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Viel Inventar, wenig Grafik

Technisch versucht das aus nur vier Leuten bestehende Team es eher minimalistisch. Wie momentan sehr beliebt versucht man es hier mit einer Retro angehauchten Optik. Leider wirkt diese eher veraltet und pixelig als charmant, zumindest wenn man in das Geschehen zoomt. Ist die Kamera weit vom Geschehen weg, was der Standard ist, dann ist die Optik erträglich aber auch keine Augenweide.

Die Musik ist ebenfalls sehr minimalistisch, jedoch ist der englische Sprecher von Mr. Smith sehr gut und bringt ordentlich Gefühl und Atmosphäre in das Game. Leider sind sowohl die englische Sprachausgabe, als auch deutschen Untertitel stellenweise nicht gut aus dem französischen Original übersetzt, so werden hier aus Kindes-Entführern plötzlich Vergewaltiger, was so sicher nicht die Intention der Autoren war.

Das Inventar nimmt – je nach Füllungszustand – fast ein Drittel des Screens ein, was die bereits kaum vorhandene Übersicht dann nochmal schmälert und das Spiel wieder unnötig schwieriger macht.

Bei dem wenigen Licht und der unscharfen Optik sind dann leider Hindernisse kaum zu erkennen. Erst wenn man zoomt, gibt es eine geringe Chance, Stacheln oder kleine Gegner wie Mäuse zu sehen. Doch in der Zoom-Stufe ist das Spiel wirklich nicht angenehm für das Auge, schon gar nicht auf einem großen Fernseher. Hier geht es tatsächlich um Kompromisse. Wähle ich die schönere Variante ohne Zoom, werde ich sicherlich alle zwei Meter sterben und nicht einmal wissen, was mich gekillt habe. Wähle ich die Variante mit Zoom, steigert das meine Überlebenschance zumindest um 50 Prozent, jedoch erhöht dies auch die Chance auf eine Augenkrebs-Erkrankung.

Steuerung nicht für die Konsole gemacht

Nachdem bereits die technische Umsetzung und einige Design-Entscheidungen das vielversprechende Grundgerüst des Titels zum Wackeln gebracht haben, schafft die Steuerung es, dass dieses Gerüst komplett einstürzt. Die komplette Steuerung ist ein reiner Krampf, auf dem PC mag das Spiel besser funktionieren, aber Menü Führung und auch Zielen sind Mechanismen, die in der Xbox Version überhaupt nicht funktionieren.

Das Inventar, so groß es optisch sein mag, ist nicht übersichtlich und schwierig zu bedienen. Möchte ich Licht mit der Taschenlampe haben, muss ich mühsam durch das Inventar scrollen, selbst die Schnellauswahl für Waffen und andere Items hilft hier nicht. Schnell die Lampe ausmachen und auf eine andere Waffe wechseln geht hier eben nicht schnell. Ich muss im Prinzip immer wissen, welcher Gegner nun kommt, da improvisieren oder schnelles Handeln durch die Steuerung und Inventarstruktur nicht möglich ist.

Dies findet sich dann zum Beispiel auch bei der Save-Option wieder. Um zu speichern, muss Mr. Smith eine Zigarette rauchen, diese muss ich dann auch aus dem Inventar wählen und mit dem Feuerzeug kombinieren, dann dauert es dreißig Sekunden bis das Spiel sagt „OK, Mr. Smith hat jetzt eine geraucht und nun wurde gespeichert“. Alle diese Mechaniken machen das Spiel wieder ein Stück schwieriger. Ebenso ist das Zielen unglaublich ungenau, es gibt keinen Indikator dafür, wohin Smith schießt, beim Nahkampf ist es dann genauso schwer in die richtige Richtung zu schlagen. Insgesamt läuft hier in der Abteilung Steuerung / Gameplay nichts wirklich rund.

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Fazit

Mit 2D hoffte man, an die klassische Alone in the Dark Zeit anzuknüpfen. Viele Elemente sind ähnlich, es gibt eine düstere Atmosphäre, ein langsames Pacing und einen hohen Schwierigkeitsgrad. 

Leider entsteht der hohe Schwierigkeitsgrad in 2Dark durch Unzulänglichkeiten in Grafik und Steuerung, dadurch ist das Spiel nicht fordernd, sondern unfair und frustrierend.

Leider werden Spieler deswegen kaum lange Zeit mit dem Titel verbringen, was insofern schade ist, da die Story durchaus interessant ist. Smith ist eine gebrochene Person und die Geschichte, welche er aufdeckt, ist durchaus düster und atmosphärisch, das rettet das Spiel dann aber nicht mehr.

Mir fällt ehrlich gesagt nichts ein, was den Preis von rund dreißig Euro für diesen Titel rechtfertigt.


Bewertung

Pro

  • Düstere Story mit interessanten Ansätzen

Contra

  • Frustrierend hoher Schwierigkeitsgrad
  • Schlechte Steuerung
  • Inventar zu überladen

Story 8 von 10
8/10
Grafik 6 von 10
6/10
Sound 7 von 10
7/10
Gameplay 4 von 10
4/10
Spielspaß 5 von 10
5/10
Preis / Leistung 5 von 10
5/10
6

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