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Ein neues Videospiel verstärkt das Repertoire an Sidescrollern für die Xbox One. Die Rede ist von Shantae: Half-Genie Hero. Vor knapp 10 Monaten haben wir für euch Shantae and the Pirate’s Curse getestet. Nunmehr kehrt die kleine quirlige Shantae, halb Mensch halb Ginie, zurück auf die Xbox One. In dem folgenden Spieletest möchten wir euch Ginie und ihr neustes Abenteuer vorstellen und sagen, wie es in unseren Augen abschneidet.

Und die Moral von der Geschicht‘: Bösen Menschen traut man nicht!

Shantae: Half-Genie Hero beginnt buchstäblich sehr verschlafen. In ihrem Bett liegend wird die kleine Heldin von einem leisen Flüstern geweckt. Diesem Geräusch folgend wird Shantae, an ihrem schlafenden Onkel vorbei, in eine Höhle unterhalb von Onkels Labor gelockt. Eine mysteriöse Stimme, die einem hellen Licht entspringt, macht die Hauptfigur auf das bevorstehende Ende der Welt aufmerksam. Die Welt droht durch dunkle Magie zerstört zu werden und nur Shantae allein kann dies verhindern. Anschließend ist das Intro schon vorbei. Am nächsten Morgen aufgewacht und noch leicht verwirrt, sucht die kleine Halb-Genie Dame ihren Onkel auf. Dieser benötigt Hilfe bei dem Bau einer Maschine, welche die Stadt vor weiterem Unheil schützen soll. Jäh wird der Dialog zwischen Onkel und Nichte durch die Nachricht eines Überfalls beendet. Hiermit beginnt schon Shantae’s erstes Abenteuer.

Die „Geschichte“ des Spiels ist in den ersten Spielstunden eher mager. Shantae ist im Prinzip nur ihres Onkels Handlangerin und besorgt die Materialien für eine Maschine. Nach einiger Zeit jedoch nimmt die Handlung eine unvorhergesehene Wendung und es kommt etwas Pepp in die Story. Aber diese Würze in der Handlung hält nicht lange, da das Spiel dann ein jähes Ende findet. Nach ungefähr 7 Stunden laufen die Credits bei dem Spiel zum ersten Mal über den Bildschirm.

Übung macht den Meister

Das haben sich die Macher von Shantae: Half-Genie Hero wohl auch gedacht. Wie es bei einem klassischen Metroidvania Spiel üblich ist, durchquert der Spieler die Level mehrfach. Nach dem Freischalten neuer Fähigkeiten werden neue Bereiche bereits bekannter Level zugänglich. Das ist nun wirklich nichts Neues und gehört quasi schon zum guten Ton. Was bei Shantae’s Abenteuern auffällt, ist die Tatsache dass bestimmte Level 4-5 Mal hintereinander durchlaufen werden müssen, um das nächste Bauteil für den Onkel zu finden. Diese schnelle Wiederholung von ein und demselben Level sorgt nicht gerade für Spannung. Hier wäre es schöner gewesen, entweder mehr Gebiete zu erstellen, oder die Items auf andere Abschnitte zu verteilen, damit dieser hohe Wiederholungsrate etwas gesenkt werden kann.

Achja…sie werden so schnell erwachsen

Wenn man den Vorgänger Shantae and the Pirate’s Curse mit dem hier getesteten Shantae: Half-Genie Hero vergleicht, kommt ein Unterschied direkt zum Vorschein: Optik und Sound sind im HD Zeitalter angekommen. Während im erstgenannten Teil Grafik und Sound noch an die gute alte 16-Bit Ära erinnern, ist in Half-Genie Hero alles ganz modern. In einer liebevoll gestalteten Welt bewegt sich die kleine Shantae in HD Grafik über den Bildschirm. Die Welten bieten untereinander ausreichend Abwechslung und Detailreichtum. Von der Hauptstraße einer Hafenstadt, über einen Fabrikturm in einer Oase bis hin zu einer Rennbahn in den Wolken kommt der Spieler in den Genuss anspruchsvoller Umgebungen die Shantae’s ganze Fähigkeiten erfordern.

Aber auch die Akustik ist erwachsen geworden. Erneut gilt es hier den Vergleich zum Vorgänger Pirate’s Curse zu ziehen. Während dort der Sound passend zur Grafik in 16-Bit vertont war, so ist es in Half-Genie Hero nun auch State of Art. Die Musik im Spiel ist meistens sehr wild und laut. Ein Level wird von einem einzigen Lied untermalt, welches in Dauerschleife läuft. Eine Situationsbezogene Musik fehlt komplett, sodass auch der entspannte Gang über einen Steg mit dramatischen Klängen voller harter Gitarren Riffs belegt ist. Etwas mehr Abwechslung hätte dem Spiel auf der akustischen Seite definitiv nicht geschadet.

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Fazit

Abschließend lässt sich über das von Crowdfunding finanzierte Shantae: Half-Genie Hero prinzipiell nur Gutes sagen. Bis auf die Tatsache, dass die Musik stellenweise etwas nervig, die Steuerung beim Phasenwechsel etwas unglücklich gelungen und die Wiederholung einzelner Welten zu häufig ist, macht der vierte Teil von Shantae’s Abenteuer eine durchweg gute Figur.

Die Kombination aus schönen Spielewelten, witzigen Dialogen und teils kniffeligen Leveln machen aus dem Spiel zwar keinen Blockbuster im Sidescroller / Metroidvania Genre, sorgen aber für eine willkommene Abwechslung.

Wer im Spiel das letzte Collectible gesammelt und den letzten Gegner erledigt hat, wird für seine investierten 19,99€ allermeist genug Gegenwert erhalten haben. Freunde von Metroidvania typischen Sidescrollern und/oder bunt gestalteten Spielen mit lustigen Dialogen werden hier auf ihre Kosten kommen. Da der Schwierigkeitsgrad des Spiels nicht wirklich hoch ist, eignet sich das Spiel für eine breite Zielgruppe, von jung bis alt. Deshalb bekommt das Spiel von uns eine Kaufempfehlung.


Bewertung

Pro

  • Tolle Optik
  • Humorvolle Dialoge
  • Die annehmbaren Formen machen das Spiel vielseitig

Contra

  • Musik wird nach einer Weile "anstrengend"
  • Welten müssen zu oft am Stück wiederholt werden
  • Steuerung beim Phasenwechsel ungünstig gestaltet

Grafik 8 von 10
8/10
Sound 7 von 10
7/10
Umfang (Preis/Leistung) 8 von 10
8/10
Gameplay 8 von 10
8/10
Aufmachung des Spiels 8 von 10
8/10
Spielspaß 8 von 10
8/10
XBU-Silver-Award
8

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