Review zu Watch Dogs 2

Seit der Veröffentlichung von Watch Dogs, welches im Vorfeld mit einem großen Hype versehen wurde, sind mittlerweile gut 2 ½ Jahre vergangen. Ubisoft nahm sich der Kritikpunkte an und will mit Watch Dogs 2 beweisen, dass man die Entwicklungszeit sinnvoll nutzen konnte. Wir haben unsere Hacking Tools eingepackt und uns in das neue Abenteuer gestürzt.

Finde deine neuen Buddys

Am vorletzten Wochenende kam es zu einem bisher nicht dagewesenen Ausfall eines Telekommunikationsproviders. Ursache ist wohl ein Exploit in der Router-Hardware, der es den Hackern ermöglichte, die Konfiguration zu verändern. Was also auf der einen Seite Fiction ist, zeigte sich in den vergangenen Tagen als Realität. Und genau diese ist es, die dem Spieler in Watch Dogs 2 offeriert wird. Die totale Kontrolle über ein ganzes Netzwerk.

Als Protagonist des Spiels namens Marcus startet man als Newbie – zumindest der Spieler – denn wer den ersten Teil nicht gespielt hat, der wird in den ersten Spielstunden die harte Schule durchlaufen, wie sich das Spiel am besten spielen lässt.

Im Gegensatz zum Vorgänger ist die Story hier nicht ganz so mit einem roten Faden versehen und man hangelt sich ähnlich wie in GTA von Mission zu Mission. Aus meiner Sicht hat Ubisoft hier viel Potenzial verspielt, denn bei Spielstart stößt man auf eine Gruppe der DedSec Hacker und wird ziemlich schnell ein geschätztes Mitglied. Dargestellt wird es jedoch sehr schnell, als sei man bereits über Jahre miteinander vertraut und Best Buddy for Life. Das wirkt irgendwie komisch und es fehlt der Draht zum Spiel, um den einzelnen Missionsteilen folgen zu wollen.

Rein in die offene Welt

Wie bereits der Vorgänger, so ist auch Watch Dogs 2 als open World Sandbox Spiel ausgelegt. Insofern wagt man sich damit auf ein bereits gut besetztes Terrain und es bedarf schon viel Fingerspitzengefühl, den Spielern etwas Neues zu bieten. Im Vergleich zum Vorgänger haben die Entwickler reichlich an den Stellschrauben gedreht. Als fiktive Spielwelt dient ein recht detailgetreues Abbild der San Francisco Bay sowie der näheren Umgebung. Ziel war es, mit einer neuen Umgebung mehr Charme und Identifizierung zu erzeugen.

Vorweg und bereits sehr schnell im Spiel lässt sich sagen, dass dieses Tuning positiv ausgefallen ist. Die Umgebung lässt sich größtenteils wiedererkennen und es stellt sich schnell ein positives und wohliges Gefühl beim Erkunden der sehr großen Spielwelt ein. Auch die einzelnen Gebäudekomplexe und Umgebungen wurden dabei nett in Szene gesetzt. Wie bereits im Vorgänger gibt es natürlich auch reichlich Passanten sowie Verkehr im Spiel, was für Lebendigkeit sorgen soll. Dies gelingt recht gut, auch wenn die Passanten und anderen Verkehrsteilnehmer – wie leider auch die restliche KI in den Missionen – nicht immer sonderlich intelligent agiert bzw. sehr schnell eskaliert und die Polizei zu Hilfe ruft.

Gerade zu Beginn des Spiels sorgt das hin und wieder für Frust, da die Fähigkeiten nicht sonderlich ausgeprägt sind und man so lange Verfolgungsfahrten vor sich hat, um die Polizei abzuschütteln. Dazu bedarf es dann einer gewissen Spielzeit, um die erlangten Fähigkeitspunkte in Fertigkeiten umzusetzen, zum Beispiel um Fahrzeuge schneller zu machen bzw. ohne Auslösung eines Alarms zu stehlen. Hier sollte man die erlangten Fähigkeitspunkte weise seinem Spielstil anpassen, denn wer mit der Waffe voraus seine Probleme löst, sollte entsprechend darauf achten, seine Waffenfähigkeiten auszubauen. Wer lieber im Stealth und Hacking Mode das Spiel bewältigen will, sollte dort seine Prioritäten setzen.

Um die Missionen und die Story voranzutreiben, bedarf es Followern und Unterstützern der DedSec Bewegung. Also immer reichlich Gutes tun…

It´s your choice

Um die Handlung bzw. das Spiel voranzutreiben, werden einzelne Abschnitte in den Hauptmissionen erzählt. Darüber hinaus gibt es jedoch auch reichlich Anderes in der Spielwelt zu entdecken. Zum einen warten Nebenmissionen auf euch, zum anderen gibt es auch viel zu erkunden und zu entdecken. So auch Sammelobjekte, die euch monetäres Material in Form von größeren Geldsäcken bringen. Es gibt zudem technische Blaupausen und Infos, die euch zu neuen Fähigkeiten verhelfen. Sammler und Jäger werden reichlich zu tun haben, die ganze Bay zu erkunden und alle Objekte einzusammeln.

Darüber hinaus warten – dank des mittlerweile aktivierten und nahtlos in das Spiel eingebundenen Mehrspieler Modus - auch CoOp Missionen auf euch. Diese Missionen können aber bei Wunsch auch alleine bewältigt werden oder wenn sich einfach kein Mitspieler finden mag. Eindeutig ihren Reiz, zumindest wenn man nicht mit vorgehaltener Waffe in die Mission stürzen will, haben diese jedoch bei Lösung im Team und mit dem Stealth Ansatz.