
Gibt es eigentlich Zwangsarbeit mit Pflanzen in der Opferrolle? Diese Frage lässt mich seit Monster Harvest nicht mehr in Ruhe. Stellt euch das Spiel als Crossover zwischen Pokemon und Rick & Morty vor, mit einem Hauch von My little farm.
Der schräge Onkel
Meine Familie besteht wohl aus ziemlich integren Persönlichkeiten. Anders kann ich es mir nicht erklären, wie ich auf einer heruntergekommenen Farm meines Onkels gelandet bin. Mein Onkel heißt zwar Prof. Spark, aber ich nenne ihn einfach Onkel Rick. Der Name passt besser zu seiner Leistung für die Menschheit. Onkel Rick hat nämlich geschafft, aus Pflanzen tierähnliche Monster zu schaffen. Das klingt bereits schräg? Wartet mal ab! Diese Monster helfen euch auf der Farm und ihr könnt sie auch kämpfen lassen. Also beides nix für Tierschützer.
Hauptsache nicht arbeitslos
Da stehe ich nun in einem Haus, auf einer Farm, in einer Stadt, die keine Sau kennt. Onkel Rick lässt mich seine Farm auf Vordermann bringen, weil er sich um die Forschung an Pflanzenmonstern kümmern muss. Faule Ausrede! Er hat einfach keinen Bock, den Wald und die Felsen vor seiner Haustür zu entfernen. Nachdem ich die Forstwirtschaft vor meiner Haustür entfernt habe, erscheint Rick und überlässt mir eines seiner Taschenmonster auf Pflanzenbasis. Diesem kann ich einfachste Aufgaben zuordnen, damit die Farm langsam in Gang kommt.
Das war mir zu langweilig, also habe ich mich in den Norden der Stadt begeben, wo Freitags gekämpft wird. Das Kampfsystem ist durch und durch an Pokemon angelehnt. Da ich aber noch nie ein Pokemon-Spiel gespielt habe, hat mein veganes Pikachu nicht überlebt. Das nenn ich mal ein grausames Duell. Im Laufe des Spiels kommt noch ein geheimnisvoller Dungeon hinzu, den man nur nachts betreten kann. Zudem lerne ich eine asoziale Firma kennen. Die Firma nenne ich einfach mal Steampunk Team Rocket GmbH & Co. KG. Im Großen und Ganzen fallen viele Elemente aus anderen Spielen und Filmen auf.
Die Spielmechanik
Als ich Monster Harvest das erste Mal gestartet habe und versuchte meinen ersten Spielstand anzulegen, lief die Steuerung sehr träge. Die Eingabe des Namen für den Spielstand dauerte unüblich lange. Die Frage, „was ich mir mit diesem Spiel angetan habe?“, war durchaus berechtigt. Glücklicherweise funktioniert die Steuerung im Spiel selbst, deutlich besser. Befehle werden sofort ausgeführt und es ruckelt auch nichts. Während meiner gesamten Spielzeit lief das Spiel flüssig. Einzig leichte Darstellungsfehler haben mich ein wenig gestört, die auftauchten, wenn ich mich im Haus befand. Dabei erschienen weiße Linien auf dem schwarzen Hintergrund um das Haus herum.
Fazit
Monster Harvest hat es nicht leicht. Vieles im Spiel kommt bereits in anderen Spielen in ähnlicher Form vor. Man kann einiges im Spiel machen, jedoch schaffte es bei mir keinen „muss man weiterspielen“-Effekt.
Das ständige Anbauen, Gießen und Ernten macht vor allem anfangs das Spiel einfach nur monoton. Die Spielwelt wirkt im Allgemeinen recht klein, um viele verschiedene Tätigkeiten auszuüben. Vielleicht bin ich zu streng mit dem Spiel. Das modernere Spiele mich verwöhnt haben könnten, streite ich auch nicht ab. Wer auf solche Pixel-Spiele steht, wird vermutlich dennoch seinen Spaß dran haben.
Bewertung
Pro
- Einfache Steuerung
- Übersichtliche Spielwelt
Contra
- Eintönige Tätigkeiten
- Kleine Spielwelt
- Geschichte recht flach
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