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Grafik: Willkommen in der Zukunft

Sega hat hier den Matchball klar gemacht. Was hier geboten wird, ist eine Augenweide für jeden Besitzer einer Xbox 360. Sega holt alles raus und läßt die Grafikmuskeln spielen. Virtua Tennis ist der erste Ableger der 1080p unterstützt. Die meisten werden dies allerdings noch nicht abspielen können, aber das müssen sie auch nicht. Das Spiel sieht auch in der normalen Auflösung fantastisch aus und hebt sich aus der Hülle und Fülle der Sportspiele klar ab. Alles wirkt sehr realstisch und keineswegs überzogen. Auch die Spielermodelle haben erstmals was authentisches an sich. Die Figuren sehen nicht wie Wachsmodelle aus, was tlw. bei anderen Sportspielen zu sehen ist. Hut ab vor dieser sehr guten Leistung.

Auch der Rest wurde liebevoll in Szene gesetzt. Am Besten ist aber die Animation der Spielerbewegungen gelungen. Man kann kaum noch einen Unterschied zum richtigen Tennis erkennen. Sämtlich Bewegungen laufen flüssig und kommen nicht abgehackt oder unvollständig daher. Schatten und Ballphysik sind physikalisch richtig in Szene gesetzt und man kommt sich vor, als stände man selber auf dem Platz. Um alles noch abzurunden, findet das Geschehen rund um den gelben Filzball an sehr schönen animierten Schauplätzen statt. In der Halle, auf Rasen, Beton oder Sand. Alles sehr liebevoll und (fast) im kleinsten Detail umgesetzt. Ein  paar kleine Verbesserungsvorschläge haben wir doch: Die Spieler schwitzen leider nicht und das Netz ist wie aus Beton. Hätte man dort noch etwas getan, wäre es rundum perfekt gewesen. 
 
Sound: Ganz klares Aus

Würde man die Grafik mit dem Dasein einer 7.1 DD- Anlage vergleichen, ist der Sound nur noch auf Mono, höchstens auf Stereo anzusiedeln. Was um Himmelswillen ist denn dort passiert? Das Spiel startet und wie es für Sega typisch ist mit einem schrillen und total flippigen Sound. Nun gut, jeder hat sein Markenzeichen. Nur zieht sich dieses Markenzeichen wie ein roter Faden durchs Spiel. Der Menüsound nervt mit seinen aufdringlichen Beats und die Musik beim Spielgeschehen ist ebenfalls nichts für die Ohren. Die ersten paar Spiele geht dies noch, aber nach spätesten einer halben Stunde ist der Weg ins Soundmenü nicht mehr zu verhindern. Man stellt den Sound auf Null und man hat nur noch Kommentator und Effekte: Herrlich.

Der Rest ist ganz okay, aber auch nicht das Gelbe vom Ei. Es gibt die Kommentatoren und die Zuschauer. Die Zuschauer sind aber immer gleich und zeigen keinen Anlass der Euphorie, wenn man sich mal wieder abgehetzt hat und nach dem 40ten Ballwechsel doch noch den Ball zum Matchball versenkt. Zu guter Letzt noch die Effekte: Der Ball macht seine gewohnten Geräusche und die Geräuschkulisse der Spieler geht auch in Ordnung, aber: Als ich als Zuschauer fungierte , bemerkte ich, daß die Soundkulisse der quietschenden Schuhe auf unterschiedlichem Bodenbelag nicht stimmt. Ich weiß nicht, aber meine Schuhe geben im Stand keine Geräusche von sich. Zuerst dachte ich an einen Soundbug, aber es sind tatsächlich die Schuhe. Sie quietschen im Stand und sind selten richtig abgemischt. Schade, aber beim Sound hat Sega den Ball wohl eher ins Aus geschlagen.
 
Was gibt es noch ?

Auch hier kann Sega wieder am Erfolg der Grafik anknüpfen. Eine Menge an Alternativen wird dem willigen Spieler abseits der Einzelspielerkarriere geboten. Das obligatorische Schnellspiel, ein paar Minispiele für zwischendurch, einen eigenen Tuniermodus zum selbst erstellen und der hervorragende Multiplayer, den nur die 360 User genießen dürfen.

Leider kann Sega nicht mit einer Lizenz daher kommen, wie sein Konkurrent. Es gibt keine US Open, Australien Open oder weiteres. Die Kleidung kommt auch nicht mit Oakley, Adidas oder Nike um die Ecke, was auch die Ausrüstung betrifft. Aber was soll es, es macht auch ohne Lizenz jede Menge Spaß. Lediglich ein paar namhafte Stars der schillernden Tenniswelt haben den Weg zu uns gefunden. Darunter fallen Federer, Roddick, Nadal, Sherapova und Williams,  um nur mal ein paar zu nennen. Was die Erfolge angeht, hat Virtua Tennis einen extremen Langzeitfaktor. Es gibt 50 an der Zahl, die sich alle im Laufe der Zeit freispielen lassen und keine stupiden Aktion von Euch verlangen. Unter dem Strich betrachtet bietet Virtua Tennis eine sehr lange Motivation. Auch die komplette Eindeutschung kommt uns sehr gut entgegen. Was will man mehr ? Eigentlich nichts, aber ein Punkt ist uns noch aufgefallen: Der Schwierigkeitsgrad.

