
Storymodus
Wie möchte man eine Karriere in ein Titel wie Yoostar 2 integrieren? Die Antwort liegt auf der Hand: Ihr seit ein kleiner Schauspieler und wollt ganz nach oben. Die Level sind quasi Abbilder von Stadtteilen der Filmstadt Los Angeles. In jedem Abschnitt müsst ihr eine bestimmte Anzahl an Sternen und Preisen sammeln. Es gibt immer eine fixe Anzahl, welche ihr braucht, um den nächsten Abschnitt freizuschalten. Es gibt Bonusauszeichnungen für einen perfekten Film oder für die Auswahl der perfekten Szene oder auch für Improvisation.
Die Improvisation ist dabei das Leichteste: Ihr steht vor einem Hintergrund, albert 2 Minuten rum, erzählt dummes Zeug und kassiert dafür Punkte. Das Spiel kann quasi nicht bewerten, wie gut ihr improvisiert, ihr müsst einfach nur äusserst aktiv sein.
Die wirklichen Herausforderungen sind aber die Rollen. Durch die schnellen Texte könnt ihr kaum die Höchstpunktzahl erlangen, denn die richtigen Emotionen bringt ihr in der Hektik selten rüber. Zusätzlich ist die Kritik oft einfach schwammig. ,,Gib mehr" oder ,, Da fehlt noch ein wenig Energie" sind nicht wirklich Hilfreich. Ich bezweifle, dass Johnny Depp durch solche Kritik zu dem Talent gekommen ist, was er nun hat. Zu schwer ist Yoostar 2 dennoch nicht, die Punkte reichen nahezu immer aus, um im Spiel weiterzukommen. Die 100% zu erreichen hat aber viel mit Glück, etlichen Versuchen und der richtigen Umgebung zu tun. Irgendwie ist das dann ja doch wie im echten Hollywood.
Eine gute Wahl
Was man den Köpfen hinter Yoostar 2 lassen muss, ist eine gute Wahl an Szenen. Zum einen hat man sich bei aktuell beliebten TV-Formaten wie CSI bedient, zum anderen aber vieles von der großen Leinwand übernommen. Mit dabei sind Klassiker wie Der Pate, modernes Eye Candy wie 300 aber auch echte s/w-Perlen wie Frankenstein. Jeder Cineast findet hier Filme, die er mag, und glücklicherweise kennt man wirklich viele Szenen, daher bleiben die Lehrstunden begrenzt. Es hätte aber deutlich mehr Szenen geben können, doch ich bin mir sicher, das Geschäft mit DLC Szenen lässt man sich nicht entgehen.
Alleine vor Kinect zu reden macht wenig Spaß und dank der unqualitativen Umsetzung motiviert es auch nicht dazu, sich häufiger zum Affen zu machen. Doch zu zweit eine Szene nachzustellen kann schon mehr Spaß machen, da kann man gleich besser über sich, oder den anderen lachen.
Nicht zum lachen ist die Tatsache der mangelnden Requisiten. Viele Szenen im Spiel handeln von Personen, welche mit Gegenständen interagieren, z.B. zieht eine Figur in 300 ein Schwert. Das Spiel kommt euch nicht entgegen, so müsst ihr, wenn ihr Wert auf Authentizität legt, in das nächste Spielzeuggeschäft fahren und euch dort einen Gummisäbel kaufen.
Trotz guter Wahl an Clips sind es in der Zahl leider zu wenige. Das trifft auch genau auf die Abwechslung im Spiel zu, denn Yoostar bietet leider immer das selbe Gameplay: Dialoge, Dialoge und noch mehr Dialoge. Abwechslung sollen eigene Improvisationen bieten, welche am Ende auch nur heisse Luft sind.
Fazit
Yoostar 2 möchte alles besser machen als Genrekollegen. Zwar macht es vieles anders und versucht es seriöser, doch besser ist es dadurch nicht.
Für einen kleinen Lacher am Rande ist das Game gut, oft lacht man den Titel und sich selber aber leider nur aus. Dafür rund 50 Euro zu verlangen ist bei maximal 5 Stunden Spielspaß dann wohl doch etwas viel.
Schwache Technik an allen Ecken und wenig Abwechslung sind hier die Genickbruch-Faktoren. Yoostar 2 ist wieder ein Titel der Kategorie ,,Nett gedacht, schlecht umgesetzt". Da wäre sicher mehr möglich gewesen.
Bewertung
Pro
- Gute Auswahl an Szenen
Contra
- Zu wenig Szenen und Gesamtumfang
- Technische Umsetzung mangelhaft
- Schwache Präsentation