
Mehr Taktik als man erwartet
Auf den ersten Blick handelt es sich bei Rise and Shine um ein Run and Gun Titel. Doch mit Run wird man hier nicht weit kommen, doch darauf gehe ich später ein. Es gibt viele Gegner und es wird auch viel geballert, jedoch nicht ohne Hirn. Ihr müsst euch hinter Deckungen verstecken und die richtige Waffe für die richtige Situation ausrüsten.
Was heißt das? Ihr bekommt für eure Waffe diverse Upgrades, so könnt ihr Elektrogeschosse abfeuern und eure Kugeln durch gewisse Energiefelder lenken. Gerade das Lenken der Kugeln gibt dem Spiel eine weitere Ebene; die Rätsel.
Oft gibt es Rätsel und Geschicklichkeitsprüfungen, bei denen ihr mit den lenkbaren Projektilen der Waffen bestimmte Wege zurücklegen müsst. Entweder geht es hier um ein ruhiges Händchen oder ihr müsst euch einen cleveren Weg überlegen. Die Rätsel sind nicht zu schwierig, bieten aber eine willkommene Abwechslung zu den blutigen Shootouts. Wenn ihr an einen Endgegner geratet, dann müsst ihr in der Regel eure gesammelten Fähigkeiten gut kombinieren und mit gut meine ich sehr gut.
Ich glaub, ich beiß' ins Pad!
Rise and Shine ist schwer und zwar richtig schwer. Das Spiel ist grundsätzlich sicher in weniger als zwei Stunden zu meistern, das werdet ihr aber wohl kaum schaffen, da ihr oft sterben werdet. Die Schwierigkeit sind in der Regel nicht die Rätsel oder Geschicklichkeitspassagen, sondern die Shootouts und noch viel mehr die großen End- und Zwischengegner.
Für mich – und vermutlich viele andere Gamer – ist die Souls Serie nach wie vor die Blaupause für ein Spiel mit hohem Schwierigkeitsgrad. Hier gibt es so unglaublich schwierige Momente, aber eben auch immer ein Licht am Ende des Tunnels und Passagen, die einen aufatmen lassen.
Das Licht am Ende des Tunnels hat auch Rise and Shine. An einigen Gegnern habe ich gehangen, geflucht und schlussendlich das Pad in die Ecke geworfen. Doch es war meist da Gefühl da, ich kann es schaffen. Hierzu benötigt es aber viel Training, heißt in diesem Fall Trial-and-Error.
Unnötige Schwierigkeiten bereitet die Steuerung dabei. Ihr könnt nur Zielen, wenn der linke Trigger gedrückt ist, dann zielt ihr mit dem rechten Stick und schießt mit dem rechten Trigger. Während dieses Prozesses läuft Rise sehr langsam. Das Spiel erfordert 100% Präzision und Tempo von euch, 99% reichen schon nicht mehr, die 100% werden aber oft von dieser umständlichen Angriffs-Mechanik blockiert, was bei einem ohnehin schon harten Titel sehr ärgerlich ist.
Insgesamt finde ich den Titel etwas zu schwierig, nicht im Einzelnen aber in der Gesamtheit. Das liegt primär daran, dass in der kurzen Spielzeit die schwierigen Stellen einfach am laufenden Band auftauchen. Es ist quasi jede Begegnung mit Gegnern eine Herausforderung, die nur durch Trial-and-Error gemeistert werden kann. Hat man also zwanzig Versuche an einem Gegner gebraucht und ihn dann geschafft, ist es etwas demotivierend, wenn direkt danach eine Stelle kommt, bei der man sofort merkt, es wird wieder so viele Versuche brauchen.
Ein wenig Luft wäre zwischendurch ganz nett gewesen, ansonsten ist das Spiel trotz hohem Schwierigkeitsgrad fair und spaßig.
Fazit
Rise and Shine ist ein Titel für Gamepad-Akrobaten. Der Look scheint erst einmal für Casual Gamer gemacht zu sein. Explodiert der erste Kopf (könnte sogar eurer sein), wird schnell klar, das Spiel ist Hardcore.
Der Sound ist nicht weltbewegend, aber der Look des Titels ist wirklich schön, besonders die Hintergründe mit ihren zahlreichen Anspielungen auf andere Games hat mich begeistert.
Auch in der Story finden wir genug Fan-Service für alle Nerds unter uns, so dass man kleine Nachlässigkeiten bei der Steuerung verzeihen kann.
Wer Spiele mit hohem Schwierigkeitsgrad mag und sich an einer kurzen Spielzeit nicht stört, der sollte Rise and Shine auf jeden Fall einmal eine Chance geben.
Bewertung
Pro
- Schöner Look
- Witzige Story
Contra
- Viel Trial-and-Error
- Kurze Spielzeit

6 Kommentare
XBU MrHyde Di, 31.01.2017, 13:47 Uhr
Hab gestern angefangen und der Schwierigkeitsgrad ist von Anfang an recht hoch, zum Glück gibt es aber viele Checkpoints. So muss man zwar viele Stellen oft spielen, aber nicht weiter zurückgehen. Zumindest war das im ersten Abschnitt so.
Optisch auf jeden Fall sehr ansprechend.
XBU MrHyde Do, 19.01.2017, 14:04 Uhr
Wobei ich das jetzt schon sicher 50, 60, vielleicht 80 Mal neu gespielt habe und ich habe noch nicht einmal das vierte Level beenden können... bin vielleicht eh erst 4-5 Mal bis dahin gekommen und nur ein einziges Mal bis zum 2. Boss eben in Level 4 und der hatte noch nen Mini-Balken und ich war kaputt. Das war mein letztes Spiel bisher... war so frustriert :-#
Bei Rise and Shine bin ich dann auch mal gespannt, wie lange ich nicht in den Controller beiße ;)
Liutasil Mi, 18.01.2017, 21:07 Uhr
Bin noch am installieren aber ich schau dann mal später oder morgen rein. Aber insgesamt sah es doch recht interessant aus und freu mich da was bekommen zu haben. ;)
XBU Zwobby Mi, 18.01.2017, 19:21 Uhr
Ja Rogue Stormers ist auch schwer aber halt in seiner Gesamtheit. durch den Neustart mit besseren Boni wird's einfacher.
Rise and Shine sind halt die vielen einzelnen Stellen echt heftig. ich mag sowas aber hier gibt es wenige Pausen. Bin mal gespannt wie weit ihr kommt.
XBU MrHyde Mi, 18.01.2017, 13:52 Uhr
Ich breche mich auch bei Rogue Stormers immer die Finger... weil das auch bockschwer ist, aber dennoch habe ich es schon bestimmt 50 Mal neugestartet und versuche es immer wieder. Das hier sieht auch so gut aus, das ich da mal reinsehen muss.