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Der 2D-Sidescroller in Form eines Skatespiels wagt mit dem neuesten Ableger der OlliOlli-Serie den Sprung in bisher unbekannte Gefilde: Neues Gameplay, neue Optik und mehr Chaos! Warum die Mischung so unglaublich gut funktioniert und warum das Gameplay so süchtig machen kann, verraten wir euch in unserem Testbericht.

Langsamer Einstieg auch für Neulinge

Etwas, was OlliOlli World von Anfang an genau richtig macht, ist die leichte Einstiegphase für Anfänger. Von Anfang an, vom ersten Spielmoment an, steht euch potentiell das ganze Trick-Arsenal zur Verfügung. Von krassen Flip-Tricks, Grabs, Manuals und Grinds: Alles ist möglich. Aber ihr müsst es noch nicht benutzen! Denn OlliOlli World fährt mit der recht geradlinigen Story ein Level nach dem anderen und erklärt euch Stück für Stück neue Mechaniken, sodass ihr reichlich Zeit habt, euch an das Gameplay zu gewöhnen.

Generell ist es so, dass ihr Fliptricks mit dem linken Stick vollführt, Grabs mit dem rechten. Manuals und Wallrides werden ebenfalls automatisch mit dem linken Stick ausgeführt und für Manuals benötigt man noch die A-Taste. Man kann natürlich noch Spinnen und perfekte Landungen vollführen, und und und… Alles in allem ein sehr intuitives Gameplay, das von den Vorgängern übernommen wurde aber für Anfänger deutlich weniger anspruchsvoll ist. Denn man muss bei einer Drehung nicht mehr perfekt landen: Man bekommt dann halt nur weniger Punkte. Gleiches gilt für andere Landemanöver, die automatisch vollführt werden, eben nur weniger Punkte geben, wenn sie nicht „perfekt“ sind. Hinfallen tut man deswegen aber nicht.

Look und Feeling: 1A Süchtigmacher

Wer die Vorgänger in seinem Pixel-Look kennt, wird erfreut sein, dass man mit OlliOlli World einen ganz neuen Schritt gegangen ist: Die quietschbunte Comic-Grafik passt perfekt zum verrückten Setting und die gefühlt unendlichen Anpassungsmöglichkeiten des eigenen Skaters sind ebenfalls nicht von schlechten Eltern. Insgesamt fühlt sich das Spiel viel plastischer an, da durch den Comic-Look trotz 2D-Gameplay ein 3D-Gefühl erzeugt wird. Hinzukommt, dass man öfter mal die Ebene im 2D wechselt, das unterstreicht das Ganze nochmal. Hier wurde ganze Arbeit geleistet!

Auch der Soundtrack ist echt klasse. Der leichte Technobeat ist immer sehr freundlich und wirkt zu bestimmten Momenten sogar richtig poppig. Daneben bleibt aber stets dezent im Hintergrund, sodass man nie genervt wird.

Insgesamt fühlt sich das Spiel echt gut an und durch den sehr langsamen Anstieg des Schwierigkeitsgrades hat man das Gefühl, das meiste unter Kontrolle zu haben. Weil aber dennoch stets sehr viele zusätzliche Herausforderungen warten, ist man auch als OlliOlli-Experte gefordert und wird selbst bei den einfachen Levels noch Easter-Eggs und spezielle Dinge freischalten können, die Anfängern verwehrt bleiben. Das sorgt für enormen Wiederspielwert.

Etwas statischer Multiplayer

OlliOlli World ist an und für sich ein Singleplayer-Game. Das Spiel ist nicht auf einen Multiplayer ausgelegt, bietet euch aber im „Gnarvana“ (Kofferwort aus dem Englischen „gnarly“, was so viel wie fett, krass, cool bedeutet und „Nirvana“) einen Spielmodus, bei dem ihr direkt gegen andere antreten könnt. Hier gibt es tagtägliche Herausforderungen, kleine Strecken, die es zu absolvieren gilt. Euer höchster Highscore zählt und wird festgehalten (ihr könnt es so oft versuchen, wie ihr wollt). Ihr könnt euch dabei auch die Runs der besten Spieler anschauen und landet ihr weit genug oben in der Rangliste, so werdet ihr befördert und kommt in die nächste, schwierigere Liga hinein. Das Prinzip ist ganz nett – macht aber nicht so wirklich süchtig, da man immer einen Tag auf eine neue Herausforderung warten muss und es auch keinen Live-Duelle gibt.

Fazit

OlliOlli World macht eigentlich alles richtig: Es ist die konsequente Weiterentwicklung einer genialen Franchise, das jetzt noch genialer ist. Es ist einfacher für Anfänger, bietet immer noch unglaubliche Herausforderungen für Profis, macht als Skate-Sidescroller unglaublich viel Spaß und hat eine wunderbare, 3D-Optik, die durch kunterbunte Charaktere und abgedrehte Settings zu überzeugen weiß. Das Trickarsenal ist riesig, das Spielprinzip geht locker von der Hand und macht von Anfang an süchtig.

Einzig und allein der Multiplayer wäre noch ausbaufähig, aber da hat das Spiel definitiv keinen Fokus drauf. OlliOlli World ist eine runde Sache und eines der besten Skateboard-Spiele überhaupt, die in den letzten Jahren erschienen sind. Das abgedrehte Spiel macht richtig Spaß und wir können es kaum erwarten weiterzuspielen und noch größere Kombos zu vollführen!


Bewertung

Pro

  • Einfach auch für Einsteiger
  • Komplex auch für Profis
  • Tolle Optik, cooler Comic-Look
  • Sehr guter Soundtrack
  • Schnelles, süchtigmachendes Gameplay
  • Riesieger Umfang an Herausforderungen und Gestaltungsmöglichkeiten

Contra

  • Süße Optik schreckt ggf. Fans der Serie ab
  • Schwierigkeitsgrad ist gegen Ende hin schon sehr hoch
  • Multiplayer etwas fade (eigentlich nur Highscore-Jagd)

Grafik 9 von 10
9/10
Sound 8 von 10
8/10
Story / Konzept 8 von 10
8/10
Gameplay 10 von 10
10/10
Umfang 9 von 10
9/10
Multiplayer 6 von 10
6/10
XBU-Gold-Award
9

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