. Im Metroidvania Style wird der Spieler durch die insgesamt sieben Welten geschickt, um das Böse bei der Zerstörung der Welt zu stoppen. Nebst ihrer Fähigkeit, ihre langen Lila Haare wie eine Peitsche einzusetzen oder Feuerbälle zu schleudern beziehungsweise Säbel um sich herum kreisen zu lassen, besitzt die kleine Halb-Genie Dame sogenannte Tänze. Diese Tänze sind andere Formen, die Shantae annehmen kann, um durch die neu errungenen Fähigkeiten weiter zu kommen. Formen wie der Krebs, der das Bewegen unter Wasser zum Vergnügen macht oder das Äffchen, durch welchen das Klettern an der Wand möglich wird, machen das Spiel um einiges vielseitiger.
Wer alle versteckten Items findet und Sidequests erledigt bzw. Juwelen zum Freischalten neuer Formen sammelt, wird es auf insgesamt 12 Tänze bringen. Von diesen 12 Tänzen sind insgesamt 9 verschiedene Formen, durch die Shantae zu Land, Wasser und Luft hervorragend zurande kommt. Tänze wie den Affen- oder Meerjungfrauen-, oder Elefantentanz sind die am Häufigsten genutzten Formen. Lediglich der Tanz der Spinne war seit Freischaltung nicht einmal notwendig. Im Umkehrschluss bedeutet dies, dass die zur Verfügung stehenden Fähigkeiten nicht nur nutzloser Content, sondern beim Fortschritt im Spiel ein wesentlicher Bestandteil sind. Einziges Manko ist die nicht so sehr gelungene Steuerung beim Phasenwechsel. Dieser wird durch das Drücken der Y-Taste initiiert. Nun stehen vier Formen zur Auswahl, die durch das Drücken in die jeweilige Richtung auf dem Digipad gewählt werden können. Alle zwei bis drei Sekunden wechselt die Belegung. Das Formenwechseln ist quasi mehrfach belegt. Eine Falschauswahl ist nicht selten die Folge.
Abgesehen von den Tänzen als Features, gibt es aber auch noch andere Punkte, die sehr gut passen. Das Hoch- und Runterklettern an Seilen bzw. Ketten oder dem Entfliehen eines riesen Gegners durch ein Level sind Typisch für einen Sidescroller und kommen gut an. Neben den beiden genannten Punkten, gab es aber noch den fackelwerfenden Gegner oder die zu Boden fallenden Herzen, die Leben spenden, die aus Spielen wie Castlevania bekannt sind. Ob man diese „Kopie“ von Spielelementen nun gut findet oder nicht, bleibt jedem selbst überlassen. Für mich muss ein guter Sidescroller solche Elemente enthalten. Mag sein, dass dies mit nostalgischen Erinnerungen aus früherer Zeit zusammen hängt.
Preis/Leistung des Spiels
Wie bereits etwas weiter oben geschrieben, braucht es circa 7 Stunden, bis das Spiel zum ersten Mal bewältigt ist. Für einen Preis von 19,99€ bekommt der Spieler ein buntes Abenteuer vollgepackt mit humorvollen Dialogen, tollen Landschaften in einer hübschen Optik die durch eine etwas nervige Musik untermalt wird. Die Menge an Sammelobjekten und die Tatsache, dass das Spiel nach Vollendung erneut, in einem schwierigeren Modus, durchgespielt werden kann, bieten nochmal jede Menge Content. Wer im Spiel darüber hinaus noch aufs Ganze gehen möchte, bekommt eine Galerie mit insgesamt zehn Räumen, die man mit Schlüsseln aufschließen kann. Die Schlüssel befinden sich, nebst weiterer Sammelobjekte in den verschiedenen Welten. Hinter den Türen der Galerie befinden sich etliche Concept Arts zum Spiel. Was die großen Hersteller oft für viel Geld in einer Collectors Edition verpacken, kann der Spieler mit weiteren Challenges freischalten. Bis es in Shantae: Half-Genie Hero also nichts mehr Neues zu entdecken gibt, werden viele Stunden vergehen. In Sachen Preis/Leistung macht das Spiel also eine ganz annehmbare Figur.
Fazit
Abschließend lässt sich über das von Crowdfunding finanzierte Shantae: Half-Genie Hero prinzipiell nur Gutes sagen. Bis auf die Tatsache, dass die Musik stellenweise etwas nervig, die Steuerung beim Phasenwechsel etwas unglücklich gelungen und die Wiederholung einzelner Welten zu häufig ist, macht der vierte Teil von Shantae’s Abenteuer eine durchweg gute Figur.
Die Kombination aus schönen Spielewelten, witzigen Dialogen und teils kniffeligen Leveln machen aus dem Spiel zwar keinen Blockbuster im Sidescroller / Metroidvania Genre, sorgen aber für eine willkommene Abwechslung.
Wer im Spiel das letzte Collectible gesammelt und den letzten Gegner erledigt hat, wird für seine investierten 19,99€ allermeist genug Gegenwert erhalten haben. Freunde von Metroidvania typischen Sidescrollern und/oder bunt gestalteten Spielen mit lustigen Dialogen werden hier auf ihre Kosten kommen. Da der Schwierigkeitsgrad des Spiels nicht wirklich hoch ist, eignet sich das Spiel für eine breite Zielgruppe, von jung bis alt. Deshalb bekommt das Spiel von uns eine Kaufempfehlung.
Bewertung
Pro
- Tolle Optik
- Humorvolle Dialoge
- Die annehmbaren Formen machen das Spiel vielseitig
Contra
- Musik wird nach einer Weile "anstrengend"
- Welten müssen zu oft am Stück wiederholt werden
- Steuerung beim Phasenwechsel ungünstig gestaltet

0 Kommentare