
Es ist schon fast erstaunlich wie Ubisoft es schafft, seine Ressourcen zu nutzen. Neben den Blockbustern wie Assassin's Creed 4 oder Watch Dogs wird mal eben ein HD Remake vom Amiga Klassiker Flashback entwickelt. Ob Flashback nach 20 Jahren noch begeistern kann oder sich in die Reihe schlechter Remakes stellt, erfahrt ihr hier in unserem Test.
Grafik
Auf dem ersten Blick stellen wir direkt fest, dass sich die Grafik verbessert hat. Wäre ja auch schlecht wenn nicht, aber die HD Version des Klassikers macht sich ganz auf dem Full-HD TV. Der Grafikstil ist der futuristischen Geschichte angepasst. Düster in der Unterwelt, bunt und fröhlich in der Wildnis. Optisch gesehen macht Flashback einen sehr guten Eindruck, denn man sollte einen Arcade Titel nicht mit einem Genre Kollegen aus dem Retail Bereich vergleichen, wie zB das grandiose Raymen Legends. Im Arcade Sektor gibt es klar besseres, aber auch viel schlechteres. Flashback siedelt sich im oberen Mittelfeld an, denn die Präsentation ist für 2013 angemessen und stimmig.
Sound
Flashback wird niemanden vom Hocker reißen, jedenfalls nicht, wenn man auf einen bombastischen Sound wartet. Diesen wird man hier nicht finden. Die Soundeffekte sind der Zeit angepasst, aber geben trotzdem eine gewisses Retro-Feeling, was den Veteranen unter uns sicher Spaß machen wird. Die Synchronisation ist leider nicht besonders gut, denn die Audiospur ist etwas verschoben. Hätte man die Cutscenes komplett weggelassen, wären die technischen Mängel gar nicht aufgefallen - weniger ist manchmal eben mehr. Im Gameplay selber gibt es aber kaum etwas zu kritisieren.
Story
Die Geschichte von Flashback ist so eine Sache... Angeblich soll eine coole Sci-Fi Story in dem Titel zu finden sein, die ich aber nicht entdecken konnte. Klar ist aber, dass wir mit dem knallharten Typen Conrad Hart durch die Gegend klettern. Es wacht eines Tages im Wald auf und weiß selber nicht wirklich, was hier eigentlich passiert. Leider kommt nach dem Aufwachen im Gebüsch keine LOST ähnliche Geschichte, nein, leider kommt gar keine Geschichte. Ob eine tiefgründige Handlung in einem Plattformer nötig ist, muss jeder Gamet für sich wissen. Geschadet hätte sie sicher nicht.
Umfang
Die Kampagne dauert etwa 3-4 Stunden, je nach Schwierigkeitsgrad. Durch die unnötigen Cutscenes wird das Spiel allerdings in die Länge gezogen, also sollte man Flashback eher bei 3 Stunden realistischer Spielzeit ansiedeln. Außer einigen Statistiken gibt es keinen Multiplayer, was ich auch bei einem Plattformer gerne sehen würde. Schade!
Spielspaß
Insgesamt würde ich das Erlebnis Flashback als positiv beschreiben. Klar, es gibt nach oben viel Luft, aber auch mit mittelmäßigen Games kann man Spaß haben. In diesem Genre ist für mich der Schwierigkeitsgrad eine wichtige Sache. Er sollte knackig, nicht zu einfach und am besten nie frustrierend sein. Die Frustmomente gibt es zwar, aber es hält sich in Grenzen. Der eine oder andere Achievement Jäger wird sich über die relativ einfachen Gamerscore freuen.
Gameplay
Gerade im Bereich Gameplay könnte ein Plattformer punkten. Die Steuerung ist klassisch, da muss man niemanden etwas erklären. Jeder Spieler, egal ob Profi oder Anfänger, wird die Steuerung schnell lernen und perfektioniert haben. Technisch gesehen gibt es aber ein paar Probleme. Da man Conrad Hart beim hochspringen erst an die Kante seiner Plattform stellen muss und die Steuerung genau in diesen Momenten schwammig wird, fällt man gerne mal runter. Das ist auf Dauer nervig, da man hier gegen die Engine spielen muss. Aber auch einige Bugs machen das Gameplay nicht einfacher. Diese Fehler hätte man vermeiden können.
Fazit
Ich selber habe das Original nicht gespielt und kann somit den Retrofaktor kaum genießen. Trotzdem kann man sagen, dass Flashback 1993 seiner Zeit voraus war, jedenfalls aus technischer Hinsicht.
Das HD Remake auf dem Xbox LIVE Marktplatz ist dagegen leider nur Mittelmaß und steht im Schatten seiner selbst.
Ich kann nur den Fans des Originals und Genre Fans zu dem Kauf raten, alle anderen sollten lieber ein Rayman Legends testen. Die kostenlose Demo sollte aber in jedem Fall ausprobiert werden.