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Am 07. März ging die Tom Clancy Ghost Recon Serie mit Wildlands nicht nur in die nächste Runde, sondern betrat mit dem aktuellsten Ableger auch erstmals das Open-World Terrain. Mit seinen 21 Regionen, dem umfangreichen Arsenal an Waffen, passenden Aufsätzen, Fahrzeugen und Skills bietet das Spiel eine extrem große Vielfalt. Aber selbst das reicht nicht aus und einige Gamer haben dem Santa-Blanca Kartell bereits das Handwerk gelegt und Bolivien weitestgehend erkundet. Deshalb hat Ubisoft schon das erste Addon für Ghost Recon Wildlands in den Startlöchern. Season Pass Besitzer können die Narco Road Erweiterung bereits seit Dienstag den 18. April spielen. Alle anderen können das Addon ab dem 25.04, also eine Woche später, gesondert kaufen. Worum es in dem ersten Wildlands DLC geht und wie es ankommt, verraten wir euch in dem folgenden HandsOn.

Undercover als Bösewicht unterwegs

Nach dem Start des Spiels wird direkt eines klar, Narco Road ist mehr ein eigenständiges Addon als DLC. Die Erweiterung des Spiels fügt sich nämlich nicht in die Kampagne ein, sondern bildet ein eigenes Spiel und wird vom Hauptmenü aus gestartet. Quasi eine Art Spiel im Spiel. Dies erfordert auch die Erstellung einer neuen Spielfigur. Habt ihr das bewältigt werdet ihr in die „neu erstellte Welt“ von Narco Road eingeführt… Naja so neu ist sie dann wiederrum auch nicht. Wer in der Kampagne schon einige Stunden verbracht hat, wird die Teile Boliviens wiedererkennen. Aber so schlimm ist es nicht. Meistens wirken die Areale dann doch neu.

Zurück zum Kern des Spiels: Eure Aufgabe ist es, Undercover, getarnt als US-Amerikanischer Söldner, das Santa-Blanca Kartell, in 15 neuen Hauptmissionen, von innen zu infiltrieren und El Invisible aufzuspüren. Er ist der Dreh- und Angelpunkt des Kartells, aber niemand weiß wer er ist. Bis einem Hacker das Handy von El Invisible in die Hände gedrückt wird, damit er es optimieren kann. Dies ist der Anfang der Geschichte und der Grund für den Undercover Einsatz. Euer erklärtes Ziel ist es die drei Santa Blanca Gangs auszuschalten. Jede der drei Santa-Blanca Gangs in Narco Road ist in einer Region ansässig. Über Nebenmissionen sammelt ihr Fans beziehungsweise genauer gesagt Likes. Mit den steigenden Likes erhöht sich das Wohlwollen des jeweiligen Gang Oberhaupts. Im Verlauf der Nebenmissionen schaltet ihr Hauptmissionen frei, welche mit ihrer Erledigung, ähnlich wie in der Kampagne, beim Ausschalten des Anführers enden.

Die Nebenmissionen sind allerdings nicht das einzige Mittel um die Aufmerksamkeit von Eddie Escovado und seinen Kollegen zu bekommen. Darüber hinaus gibt es die Electro-Challenges. In diesen Herausforderungen muss der Spieler mit Autos, Motorrädern, Flugzeugen oder Booten möglichst weit springen oder driften beziehungsweise durch Kreise fliegen. Womit wir auch schon beim ersten Kritikpunkt wären. Beim Spielen von Narco Road sind mir diese Challenges sehr sauer aufgestoßen. Der Sinn hinter dem Ganzen ist klar, beeindrucke die Gang-Anführer mittels abgedrehter Stunts. Aber was hat das Ganze in einem Taktik-Shooter zu suchen?!

Bei Spielen wie Grand Theft Auto ist dies deutlich angebrachter als in Ghost Recon Wildlands. Zumal die Steuerung, selbst nach Anpassung der Sensitivität in den Einstellungen, wirklich nicht die Beste ist. Wo wir gerade bei der Steuerung sind. Mit Narco Road kommen auch noch einige weitere Vehikel zum Fahrzeugrepertoire hinzu. Nebst Monstertrucks, haben es neue Flugzeuge und Helikopter sowie Autos ins Spiel geschafft. Gerade die fliegenden Gefährte haben eine extrem sensible Steuerung bekommen und heben sich so von der restlichen Maße an Fahrzeugen ab. Sie sind nahezu unfahrbar weil auch jede kleinste Bewegung zu extremen Wendemanövern führt. Das Anpassen der Steuerung ist kein adäquates Hilfsmittel, da die Steuerung der anderen Fahrzeuge dann zu träge wird.

