Review zu Tomb Raider: Underworld

Auf eurem Weg werdet ihr nicht selten ein wenig in die Irre geleitet. Zwar weist das Leveldesign eine grundsätzlich lineare Struktur auf, die vielen falschen Fährten tragen aber ihr Nötigstes dazu bei, dass ihr schon einmal in der ein oder anderen Sackgasse bzw. einem Hinterhalt landet. Auf ihrem Weg überkommt Mrs. Croft bekanntlichermaßen häufig die Sammelleidenschaft. Frauen können grundsätzlich ja nichts wegschmeißen, und so sammelt auch Lara auf ihrem Weg diverse Schätze ein. Belohnt wird das Ganze dann mit dem ein oder anderen Erfolg.

Auch wenn man für Sammelerfolge schon ein besonderes Zocker-Gen mitbringen muss, das Sammeln von Objekten gestaltet sich bei Underworld aber als ein Ziel ohne Sinn. Alle Gegenstände sehen gleich aus, lassen sich nicht näher begutachten, werden nicht erklärt und landen einfach als Nummer im Inventar. So stellt man sich spätestens bei 5 von 30 gesammelten Objekten schnell mal die Frage, warum man das nächste Objekt überhaupt noch mit sich rumschleppen sollte. Sammelobjekte gibt es jedenfalls in ausreichender Zahl. Wem das alles noch nicht reicht und die letzten Gamerscore Punkte zusammenkratzen möchte, der darf sich gerne an den mfotivierenden geheimen Erfolgen versuchen, bei denen sofort klar ist, was ihr für den Erfolg zu tun habt.

Solltet ihr die hübsche Lara mal unsanft in einer Felsspalte versenkt haben, müsst ihr nicht gleich den Kopf in den Sand stecken. Speicherpunkte sind stets fair gesetzt und darüber hinaus stehen euch Speicherslots zur individuellen Abspeicherung eurer Spielstände zur Verfügung.

So hübsch wie nie

Lara Croft macht seit jeher eine gute Figur und auch wenn der chronolgische Vorgänger bereits Maßstäbe im Tomb Raider Universum setzen konnte, so setzt Underworld noch eins drauf. Die Leistung der Grafikengine wurde noch weiter ausgereizt, so dass ihr mit hervorragenden Wettereffekten, Lichtreflexionen und einem sehr detaillierten Leveldesign verwöhnt werdet. Gewässer spiegeln die Umgebung wieder, Feuer hinterlässt einen echt heißen Eindruck und schön designte Charaktere sind teilweise zu schade zum Töten.

Große Aufmerksamkeit haben die Entwickler auch Lara Croft zukommen lassen. Eure hübsche Protagonistin macht eine hervorragende Figur und macht Underworld in der Tat zum Hingucker. Die Charakteranimation ist extrem geschmeidig, und wenn eure nasse Kleidung nach und nach trocknet oder Lara nach einer Schlammschlacht so richtig dreckig daherkommt ist das schon irgendwie...

Zwischensequenzen in gewohnter In-Game Grafik sind auch diesmal wieder mit von der Partie und erzählen in einer optisch erstklassigen Qualität den Fortschritt der Geschichte. Slow-Downs stören nur gelegentlich den Spielfluss, und vereinzelnde Clipping-Fehler dürften allenfalls den Blutdruck von Grafikenthusiasten geringfügig in die Höhe schnellen lassen.

Zu einer typischen Tomb Raider Stimmung tragen nicht zuletzt auch die satten Soundeffekte, sowie die akustisch sehr real wirkende Umgebung bei. Fremdsprachenlegasteniker haben ebenfalls keinen Grund zur Sorge, denn Underworld verfügt über deutschsprachige Untertitel, sowie deutsche Synchronsprecher, die leider teilweise etwas emotionslos daherreden.

Finger weg

Nein, an Lara wird nicht mit mehreren rumgefingert. Lara ist eine treue Seele und gehört euch ganz alleine. Crystal Dynamics bleibt der Linie treu und verzichtet vollständig auf einen Multiplayer Modus. Eine Unterstützung für Xbox LIVE ist aber grundsätzlich vorhanden. Vielleicht gibt es ja zukünftig noch ein paar Artefakte zum Aufsammeln als Download.