Review zu You're in the Movies

Die Minispiele

Die Minispiele, welche euch dazu bringen sollen, diverse Bewegungsabläufe zu liefern, sind teilweise wirklich anstrengend. Nehmen wir als Beispiel die Spiele, die euch dazu bringen, eine Rennbewegung zu bieten. Ihr macht einen Marathonlauf-Lauf oder müsst vor einem Tornado weg rennen. Großteil der Geschwindigkeit auf dem Display wird über die Bewegung der Arme aufgenommen, aber es hilft vielleicht ein wenig und so oder so werdet ihr automatisch auf der Stelle rennen. Um dem Tornado zu entkommen, müsst ihr Fersengeld geben, wenn ihr Pech habt, bekommt eure Figur 3 Rennspiele nacheinander und ihr seid schon aus der Puste.

Bei anderen Spielen geht es ruhiger zu, ihr müsst z. B. das bekannte Hütchen-Spiel spielen, also nur aufpassen und am Ende auf einen Becher zeigen. Für die musikalischen unter euch gibt es auch Tanzspiele und diverse Instrumente, die eher misshandelt als gespielt werden müssen.

Spielt ihr mit Freunden kommt es zwischendurch auch zu VS spielen. So steht ihr euch gegenüber und sollt euch durch Handbewegungen gegenseitig mit virtuellem Schlamm bedecken. Das ganze passiert, da es nicht nur darum geht, die Bewegungen für den Film zu liefern, sondern es werden auch Punkte gezählt, nach denen am Ende der beste Schauspieler ausgesucht wird. Wenn ihr einmal Gäste habt, aber nicht einen ganzen Film drehen wollt, so könnt ihr im Menü die Minispiele einzeln anwählen, diese Möglichkeit ist etwas ungünstig im Optionen-Menü versteckt. Es gibt Minispiele, bei denen solltet ihr wissen wofür sie sind, damit das Ergebnis im Film stimmt. Z.B. müsst ihr ein Ventil schließen, im Film soll diese Bewegung dann für das Fahren eines Autos genutzt werden, hier musste ich feststellen, dass ich Ventile grundsätzlich anders öffne, als ich ein Lenkrad benutze :-)

Peinlichkeiten und ein freier Regiestuhl

Wenn ihr You're in the Movies zocken wollt, solltet ihr auf jeden Fall kein Problem mit Peinlichkeiten haben, denn davon dürftet ihr genug abliefern. Daher macht der Titel eher mit Freunden Spaß, denn mit und übereinander Lachen steht dann an der Tagesordnung. Alleine kommt ihr euch eher dumm vor, so war ich den Tränen nah, als ich alleine in meiner Wohnung Stand und vortäuschte, einen Pressluftbohrer zu bedienen.

Zusätzlich zu den 30 Filmen gibt es noch einen Regie-Modus. Hier könnt ihr aus allen Passagen der vorhandenen Filmen Szenen auswählen und in beliebiger Reihenfolge zusammenschneiden. Ihr dürft dann den Soundtrack des Filmes wählen und natürlich selber mitspielen. Die Minispiele sind hier weitaus weniger und wirken eher willkürlich gesetzt, denn darauf habt ihr keinen Einfluss. Ein Feature was im normalen Spiel kläglich vermisst wird, taucht im Regiemodus auf. Ihr könnt via Headset euren eigenen Trailer sprechen, was dem Ganzen wirklich die Krone aufsetzt. Leider fühlt ihr euch trotz ewig langer Tutorial-Texte im Regie-Modus eher beschränkt, denn viele der Filmszenen passen einfach nicht zusammen und ihr könnt auch die Computergesteuerten Mitspieler nicht ändern. Ein nett gemeintes Feature, was aber in den meisten Fällen nur einmal genutzt werden dürfte, um die GS abzustauben und die Sprachfunktion für die Trailer zu testen.

Wenn euch nichts peinlich ist, dürft ihr euren Mut zeigen und eure Videos öffentlich zur Schau stellen. Video auf der Konsole anwählen, auf hochladen gehen und ihr werdet eine Email bekommen mit dem Link zu eurem Video. Wir finden dieses Feature alles andere als peinlich. Denkt unbedingt daran euren Spam-Ordner zu checken, denn dort landen die Mails häufig.

Wie Sie sehen, sehen sie nichts

Halten wir fest: Spielprinzip spitze, technische Umsetzung mangelhaft. Die Xbox Live Vision Cam ist für ein solches Spiel technisch nicht gut genug. Das merkt ihr, wenn ihr das Licht einstellen sollt. Die Lichtanzeige im Spiel mag euch sagen, es wäre hell genug, jedoch sieht man euer Gesicht nicht. Ihr müsst schon überlegen, wo ihr Lichtquellen platziert. Es ist z. B. sinnvoll eine allgemeine Beleuchtung für den Raum zu nutzen, am besten eine Deckenlampe, aber zusätzlich noch eine Lampe zu haben, welche direkt auf das Gesicht des Spielers zielt, damit dies überhaupt erkennbar ist. Das größte Problem ist aber das Cut-Out Studio. Vor einem Film wird euer Hintergrund analysiert, damit die Cam euch später davon unterscheiden kann und so nur ihr und nicht auch eure Poster auf den digitalen Background projiziert werden. Dieses Feature funktioniert einfach sehr schlecht. Was könnt ihr dagegen tun? Auffällige Kleidung, am besten rote Oberteile (sofern ihr keine roten Wände habt) helfen zwar, aber nur gering. Was helfen würde, wäre ein komplett einfarbiger Raum ohne Fenster rund mit künstlicher Ausleuchtung, ein Filmstudio quasi. Da die wenigsten so etwas zu hause haben und auch ihre Wohnung für eine Runde You're in the Movies nicht umbauen wollen, kommt es zu erheblichen grafischen Problemen.

Das Spiel schafft es den Hintergrund eurer Wohnung auszublenden, jedoch schafft es nicht, vor euch halt zu machen. Ihr werdet auch teilweise ausgeblendet, was bedeutet ihr habt Löcher im Bauch oder es fehlt ein Arm und wenn ihr Pech habt fehlt sogar euer Kopf. So sind die Minispiele natürlich nicht spielbar und im Trailer entsteht eine Lücke. Nach 5 Runden in denen jedes Mal versucht wurde, meine Wohnung umzubauen, um optimale Ergebnisse zu erzielen, war selbst die hartnäckigste Spielerunde frustriert. Durch diese Mängel wurde die Chance auf den Party-Hit des Jahres verschenkt.

Damit ihr das Ganze auch bewegt seht, haben wir euch ein exklusives Video in unserem YouTube Kanal zur Verfügung gestellt.