
Der Schwierigkeitsgrad von Vancouver 2010 ist -in einem Wort gesagt- fordernd. Glücklicherweise ist mit 500m Eisschnelllauf nur ein Modus dabei, welcher euch wie ein Irrer auf die A-Taste einhämmern lässt, Verletzungsgefahr ist also nicht gegeben. Die KI fährt aber immer gute Zeiten oder erhält hohe Noten für Sprünge, daher müsst ihr für Gold auch wirklich perfekt fahren.
Das Ganze ist sehr schwer, aber in der Realität bekommt wohl ebenfalls Niemand für eine 70%-Leistung die Goldmedaille. Für Gamerscore-Jäger kann der Titel also eine harte Nuss sein, ihr bekommt zwar für jede Goldmedaille und jede Herausforderung ein Achievement, dahin zu kommen ist aber wahrlich nicht leicht.
Der Herausforderungsmodus ist das zweite Standbein von Vancouver 2010. Hier gilt es, drei Pyramiden mit je zehn Herausforderungen zu erklimmen. Diese stellen immer eine Disziplin des Games mit einer Aufgabe da. Z.B. dürft ihr im Eisschnelllauf bis zur Ziellinie nicht langsamer als 30 km/h werden. Die ersten Herausforderungen sind recht einfach, aber ab der zweiten Pyramide wird es, wie der Name schon suggeriert, deutlich schwieriger.
Wenig olympische Präsentation
Auch wenn die Grafik recht schick aussieht, rettet das die gesamte Präsentation des Titels nicht. Es kommt einfach nicht das Gefühl auf, eine TV-Präsentation zu erleben. Allein der Modus "Olympische Spiele" vermiest euch dieses Erlebnis: Ihr wählt einfach aus einer Liste aus, welche Sportart ihr abarbeiten wollt, alternativ könnt ihr auch eine eigene Liste mit der Reihenfolge der Disziplinen erstellen. Hier gibt es kein Intro, kein Outro, nur eine kurze lieblose Siegesehrung, es wird also insgesamt überhaupt kein richtiges Event daraus gemacht.
Der Sound macht dem Ganzen auch einen Strich durch die Rechnung. Zwar klingt das ,,Verdrängen" von Schnee auf dem Weg realistisch und es sind einige US Punk- und Hard-Rock Künstler im Gepäck, jedoch gibt es keine Kommentatoren. Bei einem Sportspiel, egal welcher Art, sollte es auf jeden Fall Kommentatoren oder zumindest Ansager geben, welche die Sportler am Start nun ankündigen. Hier kommt also absolut keine Stimmung beim Spielen auf.
Zu guter Letzt wählt ihr zwar euer Land in Vancouver 2010, die Sportler selber sind aber namenlose Figuren. Sie heissen wie euer Gamertag oder COM für KI-Gegner. Wer auf Wintersport steht, möchte auch gerne seine Idole spielen können, doch hier wurde völlig an Lizenzen gespart. Es gibt also auch bei diesem Aspekt keine olympische Atmosphäre.
Mit Freunden geht es um Zehntelsekunden
Im Multiplayer von Vancouver 2010 kommt schon eher Stimmung auf. Online ist es zwar schwer, genügend willige Gegner zu finden, da nicht viele Leute diesen Titel online spielen, dafür ist es leicht, an die Spitze der Leaderboards zu kommen. Es wird aber auf jeden Fall spannender, wenn ihr 1 gegen 1 oder auch eine Mischung mit echten Gegnern und der KI spielt.
Die wirklich gute Laune kommt dann aber richtig auf, wenn ihr im Wohnzimmer mit drei weiteren Freunden spielt. Da das Prinzip einfach ist, kommt jeder Casual Gamer schnell in das Spiel und hier wird es deutlich knapper werden, als im Kampf gegen den Computer-Gegner. Wenn ihr in der letzten Kurve aus dem Bob fallt und im Gelächter eurer Freunde untergeht, dann macht dieses Spiel im Multiplayer am meisten Spaß. Leider ist hier aber auch wegen der mangelnden Abwechslung etwas zu schnell die Luft raus.
Fazit
Vancouver 2010 ist auf dem richtigen Weg, technisch sieht das Ganze schon gut aus, ordentlicher Grafik und intuitiver Steuerung sei Dank.
Doch der Mangel an detaillierter Präsentation und Kommentatoren im Spiel ist hier insgesamt immer spürbar, ihr verbringt zudem zu viel Zeit im Menü.
Habt ihr einmal alle Sportarten in Vancouver 2010 gespielt, lässt die Motivation leider schnell nach.
Für die nächsten Winterspiele wünschen wir uns mehr Atmosphäre und eine höhere Langzeitmotivation. So wird der Titel -genau wie der Schnee vor der Tür- schnell wegschmilzen.
Bewertung
Pro
- Einfache Steuerung
- Ordentliche grafische Leistung
Contra
- Keine Original-Athleten
- Keine Kommentatoren
- Stellenweise sehr schwer
4 Kommentare
XBU Zwobby Mo, 25.01.2010, 14:42 Uhr
Ja das Ding ist, das es kein schlechtes Spiel im den Sinne ist,
Nur finde ich es wirklich fatal, dass es keine Kommentatoren, keine Sportlernamen und generell keine Atmo gibt. Es ist nur Mini-Games aus Menü anwählen.
bloodhunter Mo, 25.01.2010, 12:18 Uhr
Das mit den Wertungen überrascht mich wirklich, hätte nicht gedacht, dass es so schlecht wird, da Sega ja mit Beijing schonmal so ein Game, was auf den Spielprenzip läuft gebracht hat. Sind ja eiglt nur andere Sportarten.
Aber der Schwierigkeitsgrad wundert mich nicht. War ja auch schon bei Beijing so, das der Schiwerigkeitsgrad sehr hoch angesetz war.
Ich werd aber auch aufjedenfall nen Blick riskieren wenn ich es billig irgentwo schiessen kann. Gerade im Multiplayer an einer Konsole wird es sicherlich wieder sehr viel Spass. Mir hat ja schon Summer Atletics, Beijing08,Summer Atlethics 2009 auf einer Konsole im Multiplayer richtig Fun bereitet mit Kollegen
XBU MrHyde Mo, 25.01.2010, 12:04 Uhr
Ich bin ja auch selber der Sportspiele-Typ und war auch von Zwobby's Review überrascht und habe mich dann mal in amerikanischen Magazinen umgesehen. Da werden 50-60% gegegben, nur IGN hebt den Schnitt etwas an.
Vor allem wundert mich der Schwierigkeitsgrad. Ich denke, gerade bei Sportgames muss das von Kindertauglich bis Experte möglich sein, den Grad einzustellen... z.B. mit weniger/zusätzlichen Buttons die man drücken muss oder Ergebnisse, die erzielt werden müssen.
So was muss doch für die breite Masse gemacht werden. Also ich werde selber auch mal nen Blick riskieren, aber ein Must-Have ist es für mich selber nicht.
bloodhunter Mo, 25.01.2010, 11:22 Uhr
Die Wertung macht mich jetz Baff.Wie kann das Spiel schlechter als RTL Winter Sports abschneiden. RTL war ja schonmal der übelste Rotz überhaupt..Dabei hab ich mich auf den Titel gefreut und wollt ihn mir eigentlich zulegen. Fand beijing08 schon richtig klasse und das war ja auch von Sega.
Mal warten bis Vancour billiger wird, aber den jetzigen preis gib ich jetz nicht mehr aus.
Gute Review!