Review zu Tiger Woods PGA Tour 09

Go for it!

So langsam gelangen wir zu Ende der sichtbaren Features für Tiger Woods PGA Tour 09 - aber da ist noch etwas weiteres Besonderes, welches seine Fähigkeiten nur im Gesamtkontext zur Schau stellt und Neueinsteigern möglicherwiese nicht auffällt. Bereits im letzten Jahr gab es die Erweiterung des 3-Click Swings. So konnte der Spieler jederzeit durch Druck auf den rechten Analogstick diesen individuell auswählen. Dies integrierte man auch im neuesten Ableger. Jedoch wird man aufgrund des neuen Real Time Swing Analysers seltener auf diese Variante zurückgreifen, denn ab sofort bekommt ihr am linken Bildschirmrand in Form eines Punktes bzw. Striches den Verlauf eures Schwungs in Echtzeit angezeigt (s. Screenshot). Somit kann man bereits beim Backswing kontrollieren, ob man einen geraden Schwung ausführen wird. Mir gefiel diese Schwunganalyse gerade mit der etwas weniger geringeren Empfindlichkeit sehr gut und macht gerade für Anfänger das Spiel zugänglicher.

Letzte konsequente Neuerung, die das Spiel runder macht, ist der Club Tuner. Hier wird es euch ermöglicht, eure Schläger exakt an eure Bedürfnisse anzupassen. Wer also seinen Schwung nicht komplett gerade bekommt, kann hier durch Tuningmassnahmen das fehlende Quäntchen aus seinem Spiel herausholen. Die Möglichkeiten des Tunings sind umfangreich und reichen von Apassung des Sweepsports bis zum Ausgleich des Schwungs oder der Anpassung des Driver Winkels. Leider muss man sich hier ein wenig einarbeiten und sollte die Regelungen für die dynamsichen Skill Level verstanden haben, dabei steht einigen Spielern möglicherweise die fehlende Lokalisierung im Wege.

Individualisierung steht bereits seit dem ersten Tiger Woods PGA Tour 06 auf dem Plan und ist ein grosser Bestandteil des Spiels. So könnt ihr mittels GameFace Funktionalität euer eigenes Gesicht auf die Spielfigur bringen, indem ihr mit der Xbox Live Kamera zwei Fotos von euch schiesst oder auf der EA Sports Homepage hochladet. Die Ergebnisse sind, gutes Licht und neutraler Hintergrund vorausgesetzt, ganz passabel. Habt ihr euer Gesicht integriert, geht es auch sogleich in den ProShop, der mit Hunderten von Artikeln darauf wartet, leer gekauft zu werden.

Dabei haben die gekauften Sachen nicht immer nur einen optischen Zweck, denn so manches Gimmick kann auch die Fähigkeiten in der ein oder anderen Kategorie um bis zu 2 von 12 Punkten boosten. Den ProShop nutzt EA Sports jedoch auch als Einnahmequelle, denn in diesem Jahr können Gegenstände aus dem ProShop nicht nur mit dem erspielten Geld, sondern auch mit harter Währung in Form von MS Points gekauft werden. Ich persönlich halte dies für fragwürdig und würde mir damit nicht den Spass am Freischalten der Gimmicks verderben, aber offensichtlich gibt es genug zahlungswillige Spieler. Positiv kann man erwähnen, dass das sog. MaxStats - also das Boosten der vier Fähigkeiten auf das Maximum von 12/12 - an eines von drei Kostümen gebunden ist und man so auf einen Blick in der Lage ist, einen solchen Spieler beim Online Spielen zu erkennen. Bei den Kostümen handelt es sich um ein rosa farbenes Hasen-Kostüm, ein Rennfahrer-Overall mit Helm sowie ein Astronautenkostüm.

Nur ein 4er Flight ist ein guter Flight

Absoluter Garant für Spielspass und Langzeitmotivation war von jeher der Online Multiplayer Part. Aber auch hier nahmen sich die Entwickler des Problems an und somit sollten nun schnelle Runden und "Ranked Matches" flüssiger von statten gehen. Bisher mussten alle Spieler warten, während der Spieler, der gerade an der Reihe war, seinen Schlag ausführte. Dies führte zwar bei Mitspielern, die man kannte oder Spielern mit denen man sich gut unterhalten konnte, zu so manchem netten Gespräch wie auf einem Golfplatz. Aber leider litt auch die Spieldauer unter diesem Aspekt und gerade Ranked Matches wurden eher selten mit vier Spielern gespielt.

Nun können dank Simultanous Play alle Spieler zur gleichen Zeit an einem Loch spielen und sehen dabei gekennzeichnet durch eine farbige Linie den Ballverlauf der Mitspieler. Die Sprachunterstützung ist weiterhin vorhanden, aber das ständige Warten wird somit unterbunden und beschränkt sich nur auf den Abschluss des Loches.

Darüber hinaus wurden alle weiteren Online Features aus den Vorgängern übernommen. Bleibt zu hoffen, dass EA Sports diesmal mit weniger Schwierigkeiten bei den Servern zu kämpfen hat, als dies im letzten Jahr der Fall war. Bei den bisherigen Testspielen konnte ich im normalen Multiplayer Modus keine Probleme in Form von Lags oder Verbindungsfehlern feststellen. Dafür war der GamerNET Server teilweise auch außerhalb der Wartungszeiten nicht immer erreichbar. Jedoch verbesserte sich diese Situation bereits seit dem Release merklich.