
Ich will nach rechts! - Rechts! - REEEECHTS!!!
Die Tastenbelegung bei Thor - God of Thunder ist ,,Hack n Slay"-typisch und gehört zu den Klassikern. X für den Hammer, Y für Luft-, Donner und Blitzangriffe und haut man diesen beide Tasten wahllos hintereinander, dann passiert etwas. Wahllos aus dem einfachen Grund, weil man sich bei der Vielzahl der freizuschaltenden Angriffe die unzähligen Tastenkombinationen gar nicht merken kann. Das Aktivieren eines Angriffs erfordert so zum Beispiel das 6-malige Drücken der X-Taste, dann das einmalige Drücken der Y-Taste während man sich auf den Gegner zubewegt. Klingt bis hierher zwar nervig, aber kaum unmöglich.
Kompliziert macht das Ganze aber die viel zu sensible Steuerung und die unerwarteten Drehungen, die Thor im Kampf vollführt. Das sieht dann so fragwürdig aus, dass wir im XBoxUser.de-Testlabor erst mal unseren Controller ausgetauscht haben, aber auch mit dem neuen Controller vollführte Thor Ballett-artige Halbdrehungen im Kampf, die keinen Sinn und es nur schwer machen, den Gegner anzuvisieren. Die schlecht gestaltete Kollisionsabfrage ist quasi das i-Tüpfelchen der ,,in die zu tretenden Fettnäpfchen", die Liquid Entertainment nicht ausgelassen hat. So müsst ihr euch leider daran gewöhnen, dass ihr Energie abgezogen bekommt oder durch die Gegend fliegt, obwohl der Prankenhieb eures Gegners optische 15 Meter an euch vorbeigeschlagen wurde. Treffer-Feedback? Fehlanzeige! Leider resultiert aus diesem massivem technischem Mangel, dass auch das Blocken nahezu unnütz ist, da ja nicht klar zu erkennen ist, dass ihr getroffen werdet.
Redseliger Thor?
Die deutsche Sprachausgabe ist, was Lippensynchronität angeht, ein Witz. Dies kann man aus zwei sichten sehen. Die eine wäre, dass sich die Lippenbewegungen bei der mäßigen Grafik kaum erkennen lassen, oder einfach eine schlichtweg vergessene Lippensynchronität. Ansonsten schmettern euch in Thor - God of Thunder kaum Sounds entgegen, die euer Heimkino ins Schwitzen bringen könnten. Thor kämpft gegen gigantische Monster, wenn diese auf euch zu marschieren, hört man diese aber nicht! Samtpfoten? Irgendwie haben wir hier mehr erwartet! Angemessen wäre bei so manchem Gegner ein kleines Erdbeben im Heimkino.
Schade, denn grade ein Hack n Slay lebt beim Auftritt eines Bossgegners von einem imposantem Gesamtauftritt und gute 50% davon sind riesiges Gebrüll und Bässe, die euren Sitzsack vibrieren lassen. Ansonsten hat man sich, was lobenswert ist, scheinbar am Soundtrack des Films teilweise bedient, was die Soundatmosphäre zumindest ein wenig rettet. Schade, dass man sich hier nicht stärker um die Feinheiten gekümmert hat.
Hammer-mäßiger Spaß?
Spielspaß stellt sich beim Spielen von Thor - God of Thunder leider kaum ein. Die müßigen und sich zu stark ähnelnden Gegner in unglaublich ermüdender Kombination mit den nach Schema-F ablaufen Boss-Kämpfen sorgen für keinerlei Spielspaß und auch ein zweites Durchspielen lohnt kaum. Ein Co-Op Modus, welcher zum gemeinsamen Gegner zerschnetzeln einlädt, fehlt leider ebenfalls, was wir schade finden, denn ein ,,Hack n Slay" kann man oftmals nur richtig mit einem Freund genießen.
Fazit
Erschöpft nach diversen Stunden lassen wir den Hammer fallen und kommen nun zum Fazit. Thor - God of Thunder könnte ein so schöner klassischer Hack n Slay Titel sein, kann aber aufgrund diverser technischer Mängel und einer zu schwachen Atmosphäre nicht überzeugen.
Viel mehr schleicht sich sehr schnell der Frust ein, weil es ein sich immer wiederholender Prozess ist. Boss-Kämpfe fallen gleich aus, Gegnerhorden sehen gleich aus und die Steuerung ist ein Kampf mit dem Controller.
Ein weiter Titel, welcher in die Schublade ,,schlechte Filmadoption" fällt und das trotz des vorhanden Potentials. Thor - God of Thunder ist ein Vollpreistitel, welcher insgesamt leider nicht mit genügend Leistung überzeugen kann um den Preis zu rechtfertigen.
Bewertung
Pro
- Offizielle Lizenz zum Film
Contra
- Unübersichtliches Gameplay
- Technisch nicht ausgereift
- Veraltete Grafik mit Fehlern
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