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Auf sie mit Gebrüll

Bevor wir uns mit unseren Leuten allerdings in die Straßen von Mortheim begeben, empfiehlt es sich das umfangreiche Tutorial zu absolvieren. Dort wird uns die vielseitige Kampfmechanik im Detail erklärt. Ohne das Wissen aus dem Tutorial, könnten wir in unseren ersten Kampf alt aussehen. Unsere Krieger besitzen zwei Arten von Aktionspunkten, deren Anzahl von den Charakterwerten abhängt. Die Strategiepunkte setzen wir für die Bewegung auf der Karte oder spezielle Aktionen einen. Wir benötigen sie zum Beispiel zum Klettern, Parade- oder Ausweichhaltung. Die Offensivpunkte setzen wir für den Kampf ein. Jede Aktion kostet eine bestimmte Menge der Aktionspunkte. Sind diese aufgebraucht, ist unser Zug beendet und erst in der nächsten Runde können wir neue Aktionen ausführen. Die eigenen und gegnerischen Krieger werden in den Runden, nach ihrer Initiative positioniert und führen ihren Zug der Reihe nach aus. Wollen wir, aus strategischen Gründen, einen Krieger aber erst später in der Runde ziehen lassen, können wir ihn, mit all seinen restlichen Punkten, zurückstellen. Treffen zwei oder mehr Krieger aufeinander, sind sie an der Stelle gebunden bis entweder alle Gegner geschlagen wurden, oder eine Partei flüchtet. In diesem Fall hat der Gegner noch die Chance einen Treffer zu landen, sofern er eine Nahkampfwaffe ausgerüstet hat. Ein Angriff ist aber nicht einfach nur ein Angriff. Über Erfolg oder Misserfolg entscheiden die Werte der Gegner und der Würfel. Wie in einem Tabletop Spiel wird auch hier gewürfelt. Das macht das Spiel automatisch und informiert über die Aktionen. So ist immer ersichtlich warum man gerade erfolgreich ausgewichen, oder der Versuch eine Wand zu erklimmen fehlgeschlagen ist. Die Kombinationen, die über den Erfolg oder Misserfolg einer Aktion entscheiden, sind so zahlreich, dass kein Kampf dem anderen gleicht und zwei Parteien unter denselben Umständen komplett überlegen oder unterlegen seien können.

In den engen Gassen von Mortheim kann man schnell den Überblick verlieren. Daher hilft uns eine Übersichtskarte dabei, zu sehen, wo sich unsere Krieger und die Gegner befinden, sofern deren Position bekannt ist. Zur Orientierung können wir uns eine begrenzte Anzahl von Markierungen setzen, die uns, als leuchtende Säule, anzeigt wo wir hin wollen. Hauptziel der Missionen ist eigentlich immer das Ausschalten der Gegner und die Erbeutung möglichst vieler Morrsteine. Unsere gegnerische Kriegerbande müssen wir dabei aber nicht komplett ausschalten. Es reicht die Moral der Truppe zu schwächen, in dem wir ihre Krieger ausschalten. Ist die Moral unter einen vorgegeben Wert gefallen, tritt die geschlagene Truppe den Rückzug an. Aber auch unserer Kriegerbande kann das passieren. Bevor eine Partei sich allerdings zurückzieht, wird noch gewürfelt ob die Truppe sich ein letztes Mal aufbäumt. Die erbeuteten und gesammelten Morrsteine nutzen wir um Gold zu verdienen. Doch werden sie nicht einfach nur an eine Fraktion verkauft. Um etwas Druck in die Sache zu bringen, haben nur einen begrenzten Zeitrahmen, um die geforderte Menge Morrsteine zu sammeln. Schaffen wir das insgesamt viermal nicht, ist die Kampagne beendet und unsere Kriegerbande kann nur noch in freien Spielen eingesetzt werden.

Übersichtskarte

Neben der interessanten Spielmechanik fehlt Mordheim: City of the Damned leider die Geschichte. Zwar wird im Intro ausführlich auf die Hintergrundgeschichte und die Motivation der Kriegerbanden eingegangen, aber während der Kampagne wird nur während der Ladebildschirme etwas zu der aktuell gespielten Fraktion erzählt. So Kämpfen wir uns eigentlich nur durch die Missionen, sammeln Morrsteine und verstärken unsere Kriegerbande. Neben dem Kampagnenmodus können wir mit unserer Band auch in freien Spielen antreten. Diese werden frei oder als Wettstreit, gegen KI Gegner oder menschliche Gegner, gespielt. Während in den freien Spielen keine Konsequenzen zu befürchten sind, aber auch keine Belohnungen winken, ist ein Wettstreit wie eine Mission in der Kampagne. Mit allen Konsequenzen für die Krieger und auch die verdienten Belohnungen.

Düsteres Mortheim mit Wartezeit

Grafisch macht das Spiel eine gute Figur, kann aber mit aktuellen Blockbustern nicht mithalten. Die Texturen sind wiederholen sich häufig und sind bei näherer Betrachtung auch nicht ganz so hochauflösend, wie sie scheinen. Die Spielfiguren hingegen sind ziemlich detailliert und vielseitig gestaltet. Musikalisch wird der Streifzug durch Mortheim passend untermalt und auch die Kampfgeräusche tragen positiv zur Atmosphäre bei. Bis auf teils lange Ladezeiten ist Mordheim: City of the Damned technisch gut umgesetzt. Einzig die Züge der Gegner nehmen etwas Spielspaß, da wir diese komplett abwarten müssen und derweil nichts tun können, außer die Kamera um unsere letzte Spielfigur zu drehen. Bei KI Gegner hätte man das beschleunigen können oder aber eine Kameraumschaltung zwischen unseren Spielern schaffen können.

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Fazit

Das im Warhammer Universum angesiedelte Mordheim: City of the Damned, ist ein vielseitiges, rundenbasiertes Strategiespiel. Die Rollenspielelemente, für die Krieger der Bande, bringen noch einiges an Abwechslung in die umfangreichen Strategischen Kämpfe, im Atmosphärisch düsteren Mortheim.

Leider fehlt dem Spiel die Geschichte, trotzdem machen die Kämpfe viel Spaß, da die Spielmechanik dafür sorgt, dass kein Kampf dem anderen gleicht. Die umfangreichen Entwicklungsmöglichkeiten der Krieger im eigenen Trupp, tragen dazu bei, dass einem jeder einzelne ans Herz wächst und man dafür sorgt einen ausgebildeten Spezialisten nicht zu verlieren. Fans von rundenbasierten Strategiespielen, in Verbindung mit Fantasy-Rollenspielelementen, werden viel Spaß mit dem umfangreichen Mordheim: City of the Damned haben, in dem insgesamt fünf unterschiedliche Gruppierungen gespielt werden können.


Bewertung

Pro

  • Strategische Kämpfe
  • Rollenspielelemente der Charaktere
  • Umfang
  • Atmosphäre

Contra

  • Fehlende Story
  • Teils lange Wartezeiten

Gameplay 9 von 10
9/10
Grafik 7 von 10
7/10
Atmosphäre 8 von 10
8/10
Story 6 von 10
6/10
Musik / Sound 7 von 10
7/10
Umfang 10 von 10
10/10
XBU-Silver-Award
8

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