Der Santa-Blanca Bösewicht

Anders als in der Kampagne, verkörpert die Hauptfigur nicht den erfahrenen Ghost Nomad, sondern einen anderen Elite-Soldaten, der Undercover ins Drogenkartell eingeschleust wird. Wir starten die Erweiterung Narco Road mit einem Level 20 Charakter, bei dem schon eine große Auswahl an Skills vorausgewählt ist und der auch alle Rebellen- oder besser gesagt Kartell-Support Funktionen im vollen Umfang zur Auswahl hat. Im Gegensatz zum Hauptspiel, ist der Spieler, für den Fall dass er lieber Offline unterwegs ist, gänzlich alleine. Es werden keine weiteren Undercover Ghosts oder Santa-Blanca Narco’s zur Verfügung gestellt. Dies macht das Spiel, bei größeren Gegnergruppen, deutlich schwieriger. Fällt der Spieler im Kampf, resultiert dies im sofortigen Scheitern und laden des letzten Checkpoints ist angesagt.

Darüber hinaus ist aber auch das Waffenarsenal sehr bescheiden. Wer in Narco Road unterwegs ist, bekommt zu Beginn des Addons, eine kleine Auswahl an Waffen. Die meisten Gewehre sind einzigartig und lassen sich somit nicht einmal anpassen. Wer also bisher gerne mit Unterlaufgranatwerfer unterwegs war, wird darauf zunächst verzichten müssen. Es kommt zwischenzeitlich das Gefühl auf, dass dies eine Beta ist, aber nicht ein Addon. Denn die Erwartungshaltung für ein kostenpflichtiges Addon ist eben, dass es den Umfang des Spiels erweitert und nicht nur eine beschränkte Auswahl, an bereits bekannten Inhalten in neuem Gewand, zur Verfügung stellt.

Sicarios kämpfen gegen Sicarios

Nebst der Einführung neuer Fahrzeuge, beinhaltet Narco Road auch neue Missionen, die für Abwechslung sorgen. Wie bereits im Hauptspiel, ist es Ubisoft gelungen das Spektrum an Missionen, über das sonst genreübliche „gehe dort hin, erledige diesen Gegner oder stehle diesen Gegenstand“ hinweg, gut zu gestalten. Vom Beschützen eines Drogentransportes, über das Einschüchtern eines Menschenhändlers, sowie der Rettungsaktion eines beliebten Telenovela Stars aus einem Gefängnis, in einem verschachtelten Canyon, ist bei den Missionen allerhand dabei. Der Spieler kann sich in Narco Road also Mal voll auf die Seite der Bösen schlagen. Auch die Nebenmissionen bieten, mal abgesehen von diesen Electro-Challenges, durchaus Abwechslung.

Fazit

Mit der Erweiterung Narco Road hat Ubisoft, aus meiner Sicht, einen Schritt in die falsche Richtung getan. Der DLC bietet ohne Zweifel Abwechslung und dem Spieler die Möglichkeit die Seite zu wechseln sowie Bösewicht zu spielen. Da wir bei Ghost Recon aber von einem Taktik Shooter und nicht etwa einem Open-World Action Spiel sprechen, wirkt es einfach unpassend, in großen Monstertrucks über Sprungschanzen zu springen und mit Nitro um die Kurven zu driften.

Ab dem 25. April wird Narco Road für alle zum Preis von 14,99€ erhältlich sein, während das Addon im 29,99€ teuren Season Pass bereits inklusive ist. Wer in Ghost Recon Wildlands am Liebsten leise und verdeckt vorgeht, wird an Narco Road wenig Freude haben und dem ist diese Erweiterung auch nicht zu empfehlen. Allen Anderen und besonders denen, welche die Kampagne zu 100% abgeschlossen haben, ist Narco Road bedingt zu empfehlen.

 


Bewertung

Pro

  • Einmal den Bösewicht fürs Santa Blanca Kartell spielen
  • Mehr oder weniger lustige und abwechslungsreiche Stunts
  • Neue Nebenmissionen bringen ebenfalls etwas Abwechslung

Contra

  • Narco Road entfernt sich zu sehr vom Taktik-Shooter Geist des Grundspiels
  • Freischalten neuer Missionen über Follower Sammeln ist sehr stupide

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