Wie bereits verkündet, ist der Einstieg mehr als einfach. Die ersten Matches werdet ihr wohl keinen einzigen Gegenpunkt bekommen. Ihr startet als 300 der Rangliste und fightet euch durch. Die ersten 100 nehmt ihr mit zwei gebrochenen Fingern locker mit, aber dann... Jetzt zieht der Schwierigkeitsgrad rapide an. Keine Panik, Frust bleibt dabei weg. Ihr müßt jetzt nur anfangen intensiver zu trainieren. Dann sind die nächsten 100 auch kein Problem. Nun gut, irgendwann ist man bei 100 angelangt und jetzt wird es noch schwerer und das Training verlangt nach Perfektionalität um weiter zu kommen. Schwer, aber immer noch zu packen. So,ihr wollt die Nummer 1 sein? Dann beweist dies auch. Sega hat jetzt zum krönenden Abschluß ein Finalmatch angesetzt und hat sich dabei etwas vertan mit der KI. Dieses letzte Match ist absolut der Oberhammer. Ihr dachtet, ihr seid gut, dann spielt dieses Match. Einfach nur unfair und faßt nicht zu schaffen. Jetzt erzähle ich noch, daß ich vorher den Schwierigkeitsgrad in den Optionen auf Leicht hatte. Den Rest erzähle ich nicht, den könnt ihr euch denken. Echt schade, daß man kurz vor dem Ziel noch mal so mit Frust bepackt wird. Mein Tipp: Beim ersten Zocken die KI auf sehr leicht stellen, dann habt ihr was davon.  

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Fazit

Sega hat mit Virtua Tennis den Genrethron nicht erreicht, nein, er hat einen neuen geschaffen in der Welt des Arcadespiels. Das Spiel ist herrlich unkompliziert und bietet einen sofortigen Einstieg ohne Mühe und Not. Das Geschehen auf dem Feld ist grandios gemacht und die lange Karriere läßt einen nicht mehr los, bis man schließlich die Nummer 1 ist. Hier wurde klar auf Arcade gesetzt und man bietet dem Spieler ein neue Perspektive des Tennis.

Anders als beim Konkurenten setzt man weniger auf Tiefgang und Simulationsgameplay, sondern eher auf den Spaßfaktor und auf Schnelligkeit, um das Adrenalin hoch zu fahren. Bei beiden Games handelt es sich um astreines Tennis. Beide gehen jedoch ab einer gewissen Stelle unterschiedliche Wege. Alle haben jedoch das gleiche Ziel: Den Spieler an die Konsole zu fesseln. Und genau dies macht Virtua Tennis mit Bravur. Sieht man mal von der Soundschwäche ab, bleibt ein fantastisches Spiel mit jeder Menge Fun übrig. So, jetzt ab zum XBU Shop und ran an den Filzball. 

XBoxUser Special Award für großen Arcade-Spaß!


Bewertung

Pro

  • Stundenlanger Spielspaß
  • Gelungene Präsentation

Contra

  • Sound nicht durchweg gut gelungen

Grafik 9 von 10
9/10
Sound 8 von 10
8/10
Story 9 von 10
9/10
Umfang 9 von 10
9/10
Spielspaß 9 von 10
9/10
Gameplay 9 von 10
9/10
Multiplayer 9 von 10
9/10
XBU-Gold-Award
9
XBU-Special-Award

4 Kommentare

martiko Di, 01.05.2007, 18:46 Uhr

Also ich habe mir heute mal Virtua 3 und Top Spin 2 angeschaut. Grafisch macht Virtua einen etwas besseren Eindruck, aber was die Steuerung und vor allem das Spielgefühl angeht hat Top Spin (für mich persönlich) deutlich die Nase vorn.
Bei Virtua macht das Spielen zwar Spass, aber bei mir kommt dabei kein "Tennisgefühl" auf, das ganze bleibt ein virtuelles Spiel.
Bei Top Spin dagegen habe ich das Gefühl wirklich Tennis zu spielen, auch wenn ich die Steuerung sicher noch nicht voll durchschaut habe.

Für das gelegentliche Spiel zwischendurch sind mir die beiden zu teuer, aber wenn würde ich mir eher Top Spin 2 anschaffen ;-)

Update: Hab inzwischen gesehen, dass es Top Spin 2 ja schon unter 20,- Euro gibt... Also damit fällt mir die Entscheidung doch leicht, vielleicht greife ich da bei Gelegenheit mal zu ;)

Keeper_2 Fr, 27.04.2007, 23:29 Uhr

hm, längerfristig motiviert mich dann aber doch Top Spin :roll:

XBU Dirty Fr, 27.04.2007, 19:55 Uhr

Mir macht das Spiel auch einen überraschend guten Eindruck. Man kommt sehr schnell ins Spiel. Die Steuerung macht es einem wirklich einfach die ersten Erfolge zu sammeln.

Die Bewegungen der Spieler sind so gut wie vollends realistisch. Der Einzelspieler-Modus motiviert von Beginn an die eine oder andere weitere Stunde zu spielen. Auch der Mehrspieler-Modus (XBox Live) ist gut gelungen. Man findet sich gut zurecht und ist schnell "mittendrin".

Auf der anderen Seite ist das Spiel ziemlich Arcade lastig. Man hat hauptsächlich auf actionreiches Spiel gesetzt. So ist es schon fast eine Kunst, einen Ball ins Aus zu schlagen. Auch der selbst erstellte Player ist bei den ersten Schlägen schon ein kleines Tennis-Genie.

Grafisch ist das Spiel rundum großartig gelungen. Onlinespaß garantiert und der Karriere-Modus interessant gestaltet.

Ich finde die 87% passen.

SonnyBlackX1 Fr, 27.04.2007, 19:09 Uhr

hab virtua tennis 3 beim freund gezockt,und finds eigtl. ganz geil :)
der karriere modus dauert total lange,die grafik is geil und was ich gut fand:man kommt schnell ins spiel rein,da das gameplay anfängerfreundlich ist,finde ich ^^
also ich hätte dem game vllt. 85% gegeben ;)

:smt006