
Unterschiede in der Box
Technisch waren die Sniper Elite-Spiele nie da Nonplusultra, jedoch waren sie auch nicht richtig schlecht. So hat gerade Teil drei ein recht ansehnliches Afrika präsentiert und natürlich gehörten die Röntgen-Effekte beim Einschlag der Kugel in einen Gegner zu den besseren und schmerzvolleren Darstellungen in Sniper-Spielen.
Durch die aufpolierte Grafik sehen Feuer und Explosionen nett aus und man muss sagen, das zerstörte Berlin, auf dem ein Nebel des Grauens liegt, macht eine atmosphärische Figur. Im aktuellen Zombie-Trend wäre das ein Setting, was ich mir für einen Film wünschen würde.
Das es sich hier um drei Spiele aus drei verschiedenen Jahren handelt, lässt sich nicht abstreiten. Die Spiele können in beliebiger Reihenfolge gespielt werden, es empfiehlt sich jedoch, bei Episode eins anzufangen, da hier das Alter noch sehr ersichtlich ist. So schreitet man auch technisch immer weiter voran. Ganz eindeutig bietet Teil drei nicht nur spielerisch am meisten sondern auch technisch. Die Umgebungen haben mehr Details und es gibt auch mehr zu entdecken. Im direkten Vergleich der ersten und letzten Mission der Zombie Army Trilogy merkt man, dass der Anfang der Serie vergleichsweise leer und steril ist. Man muss sich bewusst sein, dass man hier in der Tat wieder alte Spiele remastered kauft und nur ein Drittel der Box neu ist.
Der Sound des Spiels ist leider nicht sonderlich ansprechend. Die Musik ist eher nervig trashig als atmosphärisch. Man wollte wohl an Old-School Zombie Filme erinnern, jedoch hat das maximal C-Movie Charme, was da im Hintergrund leiert. Auch bei den Waffen machen die unterschiedlichen Kaliber kaum einen Unterschied, lediglich das fiese Platschen, wenn Projektile in Slowmotion in Gegner eindringen, ist gut gelungen.
Nur in kleinen Portionen genießbar
Zombie Army Trilogy ist wirklich unglaublich monoton. Es handelt sich hier um 15 Stunden Horde Modus am laufendem Band. Nehmen wir einmal Gears of War, was den Horde Modus wieder groß gemacht hat. Hier würde einer 15 Stunden alleine an diesem Modus teilnehmen. Genauso ist es auch mit den Nazi Zombies. Spielt ihr CoOp, so macht das mehr Laune. Ein Spieler kann den Nahkampf übernehmen und der andere holt sich mit dem Gewehr einen nach dem anderen aus der Ferne. Man unterhält sich und hilft sich beim Ableben wieder hoch. Das ist der einzige Weg, mit Zombie Army Trilogy mehrere Stunden am Stück Spielspaß zu haben. Optimal ist der Titel für alle, die alle zwei bis drei Tage mal kurz eine Stunde derartige Action haben wollen.
Eine zusätzliche Motivationsbremse ist leider das Design der Kampagne. Es gibt kein richtigen Zusammenhang. Direkt von Beginn an, sind alle Missionen freizugänglich, was gut ist für alle Spieler, die bereits die ersten beiden Teile gespielt haben, jedoch geht hier auch etwas Herausforderung flöten.
Es ist in der Kampagne selbst überhaupt nicht ersichtlich, was ihr bereits geschafft habe und was nicht. Erst wenn ihr in die separaten Statistiken geht, seht ihr, welche Missionen ihr abgeschlossen habt. So geht ein wenig das Gefühl des Fortschritts verloren. Dafür sind die Erfolge ganz nett und fordern euch dazu auf, ordentlich hinzulangen. Wer viel tötet, bekommt viele Achievements. Da ihr zwangsweise viel töten werden, ist der Titel für Gamerscore-Süchtige sicher einen Blick wert.
Fazit
Zombie Army Trilogy enttäuscht mich leider. Ich bin Zombie-Fan, das ist kein Geheimnis und besonders Nazi-Zombies konnten mich in der Vergangenheit immer gut unterhalten. Zusätzlich hatte ich mit Sniper Elite 3 wirklich Spaß. All dies hilft leider nicht, wenn ein Spiel wie dieses so eintönig ist. Solo ist dieser Titel genauso unterhaltsam, wie alleine auf dem Hamburger Dom an der Schießbude zu stehen.
Technisch überzeugt der Titel auch nicht vollkommen, es ist eben am Ende doch zu 66% eine Remastered Box. Das merkt man besonders, da die Spiele beim Erscheinen bereits nur mittelmäßig waren. Da dieser Titel einfach zu schnell langweilig wird, kann auch das atmosphärische Berlin als Setting nichts mehr rausreissen.
Zombie Army Trilogy ist leider das perfekte Beispiel dafür, das ein gutes Grundkonzept nichts nützt, wenn es stupide wiederholt wird.
Bewertung
Pro
- Nach wie vor einfaches aber forderndes Sniper-Gefühl
- ... Nazi Zombies
- Zombies...
Contra
- Abwechslung ist quasi nicht existent
- Über die Hälfte der Missionen sind bereits bekannt
- Langweiliger Soundtrack
3 Kommentare
XBU MrHyde Mi, 18.03.2015, 08:58 Uhr
Also auch die Level für die ersten Teile, korrekt? Dann gehe ich da doch mal demnächst dran :smt003
XBU Zwobby Di, 17.03.2015, 21:12 Uhr
Die Erfolge sind verteilt. Es gibt für die diversen Level Erfolge wenn diese abgeschlossen werden und natürlich auch kontinuierliche Erfolge wie xx Headshots, welche über alle Teile gezählt werden
XBU MrHyde Di, 17.03.2015, 15:37 Uhr
Mal eine Frage an den Tester.. wie ist das eigentlich mit dem Gamerscore gelöst bei drei Spielen? Sind die :gs verteilt oder nur für den neuen Teil 3 da? :-k