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Wo keine Verzweigung, da kein Frust

Doch nicht nur die Spielabläufe sind linear, auch die Level sind es. Während ihr in Teil 1 auf verschiedenen Karten unterwegs seid, die meist quadratisch und recht klein sind, sind die Level in The 2nd Runner miteinander verbunden und meist eher schlauchartig aufgebaut. Während letzteres eigentlich schlimmer klingt, empfand ich es als guten Schritt. In Teil 1 fliegt man von einem Gebiet zum anderen. Bei diesen Wechseln ist nichts los, ihr seht nur die verschiedenen Gebiete und könnt diese ansteuern. Dabei müsst ihr die selben Gebiete immer wieder besuchen, da ihr Sekundärwaffen suchen oder Zivilisten retten müsst.

Wenn ihr dann zum dritten Mal im selben kargen Gebiet landet und erst weitermachen könnt, wenn erneut alle Gegner beseitigt wurden, kratzt das schnell an den Nerven. Besonders dann, wenn man mal wieder nicht weiter weiß, denn dann fliegt man planlos Gebiete an, um irgendwann voranschreiten zu können. Dies ist im zweiten Teil besser gelöst, Zwar sind die Level so linear, man verfliegt sich aber nicht mehr und muss nicht zigmal gegen die gleichen Gegnerhorden kämpfen.

Vor dem Problem aber, dass man nicht weiterkommt, steht man auch im zweiten Teil. Einige Aufgaben sind gehen einfach im Kampfgetümmel unter oder man muss Rätsel lösen, die leider nicht wirklich logisch aufgebaut sind und den Spieler somit erst einmal mit einem Fragezeichen zurücklässt.

Sehet und höret die Roboter

Auch wenn es sich um eine HD Collection handelt, darf man natürlich keine Wunder in der Grafik erwarten. Wer die Teile von der Playstation kennt, wird sich zwar über die höhere Auflösung und ein erweitertes Intro zum zweiten Teil freuen können, dennoch muss man bedenken, dass die Spiele rund 10 Jahre auf dem Buckel haben und dementsprechend aussehen. Euch erwarten also karge Landschaften und detailarme, wenn auch schön gestaltete Charaktermodelle. Überzeugen kann aber der zeitlose Anime-Look in den Zwischensequenzen.

Soundtechnisch gibt es weniger zu mäkeln. Die Stimmausgabe ist englisch mit deutschen Untertiteln, ist aber auf einem hohen Niveau und kann durch gute Sprecher überzeugen. Der Soundtrack untermalt gut die Action und ist in den Zwischensequenzen fast so abgedreht wie die Story, weiß aber gerade auf Grund dessen zu überzeugen, da es für europäische Ohren frisch klingt.

Wer nicht gerne allein spielt, kann sich einen zweiten Spieler schnappen und diesen im zweiten Teil zum Duell herausfordern. Dies spielt sich dann zwar nicht anders als das Hauptspiel, wird durch einen menschlichen Spieler aber unberechenbarer. Trotzdem ist der konkurrenzbetonte Multiplayer nicht mehr als eine nette Dreingabe.

Vermarktung - Setzen 6, Konami

Nun noch ein Wort zu der Vermarktungsstrategie: Auch wenn ich mich als Metal Gear-Fan über eine Demo zu dem im nächsten Jahr erscheinenden Spiel Metal Gear Rising Revengeance freue, ist es hier einfach fehl am Platze. Da Metal Gear eine USK-Einstufung ab 18 Jahren erhalten hat, kann auch Zone of the Enders, welches bereits für Spieler ab 12 Jahren geeignet wäre, erst von volljährigen Spielern erworben werden. Warum bietet man also nicht die Demo für alle Spieler auf dem Marketplace an, statt sie exklusiv im Bundle herauszubringen und so jüngeren Spielern Zone of the Enders zu verweigern. Hier besteht Nachholbedarf, Konami!

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Fazit

Fans der Serie können bedenkenlos zugreifen. Die Zone of the Enders HD Collection bietet im Endeffekt genau das, was Spieler schon vor rund 10 Jahren erlebt haben.

Alle anderen sollten sich fragen, was sie von diesem Titel erwarten. Wer gerne sein Hirn ausschlatet und auf alles einprügelt, was sich beweg, kann, trotz der gelengtlichen Hänger durchs Missonsdesign beruhigt zugreifen. Wer eine Story erwartet, die auf Augenhöhe mit Kojimas Meisterwerk Metal Gear ist, wird definitv enttäuscht werden, auch wenn die Zwischensequenzen im zweiten Teil optisch zu gefallen wissen.

Auch hier sei noch einmal erwähnt, dass die beigefügte Demo zu Metal Gear Rising Revengeance, die einen anderen Abschnitt als die Demo von der gamescom zeigt, zwar eine nette Beigabe ist, aber sicherlich kein alleiniger Kaufgrund sein sollte und vor allem aus marketiungstechnischen Gründen in Zukunft überdacht werden sollte.


Bewertung

Pro

  • Gut funktionierende Steuerung
  • Erfrischend anderer Soundtrack
  • Schön gezeichnetes Intro und Zwischensequenzen

Contra

  • Verworrene, im Kern stupide Handlung
  • Relativ monotones Gameplay
  • Teils verwirrendes Missionsdesign
  • Schlechte Vermarktungsstrategie

Grafik 7 von 10
7/10
Sound 8 von 10
8/10
Story 7 von 10
7/10
Umfang 8 von 10
8/10
Spielspaß 7 von 10
7/10
Gameplay 6 von 10
6/10
Multiplayer 5 von 10
5/10
7

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